Hybrid-TV

Internet am Fernseher: Sony bringt Hybrid-TVs auf den Markt

Internetfähige Bravia-LCD-Fernseher sollen noch im März in Deutschland erscheinen
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Internet am Fernseher: Sony bringt Hybrid-TVs auf den Markt Ab März: Die internetfähige Bravia-TV-Reihe von Sony
Screenshot: Sony
Der japanische Elektronikkonzern Sony will noch in diesem Monat als erster Hersteller in Deutschland Hybrid-Fernseher auf den Markt bringen. Erste Geräte aus der Bravia-Reihe mit dem integrierten Standard Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) sollen in den kommenden Tagen in den Handel kommen, kündigte Sony heute in Berlin an. Mit HbbTV soll nicht nur das Internet auf den Fernseher gelangen, sondern künftig neue interaktive Dienste ermöglicht werden. Der Fernseher soll zudem zur Schalt- und Leitzentrale für Haushaltsgeräte und Haustechnik werden. Alle neuen internetfähigen Bravia-LCD-Fernseher würden die intelligenten Online-Services unterstützen, hieß es weiter.

Internet am Fernseher: Sony bringt Hybrid-TVs auf den Markt Ab März: Die internetfähige Bravia-TV-Reihe von Sony
Screenshot: Sony
Hybrid-TV gilt nach Einschätzung von Branchenverbänden inzwischen als deutlich größerer Trend als 3D-Fernsehen. Neben bereits verfügbaren Internet-Diensten wie Nachrichtenticker, Wettermeldungen oder einen Zugriff auf die Videoplattform Youtube über sogenannte Widgets lassen sich Dienste mit Hilfe von HbbTV auch parallel zum Fernsehprogramm nutzen. Der betagte Videotext soll damit zum Beispiel interaktiv und multimedial aufpoliert sowie mit einem elektronischen Programmführer ausgestattet werden.

Hybrid-TV-Inhalte und Zugriff auf Online-Mediatheken

Der neue Standard Hybrid Broadcast Broadband TV wird in Deutschland von ARD, ZDF und Arte, den privaten Sendern RTL, ProSiebenSat.1 sowie dem KabelKiosk von Eutelsat unterstützt. Die Sender bieten über HbbTV unter anderem Zugriff auf die Online-Mediatheken an. Weitere Services sind in Planung.

Bei HbbTV handelt es sich um einen europäischen Standard. Bislang waren erste Inhalte auf Internet-fähigen Fernsehern über Settop-Boxen zu sehen. Vor allem die japanischen Unterhaltungselektronik-Hersteller hatten sich mit einer Unterstützung zunächst zurückgehalten. Inzwischen wollen aber alle großen Markenhersteller wie Samsung, Toshiba und Philips ihre neuen TV-Geräte aber HbbTV-tauglich machen. Da das Thema Internet im Heimkino für Sony einen zentralen Stellenwert besitze, sei es dem Unternehmen allerdings wichtig gewesen, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen, sagte Sony-Manager Martin Winkler.

Zum Verkaufsstart vor zwei Jahren, im März 2009, machten die Hybrid-Geräte gerade einmal 0,4 Prozent des Umsatzes mit Flachbildfernsehern aus. 2010 stieg der Marktanteil von internetfähigen Flachbildfernsehern bereits auf etwa 20 Prozent. Experten rechnen bis Ende 2011 sogar mit fünf bis sechs Millionen Hybrid-Fernsehern in deutschen Haushalten. "Die Integration von Internet und TV ist einer der wichtigsten Trends in der Unterhaltungelektronik", sagt Achim Berg, Vizepräsident des Branchenverbandes Bitkom. Rund 25 Millionen Bundesbürger sehen sich bereits Fernseh- und Videoangebote im Internet an.

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