Konsolidierung

Netzzusammenlegung von E-Plus und o2: Nicht alles läuft rund

Wir berichten über Gesprächsabbrüche und andere Probleme im Zuge der Netzkonsolidierung von Telefónica. Fünf Jahre soll der Prozess in Anspruch nehmen.
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In Flörsbachtal selbst wurde die Basisstation schon ins konsolidierte Netz überführt. Wer als o2-Kunde in den Bereich dieses Funkmasten fährt, muss demnach ähnlich wie in Bad Orb mit einem Gesprächsabbruch rechnen. Danach muss die Verbindung neu aufgebaut werden. Immerhin kann der Anruf aber im E-Plus-Netz ohne Unterbrechung fortgeführt werden, wenn er im konsolidierten neuen Telefónica-Netz aufgebaut wurde.

Ärgerlich ist es zudem, dass manche Mobiltelefone nach dem Verlust des bisherigen Heimatnetzes recht lange auf Netzsuche gehen. Teilweise erst nach einer Minute buchen sie sich dann ins konsolidierte Telefónica-Netz ein. Zwischenzeitlich ist der Kunde telefonisch nicht erreichbar, er kann keine abgehenden Gespräche führen und auch keine Datendienste nutzen.

Handover zwischen "Telefónica neu" und "o2 alt"

E-Plus-Anzeige mit Roaming-Dreieck bei Nutzung einer o2-SIM-Karte im konsolidierten Netz E-Plus-Anzeige mit Roaming-Dreieck bei Nutzung einer o2-SIM-Karte im konsolidierten Netz
Foto: teltarif.de
Das Beispiel des weiter östlich gelegenen Schlüchtern zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, Handover (also unterbrechungsfreie Gesprächsübergaben) zwischen dem neuen Telefónica-Netz und dem "alten" o2-Netz einzurichten. So bauten wir mit einem iPhone 6 Plus eine Verbindung im konsolidierten GSM-Netz auf, was an der Kennung o2-de+ zu erkennen war. Während des Anrufs wurden wir aber ins UMTS-Netz von o2 übergeben, was an der Anzeige o2-de und dem 3G-Schriftzug für die UMTS-Verfügbarkeit zu erkennen war.

Umgekehrt klappte auch in dieser Region die automatische Umschaltung zwischen dem bisherigen o2-Netz und dem neuen Telefónica-Netz nicht. Wie in Bad Orb und Flörsbachtal kam es zu einem Gesprächsabriss, als wir uns aus einem mit Original-o2-Netz versorgten Gebiet in eine mit dem neuen konsolidierten Netz abgedeckten Region bewegt haben.

Probleme in Randgebieten des konsolidierten Netzes

Bereits in früheren Tests haben wir das Problem festgestellt, dass manche Mobiltelefone in Randgebieten zwischen noch mit Original-o2-Netz versorgten Regionen und auf das konsolidierte Netz umgerüsteten Landstrichen im "alten" Netz quasi "festkleben", auch wenn dieses nur sehr schwach zu empfangen ist, während das neue Telefónica-Netz mit starkem Signal verfügbar wäre. Eine Lösung für dieses Problem ist derzeit noch nicht in Sicht.

Insgesamt fünf Jahre sollen die Umbauarbeiten im Netz der Telefónica in Anspruch nehmen. Bereits seit Frühjahr 2015 bietet das Unternehmen National Roaming über UMTS an. Ab Juli werden die Kunden aus dem E-Plus-Netz das LTE-Netz von o2 mitnutzen können, während das bisherige 4G-Netz von E-Plus voraussichtlich zumindest vorerst abgeschaltet wird, da die hierfür genutzten Frequenzen an Vodafone abgegeben werden müssen. Über Tests für die gemeinsame Nutzung des LTE-Netzes von o2 haben wir in einer weiteren Meldung bereits berichtet.

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