Das können Handy-Hersteller noch besser machen
Ohne Handy oder Smartphone geht nichts mehr. Immer größer, schneller und leistungsfähiger werden die Endgeräte. Und immer mehr der vielen Möglichkeiten werden auch genutzt. Doch wie zufrieden sind die Nutzer mit den Geräten? Und wie reagieren Sie auf Schäden an Hard- und Software? Dazu haben wir vor einigen Wochen unsere Hardware-Umfrage zum zweiten Mal durchgeführt.
3352 Geräte wurden in unserer Umfrage bewertet. Wie im vergangenen Jahr waren die Teilnehmer zu 82 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden mit ihren Handys, Smartphones oder Tablets. Unzufrieden oder sehr unzufrieden zeigte sich mit knapp vier Prozent ein etwas kleinerer Teilnehmerkreis als 2014. Im Mittelfeld befanden sich mit "befriedigend" oder "ausreichend" 14 Prozent der Bewertungen. Insgesamt wurde wie im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Schulnote von 1,9 vergeben.
Die Auswertung, welche Geräte besonders oft defekt waren, finden Sie auf der zweiten Seite dieses Artikels.
Licht und Schatten: Hohe Zufriedenheitswerte stehen neben unangenehmen Schäden.
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Doch ein Ergebnis vorneweg: Geräte mit Schäden, die über "leichte Gebrauchsspuren" hinausgingen, wurden von den Lesern in der Umfrage deutlich abgewertet und bekamen im Schnitt nur noch die Note 2,8. Geräte ohne Probleme oder mit allenfalls leichten Gebrauchsspuren erreichten im Durchschnitt die Note 1,7, also über eine Note besser. Schäden am Gerät waren also das wichtigste Kriterium, aufgrund dessen Benutzer ihr Gerät abwerteten.
Der Anteil der Geräte, die keinerlei Schäden oder Kratzer erlitten haben, stieg im Vergleich zur letzten Umfrage leicht auf 78 Prozent. Details zu den Schäden finden Sie, wie bereits geschrieben, auf der zweiten Seite.
67 Prozent der Befragten hatten zwei oder mehr Geräte in ihrem Besitz, im Vorjahr waren es noch 70 Prozent gewesen. Damit besaßen zwei Drittel der Befragten mindestens ein Zweithandy oder -tablet. Der Rückgang der Zweitgerätequote könnte daran liegen, dass Allround-Tarife immer erschwinglicher werden und die zunehmend größeren Smartphones so manches Tablet überflüssig machen.
Wie im vergangenen Jahr waren 94 Prozent der Teilnehmer männlich. Über die Hälfte der Befragten gehörte zur Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen.
5 aus 75: Die meistgenannten Hersteller
Bei den Verkaufszahlen ist Samsung weltweit Marktführer.
Kopf-an-Kopf-Rennen: Apple und Samsung führen das Feld an.
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Zwar kämpfte der Konzern mit Schwierigkeiten beim Absatz seiner Smartphones und mit anhaltendem Umsatz- und Gewinnrückgang. Der Omnipräsenz der Samsung-Smartphones konnte dies bisher jedoch nichts anhaben. Daher überraschte, dass bei unserer Umfrage erneut nicht Samsung, sondern Apple Platz eins der meistgenannten Hersteller erreichte. Allerdings war der Abstand im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich geschrumpft und betrug nur noch einen Prozentpunkt, denn Apple büßte drei Prozentpunkte ein und Samsung nahm zwei Prozentpunkte zu.
Hersteller | Anteil 2014 |
Anteil 2015 |
---|---|---|
Apple | 31 | 28 |
Samsung | 25 | 27 |
Microsoft + Nokia | 11 | 11 |
Sony + Sony Ericsson | 5 | 7 |
Angaben in Prozent |
Auch in diesem Jahr fiel auf, dass der Löwenanteil der genannten Geräte, nämlich 91 Prozent, von nur einem Dutzend Herstellern stammte. Insgesamt wurden jedoch Modelle von 75 Herstellern bewertet.
Top 10 der Modelle
Die Smartphones von Apple und Samsung haben in unserer Umfrage sämtliche Modelle der anderen Hersteller aus den Top 10 verdrängt. Das sah vergangenes Jahr noch anders aus. Nicht mehr unter den am häufigsten genannten Geräten vertreten waren das HTC One und das Lumia 920. Auch das iPhone 4S und das Galaxy S2 fielen zugunsten neuerer iPhone- und Galaxy-S-Modelle aus der Top 10. Auch in diesem Jahr fällt auf, dass überwiegend Oberklasse-Modelle genannt wurden.
iPhones und Galaxy-Modelle dominieren die Top 10 der meistgenannten Geräte.
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Die Modell-Fragmentierung bei Samsung wirkte sich deutlich auf unsere Umfrageergebnisse aus.
So wurde die Galaxy-S-Reihe in unserer Umfrage 554 mal bewertet, was gut 10 Prozent hinter dem iPhone mit 629 Bewertungen liegt. Das häufigste Apple-Modell hatte indes mehr als doppelt so viele Nennungen wie das häufigste Samsung-Modell. Das iPhone 6 dominierte deutlich, gefolgt vom iPhone 5S. Erst an dritter Stelle folgte ein Samsung-Modell: Das Galaxy S5. Das aktuelle Flaggschiff von Samsung, das Galaxy S6, schaffte es (noch) nicht in die Top 10. Dies könnte mit dem Verkaufsstart im April 2015 - acht Monate nach dem iPhone 6 - und der anfangs schlechten Verfügbarkeit zu erklären sein.
