15-TBit/s-Glasfaser-Strecke zwischen Rostock und Helsinki im Bau
Ein Schiff verlegt das neue Glasfaserkabel zwischen Finnland und Deutschland
Quelle: Cinia
Ein Spezialschiff befindet sich derzeit auf der Fahrt über die Ostsee - von Helsinki
nach Rostock. Im Frachtraum des Kabelverlegungsschiffs Ile de Brehat befindet sich
ein 1170 Kilometer langes Kabel, bestehend aus acht Paaren Glasfaserleitung,
und einem Gewicht von 3355 Tonnen. Das Kabel wird in den kommenden Wochen in
der Ostsee verlegt. So entsteht das
unterseeische Datennetzwerkkabel Sea Lion, die erste Daten-Direktverbindung
zwischen Finnland und Deutschland. Denn Ende des Jahres soll das Schiff
in Rostock eintreffen, der deutschen Kopfstelle des Kabels.
Verlegt wird das Kabel durch die finnische Cinia Group. Sie leitet die Seekabel-Initiative als Entwickler und Konstrukteur des unterseeischen Kabels und wird später als Open-Access-Netzwerkbetreiber fungieren. Die Investitionen und Schuldfinanzierungen werden sich auf etwa 100 Millionen Euro belaufen. "Wir erwarten, dass das Seekabel Finnland innerhalb der nächsten 10 Jahre private Datenzentrumsinvestitionen im Wert von 2 bis 3 Milliarden Euro einbringen wird", sagte Ari-Jussi Knaapila, CEO der Cinia Group. "Noch wichtiger für die finnische Wirtschaft ist dabei die Gelegenheit, unsere eigenen starken digitalen Ökosysteme voranzubringen. "
Hetzner Online großer Nutzer des neuen Kabels
Ein Schiff verlegt das neue Glasfaserkabel zwischen Finnland und Deutschland
Quelle: Cinia
Einer der bekanntesten Nutzer des Kabels wird Hetzner Online werden.
Nach eigenen Angaben nutzt der Anbieter
künftig einen Teil des Glasfaserkabels für die sichere und schnelle
Anbindung seiner bisherigen Rechenzentren an die skandinavischen
Länder. Damit übernehme man auch mehr
Kontrolle über die Qualität seiner Datenübertragung.
Nach Angaben von Hetzner Online werde das gesamte System eine Gesamtübertragungsleistung von 15TBit/s liefern. Es soll eine bedeutende Rolle bei der Bereitstellung zuverlässiger und sicherer Breitband-Verbindungen für Cloud- und Rechenzentrumsanwendungen spielen. Zudem stellt das neue Seekabel für Hetzner eine breitbandige und latenzoptimierte Verbindung zwischen einem künftigen Rechenzentrumsstandort in der Nordregion und der zentraleuropäischen Internet-Infrastruktur in Frankfurt bereit. Dadurch kann sich der Anbieter auch unabhängiger von großen Peering-Anbietern machen.
Wie wichtig Peering-Anbieter sind, damit Daten aus der ganzen Welt auf den heimischen Rechner kommen, haben wir in einem Hintergrundartikel zusammengefasst.