Happy Birthday und Adieu

Google gratuliert SMS und preist den Nachfolger RCS an

Wir befinden uns im Jahr 2022 nach Christus. Die ganze Mobil­funk­welt ist von RCS besetzt. Die ganze Mobil­funk­welt? Nein. Ein unbeug­samer Hersteller hört nicht auf, dem Dienst Wider­stand zu leisten. Google tadelt Apple.
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Google gratu­liert der SMS zu ihrem 30-jährigen Geburtstag und bewirbt dabei den Nach­fol­gestan­dard RCS. Einen Seiten­hieb auf Apple kann sich der Android-Anbieter aber nicht verkneifen. So wird im Blog­bei­trag darauf verwiesen, dass außer dem iPhone-Schöpfer die komplette Indus­trie auf RCS setzt. Apple sei in puncto Text­nach­richten noch in den 90ern hängen­geblieben. Den Groß­teil des Berichts nutzt Google aber dazu, die Vorteile von RCS zu beleuchten. Beispiels­weise die Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung und die von Messen­gern bekannten Komfort­funk­tionen.

Happy Birthday und tschüss, SMS

Praktischer und sicherer als SMS: RCS Praktischer und sicherer als SMS: RCS
Google
Kürz­lich wurde der Kurz­nach­rich­ten­dienst Short Message Service, kurz SMS, 30 Jahre alt. Wir gratu­lierten der SMS in einem sepa­raten Artikel. Das Produkt hat die Art und Weise, wie wir mit Mobil­geräten kommu­nizieren, nach­haltig geprägt. Einen Platz in unserem Herzen wird der Service deshalb immer haben, wenn es nach Google ginge, aber keinen Platz mehr auf unseren Handys. „Alles Gute zum Geburtstag und Lebe­wohl, SMS! Es ist Zeit für RCS“, lautet die Über­schrift des entspre­chenden Blog­bei­trags vom Such­maschi­nen­kon­zern.

Man wolle die Gründe nennen, um nach drei Dekaden zu RCS zu wech­seln. Das erste Argu­ment ist die Sicher­heit. Das ausge­schrieben Rich Commu­nica­tion Services getaufte Verfahren unter­stützt eine Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung. Über­mit­telte Nach­richten werden also ausschließ­lich zwischen Sender und Empfänger trans­feriert. Ein großes Plus für die Privat­sphäre. Demnächst unter­stützt RCS auch Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung bei Grup­pen­chats. Apropos Grup­pen­chats – dies ist ein weiteres Feature, das RCS dem Vorgänger SMS voraushat. Genauso wie der Empfang hoch­auf­lösender Multi­media­dateien und Tipp-Indi­katoren.

Fast die ganze Indus­trie nutzt RCS

Google listet als weiteren Grund die hohe Verbrei­tung von RCS bei Herstel­lern und Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen. Ob Samsung, Xiaomi, Sony, Moto­rola Mobi­lity, Nokia, OnePlus, Oppo, Vivo, die Telekom, Voda­fone oder Telefónica, sie alle unter­stützen den Stan­dard. Schmerz­lich vermisst wird bislang ein kali­for­nischer Smart­phone-Konstruk­teur. „Apple weigert sich, RCS zu über­nehmen und fährt damit fort, auf SMS zu setzen, wenn Menschen mit iPhones Menschen mit Android-Handys schreiben, was bedeutet, dass ihre Text­nach­richten in den 1990ern fest­hängen“, kriti­siert Google.

Auch der Messenger Signal lässt die SMS fallen.

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