Unter der Lupe

Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Vieles verbessert, aber wenig revolutioniert

Der Schritt, den Samsung vom Galaxy S4 zum S5 gegangen ist, mag auf den ersten Blick klein erscheinen. Doch wurden gerade im Inneren viele Opti­mie­rungen vorge­nommen, die das Galaxy S5 zu einem würdigen Mitglied der Galaxy-S-Reihe machen. Wir haben das neue Smart­phone getestet.
Von Rita Deutschbein

Was nutzt ein Bild­schirm, der im hellen Sonnen­licht nicht abge­lesen werden kann? Dank der hohen Hellig­keit bei maxi­maler Einstel­lung brau­chen sich Nutzer des Galaxy S5 vor diesem Umstand aber nicht zu fürchten. Umge­kehrt lässt sich das Super-AMOLED-Display stark dimmen, was beispiels­weise im Kino von Vorteil sein kann, um die übrigen Besu­cher nicht zu stören. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Galaxy S4 und S5 im Vergleich
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Wie bereits erwähnt, ist das Super-AMOLED-Display des Galaxy S5 minimal grö­ßer als beim Vorgänger, löst aber weiter­hin in Full-HD, also mit 1 920 mal 1 080 Pixel auf. Durch das verän­derte Verhältnis von Diago­nale und Auflö­sung liegt die Pixel­dichte "nur noch" bei 432 ppi (441 ppi beim S4). Nach­teile hat das für den Nutzer aber keine, da solche mini­malen Verän­derungen bei diesen hohen Werten vom mensch­lichen Auge nicht wahr­ge­nom­men werden können.

Im Gegen­teil scheint der Bild­schirm des Galaxy S5 besser als beim Vorgänger. Farben wirken noch strah­lender und sehr natür­lich. Den leichten Blau­stich, den wir im Test des Galaxy S4 noch kriti­siert haben, finden wir beim Galaxy S5 nicht mehr. Auch die teils über­trie­bene Farb­sät­tigung wurde abge­schafft. Wer dennoch Probleme mit den Vorein­stel­lungen von Samsung hat, kann in den Einstel­lungen aus verschie­denen Farb­sche­mata dasje­nige wählen, das für sein Auge am besten passt.

Da die meisten Eingaben direkt über den Touch­screen erfolgen, sollte dieser zuver­lässig reagieren. Und hier enttäuscht uns Samsung nicht. Eingaben werden punkt­genau und präzise umge­setzt und beim Scrollen reichen selbst kleine Stupser. Auch ist die Blick­win­kel­sta­bilität ausge­zeichnet, Farben oder Darstel­lungen verzerren selbst bei sehr schräger Drauf­sicht nicht.

Galaxy S5 geht ab - dem Prozessor sei dank

Bei der tech­nischen Ausstat­tung setzt Samsung auf Bewährtes und fährt damit sehr gut. Zwar findet sich in den euro­päi­schen Modellen des Galaxy S5 kein Octa-Core-Prozessor, doch wurde dem Smart­phone die neueste CPU aus dem Hause Qual­comm spen­diert: der Snap­dragon 801. Im Vergleich zum Snap­dragon 800 kann der Prozessor mit bis zu 2,5 GHz statt nur bis 2,3 GHz getaktet werden, eine Tatsache, die Samsung voll ausnutzt. So sind die vier Kerne, die im Inneren des Galaxy S5 arbeiten, mit bis zu 2,5 GHz getaktet und können aufgrund des neueren Prozessor-Typs noch schneller auf den Arbeits­spei­cher zugreifen. Dieser hat eine Größe von 2 GB. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Neuer Icon-Look im "Flat Design"
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Für den Nutzer bedeutet diese Kombi eine schnelle Arbeits­geschwin­dig­keit und flüs­siges Multi­tas­king. Selbst bei vielen offenen Anwen­dungen läuft das System flüssig, was auch am guten Spei­cher­manage­ment liegt. Verzö­gerungen während des Öffnens von Apps konnten wir während des Tests nicht fest­stellen. Auch gibt es genü­gend Leis­tungs­reserven, um anspruchs­volle Games ohne Ruckler spielen zu können.

