Multitasking-Profi

Galaxy Z Fold 2 enthüllt: Flexible Hardware, clevere Software

Anfang August gab es ledig­lich einen Appe­tit­an­reger, nun wurde das Galaxy Z Fold 2 aber komplett vorge­stellt. Dabei über­rascht neben dem flexi­blen Display vor allem die durch­dachte Soft­ware.
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Samsung enthüllte das viel­ver­spre­chende Falt-Smart­phone Galaxy Z Fold 2 nun voll­ständig, wobei es trotz zahl­rei­cher Leaks noch so manche Über­ra­schung gab. So ging der Hersteller etwa explizit auf die verschie­denen Bild­wie­der­hol­raten für Filme, Spiele und stati­sche Inhalte des 120-Hz-Panels ein. Ferner wurden die Vorzüge des flexi­blen Schar­niers veran­schau­licht, durch welches das Galaxy Z Fold 2 weitere Einsatz­ge­biete neben den bekannten Modi Smart­phone und Tablet erhält. Beispiels­weise gibt es eine inno­va­tive Motiv­ver­fol­gung für die Kamera. Das Fold­able ist ab heute für 1949 Euro vorbe­stellbar.

Galaxy Z Fold 2 kommt deut­lich ausge­reifter daher

Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung

Samsung Z Fold 2 5G

Die Kritik­punkte am ersten Fold konnte Samsung zum Groß­teil ausmerzen. Anstatt ausufernder Notch besitzt das 7,6 Zoll große Haupt­dis­play des Galaxy Z Fold 2 ein Infi­nity-O-Design. Jenes Kamera-Loch ziert auch den von 4,6 auf 6,2 Zoll gewach­sene Cover-Bild­schirm. Samsung hat die Bild­schirm­ränder um 27 Prozent verklei­nern können, wodurch beide Anzeigen einen moder­neren Look besitzen. Stolz ist der Hersteller auf die redu­zierte Dicke des Galaxy Z Fold 2. Vari­ierte der Vorgänger im geschlos­senen Zustand zwischen 15,7 und 17,1 mm, sind es jetzt 13,8 bis 16,8 mm. Im Tablet-Modus beträgt die Dicke sogar nur 6 mm, wenn­gleich sie am Kamera-Buckel auf 6,9 mm kommt. Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Aufgrund der äußerst schmalen Hälften des Vorgän­ger­mo­dells war die Bedien­bar­keit des Cover-Displays ein weiterer Kritik­punkt. Die Höhe des Galaxy Z Fold 2 ist fast iden­tisch mit jener des Fold (159,2 anstatt 160,9 mm), aber die Breite im Handy-Einsatz ändert sich von 62,9 auf 68 mm. Bedingt durch den 25:9-Form­faktor könnte es dennoch für manche User schwierig sein, bequem die obersten Stellen des Panels zu errei­chen. Während es sich beim 6,2-Zoll-Display um eine Super-AMOLED-Vari­ante mit 2260 x 816 Pixeln und 60 Hz handelt, offe­riert das 7,6-Zoll-Display (Dynamic AMOLED 2X) 2208 x 1768 Pixel und 120 Hz. Das Galaxy Z Fold 2 wiegt 282 g.