Wer hat die zufriedensten Nutzer?
Das iPhone 6 Plus katapultiert Apple an die Spitze der Zufriedenheitsskala.
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Apple siegte bei den Angaben zur Nutzerzufriedenheit zum zweiten Mal in Folge. Zwar hatte der Anteil zufriedener oder sehr zufriedener Nutzer leicht nachgelassen. Dieser lag aber immer noch bei 91 Prozent. Platz zwei ging an Blackberry. Deren Geräte wiesen zudem die geringste Schadensquote auf. Microsoft (einschließlich Nokia) konnte sich auf Platz drei setzen und verwies Sony mit einem hauchdünnen Vorsprung auf den vierten Platz.
Hersteller | ø Schulnote | Anteil zufriedener + sehr zufriedener Nutzer (in Prozent) |
ø Alter (in Mon.) |
Anteil von Geräten mit Fehlern / starken Gebrauchsspuren (in Prozent) |
---|---|---|---|---|
Apple | 1,5 | 91 | 17 | 11 |
Blackberry | 1,7 | 87 | 16 | 9 |
Microsoft/ Nokia | 1,8 | 86 | 18 | 10 |
Sony/Sony Ericsson | 1,8 | 85 | 16 | 17 |
HTC | 1,9 | 77 | 24 | 22 |
LG | 1,9 | 78 | 15 | 11 |
2,0 | 79 | 20 | 21 | |
Samsung | 2,1 | 76 | 17 | 14 |
Motorola | 2,1 | 78 | 20 | 11 |
Huawei | 2,3 | 73 | 14 | 20 |
Alle | 1,9 | 82 | 17 | 14 |
Apple: Von wegen Bendgate
Das Apple iPhone 6 Plus war der Zufriedenheits-Star dieser Umfrage: Als durchschnittliche Bewertung räumte es eine 1,3 ab und stellte damit seinen Vorgänger, das iPhone 5S, in den Schatten.
Ausgewählte Geräte und ihre durchschnittliche Bewertung |
|
---|---|
Modell | Note |
Apple iPhone 6 Plus | 1,3 |
Apple iPhone 5S | 1,5 (1,5) |
Apple iPhone 6 | 1,5 |
Nokia Lumia 930 | 1,5 |
Microsoft Lumia 640 | 1,5 |
Samsung Galaxy S5 | 1,7 |
Sony Xperia Z1 compact | 1,7 |
Nokia Lumia 925 | 1,7 (1,6) |
Sony Xperia Z3 compact | 1,8 |
Samsung Galaxy S6 | 2,0 |
Samsung Galaxy S4 | 2,1 (2,0) |
Durchschnittliche Schulnote. In Klammern Vorjahreswerte |
Der nach Stückzahlen mit Abstand weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung schaffte es hingegen mit seinem bestbewerteten Gerät, dem Galaxy S5, nur auf Platz 6 mit der Durchschnittsnote 1,7. Und dessen Nachfolger Galaxy S6 erreichte mit der Note 2,0 gar nur Platz 10. Bei anderen Herstellern beobachteten wir in der Regel, dass die neueren Geräte besser bewertet wurden als die älteren. Samsung hat beim S6 anscheinend kein glückliches Händchen gehabt.
Selten älter als zwei Jahre
Im Schnitt waren die bewerteten Endgeräte 17 Monate alt. Über die Hälfte der Geräte (51 Prozent) kam maximal auf ein Jahr. Nur 18 Prozent der Geräte waren zum Zeitpunkt der Umfrage länger als zwei Jahre in Betrieb.
Reine Microsoft-Geräte waren zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht lange auf dem Markt und wiesen daher ein sehr geringes Durchschnittsalter von sechs Monaten auf. Geräte von Nokia und Microsoft zusammengenommen kamen auf ein Durchschnittsalter von 18 Monaten, also nahe dem Durchschnittswert für alle Geräte der Umfrage (17 Monate).
Geräte von HTC, Google und Motorola waren zum Zeitpunkt der Umfrage überdurchschnittlich lange in Gebrauch. Ihre Schadensquoten lagen auch deutlich über dem Durchschnitt, was einen Zusammenhang nahelegt. Für die noch in Gebrauch befindlichen Sony-Ericsson-Handys wurde ein durchschnittliches Alter von 48 Monaten angegeben. Sie erhielten noch eine Durchschnittsnote von 2,1.
Älter als vier Jahre waren gerade einmal drei Prozent der Geräte. Unter diesen Handy-Methusalems wurde wie im Vorjahr Nokia am häufigsten als Hersteller genannt (22 Prozent), dicht gefolgt von Samsung (21 Prozent). Beide Hersteller konnten ihren Anteil in dieser Bewertung steigern. Das älteste in der Umfrage bewertete Gerät war gar 243 Monate, also über 20 Jahre, in Gebrauch: Das Autotelefon Motorola International 1000.
Die meisten Smartphones halten jedoch nicht so lange. Auf der nächsten Seite lesen Sie, welche Schäden am häufigsten auftraten und wie die Nutzer damit umgingen.