Für die Bench­mark-Lieb­haber haben wir das Galaxy S5 sowohl im Test von AnTuTu als auch von 3DMark antreten lassen. Im AnTuTu-Test erreichte das Gerät einen Score von 36 198 und liegt somit deut­lich über dem Wert des Galaxy S4 mit 24 941 Punkten. In diesem werkelt aller­dings der leis­tungs­mäßig schwä­chere Snap­dragon 600. Auch im Unli­mited-Test von 3DMark schnitt das neue Flagg­schiff gut ab - der Score lag bei 18 492 im Vergleich zu den etwa 11 000 Punkten des Galaxy S4. Bei der Grafik lagen beide etwa gleichauf: Je nach Berech­nung kamen die Modelle auf bis über 70 Frames pro Sekunde (FPS).

Aufge­hübschtes TouchWiz und neue Soft­ware-Features

Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Neu ist der Kinder-Modus
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Viele Neue­rungen, die das Samsung Galaxy S5 mitbringt, betreffen die Soft­ware. Als Grund­lage dient Android in der aktu­ellen Version 4.4.2 Kitkat, über das der Hersteller seine TouchWiz-Ober­fläche gelegt hat. Diese wurde in einigen Punkten aktua­lisiert, scheint nun geord­neter und moderner. Das zeigt sich beispiels­weise in den Short­cuts der Benach­rich­tigungs­leiste, die nun in Form von runden Icons im "Flat Design" darge­stellt werden. Das Icon-Design wurde auch im Einstel­lungs­menü und für die Darstel­lung der Samsung-eigenen Apps im App-Drawer über­nommen. In letz­terem vermischt sich der neue Icon-Look im "Flat Design" mit den klas­sischen App-Icons von Google, was zur neuen aufge­räumten Optik nicht ganz passen mag.

Eben­falls neu ist der Kids-Modus, über den Eltern ihren Kindern den Zugriff auf ausge­wählte Apps in sicherem Umfeld geben können. Ein ähnli­ches Konzept hat Samsung bereits im Galaxy Tab 3 Kids umge­setzt. Im Kids-Modus verschwindet die gewohnte TouchWiz-Ober­fläche zu Gunsten eines bunten Kinder-Profils, das über einen eigenen App-Store verfügt, in dem Programme speziell für Kinder ange­boten werden. Eltern können mehrere Accounts einrichten und die Berech­tigungen der Alters­stufe des Kindes entspre­chend fest­legen. Down­loads im App-Store sowie der Rückweg vom Kids-Modus auf die gewohnte Android-Ober­fläche müssen mittels PIN bestä­tigt werden. Samsung Galaxy S5 im Handy-Test: Wenig ist neu, aber vieles besser Für den Einhand-Betrieb lässt sich die Anzeige verkleinern
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Eine nette Spie­lerei ist die Einhand-Steue­rung. Um diese zu akti­vieren, muss der Nutzer das Gerät in einer Hand halten und mit dem Daumen von der Display-Mitte zum Rand und wieder zurück strei­chen. Das Galaxy S5 erkennt so die Reich­weite des Daumens und verklei­nert die Anzeige auf dem Bild­schirm entspre­chend. Der nicht genutzte Teil des Displays wird geschwärzt. Durch die Verklei­nerung kann das Galaxy S5 mit nur einer Hand bedient werden.

Das System und die Ober­fläche benö­tigen ihren Platz - knapp 6 GB um genau zu sein. Von den 16 GB internem Spei­cher bleiben den Nutzern somit gerade noch 10 GB zur freien Verfü­gung. Es empfiehlt sich daher, eigene Daten wie Fotos, Musik oder Videos auf eine Spei­cher­karte auszu­lagern. Unter­stützt werden microSD-Karten mit bis zu 64 GB Kapa­zität.

Auf der nächsten Seite widmen wir uns den Sensoren. Mit dabei auch der Finger­abdruck-Sensor sowie der Puls-Messer. Zudem zeigen wir Foto-Ergeb­nisse der neuen Isocell-Kamera und verraten unser Test­ergebnis.

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