DSL-Volumen

Telekom: DSL-Datendrossel für Alle könnte kommen

Kein klares Dementi zu Gerüchten um neue Datengrenzen
Von Thorsten Neuhetzki

Die Telekom will zwar nicht den Stecker ziehen, aber die Datenraten bei hohem DSL-Volumen drosseln Die Telekom will zwar nicht den Stecker ziehen, aber die Datenraten bei hohem DSL-Volumen drosseln
Foto: dpa
Bei der Telekom gibt es offene Überlegungen, für alle Fest­netz-Breitband­anschlüsse - also DSL, VDSL und Glasfaser - Daten­obergrenzen einzuführen. Mit einem Blogbeitrag ging Telekom-Sprecher Philipp Blank auf aktuell in Tech-Blogs diskutierte Gerüchte um Datenobergrenzen von 75 GB für normale Call&Surf-Anschlüsse ein. Klar ist danach: Ein Dementi zu den Plänen sieht anders aus.

Durch einen Informaten war ein Blog darauf hingewiesen worden, dass die Telekom plane, bei sämtlichen Festnetz-Breitband-Anschlüssen eine Datenobergrenzte einzuführen. Wie im Mobilfunkbereich soll der Kunde pro Monat nur ein bestimmtes Volumen zur Verfügung haben, danach soll die Datenrate jedoch auf 384 kBit/s gedrosselt werden. Bereits heute gibt es dieses Vorgehen bei Glasfaser- und VDSL-Anschlüssen, die nicht zusammen mit Entertain gebucht werden. Mit den neuen Plänen sollen aber auch Entertain-Anschlüsse und klassische DSL-Anschlüsse eine Obergrenze bekommen.

Die Datengrenzen sollen bei 75 GB im Monat beginnen und für alle Kunden mit DSL mit bis zu 16 MBit/s gelten. Bei VDSL-Anschlüssen sollen die Kunden den Informationen zufolge 200 GB im Monat verursachen dürfen, Glasfaseranschlüsse je nach gebuchter Datenrate 300 bzw. 400 GB. Es ist zu vermuten, dass Traffic, der durch Entertain generiert wird, von der Datenzählung ausgenommen würde, da die IPTV-Anschlüsse sonst nicht mehr zu vermarkten wären. Möglich auch, dass Traffic, der durch eine Fon-Kooperation von Fremden über WLAN verursacht wird, nicht gezählt werden würde.

Telekom bestätigt Überlegungen, nennt aber keine Details

Die Telekom will zwar nicht den Stecker ziehen, aber die Datenraten bei hohem DSL-Volumen drosseln Die Telekom will zwar nicht den Stecker ziehen, aber die Datenraten bei hohem DSL-Volumen drosseln
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Zu konkreten Plänen wollte sich die Telekom auf Nachfrage unserer Redaktion nicht äußern. Allerdings verwies ein Sprecher auf einen Blog-Post von heute, in dem bestätigt wird, dass es entsprechende Überlegungen bei der Telekom gibt. "Wie alle Netzbetreiber steht auch die Telekom vor einer großen Herausforderung: Auf der einen Seite wächst das Datenvolumen exponentiell. Die Netze müssen also massiv ausgebaut werden und das kostet Milliarden. Auf der anderen Seite kennen die Telekommunikationspreise seit Jahren nur eine Richtung: abwärts und das rasant", heißt es dort zu den Hintergründen der Überlegung.

Eine Lösung wäre aus Sicht der Telekom also, das in den Tarifen enthaltene Datenvolumen zu begrenzen. "Der Vorteil ist, dass nur die Kunden mehr zahlen müssten, die tatsächlich mehr Volumen beanspruchen. Bisher ist es so, dass sämtliche Nutzer die intensivere Nutzung einiger quersubventionieren." Allerdings macht die Telekom in dem Blogbeitrag auch deutlich: "Bisher gibt es keine neuen Tarife. Wenn sich daran etwas ändert, werden wir darüber informieren." Außerdem werde es keine Änderungen an bestehenden Tarifen geben "und bei Neuabschlüssen werden Kunden selbstverständlich über die Vertragsbedingungen transparent informiert".

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