Erfahrungsbericht: Ein Wochenende mit dem Galaxy Z Flip 3
Das Samsung Galaxy Z Flip 3 5G wird am kommenden Freitag offiziell erscheinen. Das Foldable dürfte für eine größere Nutzergruppe interessant sein als der beziehungsweise die Vorgänger. Denn: Es schwebt nicht mehr als eigene Kategorie über den an sich schon als Flaggschiffen oder Premium-Smartphones dimensionierten regulären Modellen. Das Galaxy Z Flip 3 5G möchte massentauglich werden, sich einfügen, mehr User von sich überzeugen. Und das hat nicht nur etwas mit dem im Vergleich zum Galaxy Z Flip 5G geschmälerten Preis zu tun.
Wir hatten bereits die Möglichkeit, das klassische Klapphandy-imitierende Foldable näher zu begutachten und erste Erfahrungen damit zu sammeln.
Herantasten und Einrichten
Samsung Galaxy Z Flip 3 5G zusammengeklappt und auseinandergefaltet
Bild: teltarif.de
Wir hatten das Galaxy Z Flip 3 5G bereits auf dem Vorab-Event in Augenschein genommen. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, wo Samsung mit dem Klapphandy-Foldable hin will: Den Nutzern die Vorzüge des Designs weiter schmackhaft machen. Moderne Smartphones sind groß, viele Möglichkeiten, das zu reduzieren und trotzdem eine komfortable Nutzungsfläche zu bieten, gibt es nicht. Mit der Möglichkeit, das Display in der Mitte zu falten, erhält man ein sehr kompaktes und leichtes Gerät, das sich komplett anders anfühlt als ein Phablet. Gleichzeitig muss man aber auf die Eigenschaften eines regulären Smartphones nicht verzichten, weil die Displayfläche des Galaxy Z Flip 3 5G auseinandergefaltet 6,7 Zoll bietet.
Das Display-Format an sich ist mit 22:9 sehr schlank. Im Vergleich mit breiteren Modellen wie Samsung Galaxy S10+ und
iPhone 11 Pro Max
werden die Unterschiede in der Nutzung spürbar. Wer ein breites Display gewöhnt ist und
auf das Galaxy Z Flip 3 5G umsteigt, wird sich vermutlich erstmal umgewöhnen müssen. Wir hatten
uns beim Schreiben der ersten WhatsApp-Nachrichten auf dem Display des Flip 3 mehrfach vertippt. Im Laufe des Wochenendes
wurde das aber besser.
Das Flip 3 lässt sich aufstellen
Bild: teltarif.de
Die Einrichtung des Galaxy Z Flip 3 5G war wie bei mittlerweile jedem anderen Smartphone selbsterklärend. Mit Hilfe
von Smart Switch
kopierten wir unsere Dateien, Fotos und Co. vom Galaxy S10+ auf das Flip 3. Das dauerte etwas, sorgte aber für
einen geringeren Aufwand und weiterhin dafür, dass alle Daten automatisch auf das Foldable wanderten.
Einzig die Zugangsdaten unseres Samsung-Accounts mussten wir manuell eingeben.
Das Hauptdisplay und seine Falte
Anschließend konnten wir auch gleich loslegen. Das Hauptdisplay unterstützt im Gegensatz zum Vorgänger Bildwiederholraten von bis zu 120 Hz,
was man beim Scrollen durch Samsungs Benutzeroberfläche auf Webseiten und Co. auch merkt. Das Display erschien wie vom Hersteller gewohnt
auch ausreichend hell. Das Wetter war an dem Wochenende eher bewölkt, aber auch bei vermehrtem Sonnenschein dürfte sich der Display-Inhalt
noch vergleichsweise gut ablesen lassen.
Surfen auf dem 6,7-Zoll-Display, 120 Hz
Bild: teltarif.de
In der Mitte des Displays gibt es eine Falte. Man sieht sie, man kann sie fühlen, sie ist da. Aber wirklich gestört hat sie
bislang nicht. Wir lehnen uns mal weit aus dem Fenster und behaupten, dass sich die meisten Nutzer schnell daran gewöhnen, zumal
die Falte auch nicht immer sichtbar ist. Blickt man bei einem bunten, überladenen Homescreen frontal auf das Display, sieht
man sie in der Regel gar nicht.
Auch beim Videostreaming konnten wir sie teilweise nur sehen, wenn wir den Blickwinkel
änderten. Sichtbar war sie auch bei besonders dunklen Film-Szenen, aber sobald die Szenen heller wurden, verschwand die Falte wieder wie von Geisterhand.
Aber selbst wenn man sie dann mal sieht, uns hat sie jedenfalls nicht gestört. Grundsätzlich empfehlen wir aber,
dass Galaxy Z Flip 3 5G vor dem Kauf - sofern möglich - einmal in die Hand zu nehmen und die Nutzung zu simulieren, ob das Foldable auch wirklich gefällt.
Vollständig genutzte Fläche am Beispiel eines Netflix-Streams
Bild: teltarif.de
Videostreaming über Netflix machte Spaß. Die Frontkamera ist als Punch Hole ins Display integriert,
das Bild umschließt aber das Design und wird nicht unterhalb der Linse abgeschnitten. Das breite Displayformat
des Galaxy Z Flip 3 5G wird gänzlich genutzt, Nachteile wie abgeschnittene Bildbereiche konnten wir nicht feststellen.
Praktisch ist die Möglichkeit, das Display leicht zu knicken und das Foldable so ohne Zubehör aufzustellen. Das ist aber nur bedingt geeignet, weil je nach Sitzposition die Anzeige zu statisch ist und man das Gefühl hat, von obendrauf zu schauen.