Beson­dere Features des Galaxy Z Fold 2

Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Eingangs erwähnten wir, dass Samsung sich bei den Aktua­li­sie­rungs­raten seines zweiten Smart­phone-Tablet-Hybriden umfas­sende Gedanken gemacht hat. So kann die Anzeige die Bild­schirm­fre­quenz je nach darge­stelltem Inhalt anpassen. Bei Filmen sind zwischen 24 und 120 Hz möglich, bei Spielen 48 oder 120 Hz und bei stati­schen Inhalten 11 Hz. Es ist jedoch auch möglich, feste 60 Hz einzu­stellen. Ein weiteres High­light des Galaxy Z Fold 2 ist das vom Galaxy Z Flip über­nom­mene flexible Schar­nier. In einem Winkel zwischen 75 und 115 Grad erlaubt das „CAM-Mecha­nismus“ getaufte Verfahren ein Einrasten des falt­baren Displays. Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Dieser Ansatz ermög­licht viel­fäl­tige Multi­tas­king-Szena­rien, etwa werden YouTube-Videos oder Galerie-Bilder im oberen und die Menü­füh­rung / Features im unteren Bild­schirm­be­reich darge­stellt. In eine Art Mini-Netbook lässt sich das Galaxy Z Fold 2 verwan­deln, indem die Tastatur unten und das Text­fenster oben erscheint. Kamera-Fans dürften sich für das „Auto framing“ inter­es­sieren. Hierbei stellt der User das Fold­able halb geöffnet hin und die Kamera verfolgt Motive auto­ma­tisch. Samsung zeigte ein Beispiel anhand einer tanzenden Frau, deren Bewe­gungen das Galaxy Z Fold 2 passend fokus­sierte. Feine Bürsten im Schar­nier sollen übri­gens Staub und Dreck fern­halten.

Mit „Dual Preview“ und „Rear Cam Selfie“ hat der Herstelle weitere Tricks für Hobby-Foto­grafen in petto. So kann nicht nur der Foto­graf selbst auf dem 7,6-Zoll-Display, sondern auch die abzu­lich­tende Person auf dem 6,2-Zoll-Display ein Sucher­bild sehen. Selfies mit der Haupt­ka­mera sind somit eben­falls kein Problem. Nach­wuchs-Regis­seuren gibt Samsung einen ausge­feilten „Pro Video Mode“ an die Hand. Ob die Zoom-Geschwin­dig­keit, die Auswahl der Mikro­fone oder ein Histo­gramm zur Hellig­keits­über­prü­fung – es sind zahl­reiche Werk­zeuge vorhanden.

Soft­ware-High­lights des Galaxy Z Fold 2

Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Multi­tas­king wird bei diesem Smart­phone nicht nur durch das neue Schar­nier, sondern auch im Tablet-Einsatz verbes­sert. „Multi Active Window“ nennt der südko­rea­ni­sche Konzern die flexible Gestal­tung der Display­in­halte. Die Größe und das Layout von neben­ein­ander oder über­ein­ander posi­tio­nierten Apps lassen sich nach Bedarf konfi­gu­rieren. In der Präsen­ta­tion zeigte Samsung beispiels­weise zwei Apps neben­ein­ander auf der oberen und den Kalender auf der unteren Bild­schirm­hälfte. Sinn­voll: Es können mehrere Instanzen derselben App geöffnet werden, was etwa mehrere Brow­ser­fenster zugleich ermög­licht.

Ferner erlaubt der Hersteller eine Inter­ak­tion inner­halb der geöff­neten Fenster. So lassen sich unter anderem Texte, Fotos oder Tabellen von einer Excel-Datei zu einer Power-Point-Datei via Drag und Drop verschieben. Bild­schirm­fotos von bestimmten Elementen sind mittels „Split Screen Capture“ auch während der Multi-App-Darstel­lung reali­sierbar. Samsungs Part­ner­schaft mit Micro­soft mündet beim Galaxy Z Fold 2 in ange­passten Office-Apps. Diese sollen leichter bedienbar sein, beispiels­weise durch eine Werk­zeugleiste im Tablet-Modus.

