Breitbandausbau

Telekom: Kooperation für Glasfaser in Süddeutschland

Auch wenn die Deutsche Telekom selbst erst relativ spät mit dem gezielten FTTB/H-Ausbau begonnen hat, baut sie ihr Netz umso konsequenter aus. Selbst Kooperationen mit städtischen Netzbetreibern steht auf dem Plan des Konzerns.
Von Stefan Kirchner

Breitbandausbau in Deutschland Kooperation statt Eigenausbau: Telekom setzt auf Glasfaserkooperation
Foto/Logo: Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
Nahezu jeder größere Branchenverband und jedes wichtige Unternehmen, die sich mit dem Breitband­ausbau auf Glasfaser­basis beschäftigen, fordern den konsequenten Ausbau nur mit Glasfaser und das bis an die Haustür oder sogar in die Wohnung selbst. Dem hat sich mittlerweile auch die Telekom verschrieben, wenn auch nicht immer mit eigenen Mitteln.

Wie die Deutsche Telekom nun mitteilt, will man in Zukunft in Süd­deutschland deutlich mehr Kunden auch mit echten Glasfaser-Angeboten erreichen können. Da in den Städten Bamberg, Coburg, Passau, Regensburg und Ulm schon Glasfaser liegt, kooperiert der Konzern kurzerhand mit den städtischen Netz­betreibern.

Dadurch erhalten mehr als 125 000 Haushalte den direkten Zugang zu den Fibre-Angeboten der Telekom. Start der Vermarktung im Rahmen der Zuhause-Start-Produkte ist den bisherigen Plänen zufolge im Frühjahr 2018. Jedoch werden die Tarife mit echten Glasfaser­leitungen per FTTB/H zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Ein weiterer Schritt zu Glasfaser bis in die Wohnung

Breitbandausbau in Deutschland Kooperation statt Eigenausbau: Telekom setzt auf Glasfaserkooperation
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"Die Zusammenarbeit ist auf der einen Seite gut für unsere Kunden, die superschnelle Anschlüsse nutzen können. Auf der anderen Seite machen solche Kooperationen auch den Glasfaser­ausbau für die Stadtnetz­betreiber schneller wirtschaftlich rentabel, weil die Infrastruktur besser ausgelastet wird", sagt Tim Höttges, Vorstands­vorsitzender der Telekom.

Das Unternehmen spekuliert somit darauf, dass noch weitere Kooperationen dieser Art geschlossen werden können. Auf der einen Seite würde der Netzausbau damit gefördert werden, wenn die Telekom eine Beteiligung in Aussicht stellt und auf der anderen Seite muss der Konzern selbst keine Tiefbau­maßnahmen planen, genehmigen lassen und anschließend durchführen.

"Die Kooperation der Stadtnetz­betreiber bündelt die lokalen Stärken und ermöglicht die Partnerschaft mit der Telekom, dem großen nationalen Anbieter. Wir freuen uns, dass die Telekom das Potential der kommunalen Glasfaser­netze nutzt und den Bürgern eine weitere Service­alternative bietet“, sagt Alfred Rauscher, Geschäfts­führer der R-KOM in Regensburg.

Letztlich baut die Telekom damit ihr Engagement in Sachen Glasfaser weiter aus, nachdem es in den vergangenen Monaten und Jahren zahlreiche Kritik für Vectoring und Super-Vectoring seitens des Magenta-farbenen Konzerns gab. In der jüngeren Vergangenheit konnten Kooperationen mit NetCologne, innogy TelNet und insbesondere EWE geschlossen. Mit letzteren soll sogar eine gemeinsame Tochter­gesellschaft gegründet werden, die sich vorrangig um den Bau echter Glasfaser­anschlüsse kümmert.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, warum nicht überall tatsächlich Glasfaser verlegt wird von der Telekom.

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