Weitere Spezi­fi­ka­tionen des Galaxy Z Fold 2

Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Die Kameras mögen zunächst unspek­ta­kulär wirken, aller­dings vollzog Samsung auch eine wich­tige Ände­rung. Das 12 Mega­pixel-Weit­winkel-Modul hat einen merk­lich größeren Sensor (1/1,76 anstatt 1/2,55 Zoll). Eine feste Blende von f/1.8 und der varia­blen Blende von f/1.5 bis f/2.4. Ansonsten werden Dual-Pixel-Auto­fokus und ein opti­scher Bild­sta­bi­li­sator geboten. Das Tele­ob­jektiv des Galaxy Z Fold 2 ist mit jenem des Galaxy Fold iden­tisch. Es gibt also 12 Mega­pixel, einen zwei­fach opti­schen Zoom, einen opti­schen Bild­sta­bi­li­sator und eine Blende von f/2.4. Abge­rundet wird das rück­sei­tige Trio mit einer 12 MP starken Ultra­weit­winkel-Einheit. Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
In den Kamera-Löchern bei Cover- und Haupt-Display steckt jeweils eine 10-Mega­pixel-Kamera (Blende f/2.2) für Selfies. In puncto Spei­cher haben sich die bishe­rigen Vermu­tungen bestä­tigt – es gibt 256 GB Flash (leider nicht erwei­terbar) und 12 GB RAM. Kurios: Auf Samsungs Hong-Kong-Webseite ist ein 512-GB-Modell des Galaxy Z Fold 2 gelistet. Ob es dieses zu einem späteren Zeit­punkt auch in anderen Ländern geben wird, ist unbe­kannt. Laut Samsung seien die Stereo-Laut­spre­cher des Fold­a­bles so gut, dass Blue­tooth-Speaker über­flüssig wären. Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
In Europa können wir aufatmen, denn der viel geschol­tene Exynos-Chip­satz kommt auch bei uns nicht zum Einsatz. Ange­trieben wird das Galaxy Z Fold 2 vom schnellen Chip­satz Qual­comm Snap­dragon 865+. Dieses High-End-SoC besitzt einen Acht­kern-Prozessor mit bis zu 3,09 GHz Takt, eine schnelle Adreno-650-Grafik­ein­heit und ein Modem, welches bis zu 7,5 GBit/s via 5G (Sub-6-GHz / mmWave) und maximal 2 GBit/s via LTE im Down­load bietet. Über WLAN (Wi-Fi 6) sind bis zu 10 GBit/s möglich. Blue­tooth 5.0, NFC, GPS, USB Typ C und ein seit­li­cher Finger­ab­druck­sensor zählen zu den weiteren Schnitt­stellen des Galaxy Z Fold 2.

Dual-SIM im tradi­tio­nellen Sinne gewährt das Falt-Telefon nicht. Wer zwei Verträge nutzen möchte, muss auf eine Nano-SIM-Karte und die verbaute eSIM zurück­greifen. Der zwei­ge­teilte Akku misst insge­samt 4500 mAh. Auf Wunsch lässt er sich drahtlos aufladen.

Preis und Verfüg­bar­keit des Galaxy Z Fold 2

Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Das Fold­able lässt sich ab sofort zu einem Kosten­faktor von 1949 Euro vorbe­stellen. Somit liegt die UVP 150 Euro unter­halb jener des ersten Galaxy Fold. Unter anderem die Telekom hat das Fold­able schon im Sorti­ment. Den redu­zierten Anschaf­fungs­preis reali­siert Samsung mit dem von 512 GB auf 256 GB redu­zierten Daten­platz und dem Verzicht auf mitge­lie­ferte draht­lose Kopf­hörer (Galaxy Buds). Am 15. September soll das Galaxy Z Fold 2 erhält­lich sein. Das Mobil­gerät wird in Schwarz und Bronze ange­boten. Wer es etwas persön­li­cher mag, kann sich auf Samsungs Webseite (ohne Aufpreis) eine Farbe des Schar­niers aussu­chen. Samsung Galaxy Z Fold 2 Samsung Galaxy Z Fold 2
Bild: Samsung
Es stehen Metallic Silver, Metallic Red, Metallic Blue, Metallic Gold zur Auswahl. Die Liefer­zeit bei perso­na­li­siertem Schar­nier beträgt 2 bis 4 Wochen. Für noch mehr Luxus sorgt die Thom Browne Edition des Galaxy Z Fold 2. Diese kommt mit beson­derem Design, der Galaxy Watch 3, den Galaxy Buds Live und weiterem spezi­ellen Zubehör daher. Diese Vari­ante schlägt mit 3299 US-Dollar zu Buche, ist auf 5000 Exem­plare limi­tiert und ab dem 25. September lieferbar. Unter anderem die Telekom hat das Fold­able schon im Sorti­ment.

Samsung tauscht das Display des Galaxy Z Fold 2 bei einem Schaden inner­halb von einem Jahr im Rahmen des enthal­tenen Galaxy Premier Service einmalig kostenlos aus.

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