BSI

Telekom-Störung war wohl Teil eines weltweiten Angriffs

Möglicherweise war die Störung bei der Telekom Teil eines weltweiten Hacker-Angriffs. Entsprechende Hinweise liegen dem BSI vor. Auch die Telekom sieht verschiedene Indizien, die dafür sprechen.
Von Thorsten Neuhetzki

Ist die Telekom Opfer eines weltweiten Angriffs? Ist die Telekom Opfer eines weltweiten Angriffs?
Foto: dpa, Logo: Telekom
Es verdichten sich nach Angaben eines Telekom-Sprechers die Hinweise, dass die Telekom-Störung auf einen Angriff von Außen zurückzuführen ist. Nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) könnte es sich dabei sogar um einen Teil eines weltweiten Angriffs handeln.

Das BSI steht in ständigem Austausch mit der Deutschen Telekom, um diesen Vorfall zu analysieren, teilte die Behörde mit. Das BSI ordnet diesen Ausfall einem weltweiten Angriff auf ausgewählte Fernverwaltungsports von DSL-Routern zu. Dieser erfolgte, um die angegriffenen Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Diese Angriffe wurden auch in dem vom BSI geschützten Regierungsnetz registriert, in dem sie aber auf Grund funktionierender Schutzmaßnahmen folgenlos blieben. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum koordiniert derzeit unter Federführung des BSI die Reaktion der Bundesbehörden.

Weitere Details nannte weder die Telekom noch das BSI. Möglicherweise handelt es sich jedoch um eine Schwachstelle im Fernwartungsprotokoll TR-069. Diese ist seit 2014 bekannt. Provider und Hersteller hatten damals Entwarnung gegeben.

Diese Router sind betroffen

Ist die Telekom Opfer eines weltweiten Angriffs? Ist die Telekom Opfer eines weltweiten Angriffs?
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Nach Angaben eines Telekom-Sprechers entspannt sich die Lage bei der Telekom indes. Ein großer Teil der Kunden habe inzwischen den eigenen Router neu gestartet. Dadurch wird bei den meisten betroffenen Geräten ein Update der Firmware aus dem Netz der Telekom ausgelöst. Dieses hatte die Telekom heute früh bereitgestellt. Kunden, die in den Einstellungen die automatischen Updates ihres Routers unterbunden haben, müssen diesen manuell aktualisieren. Die notwendige Software gibt es unter www.telekom.de/stoerung. Betroffen sind nach Angaben der Telekom die Modelle Speedport W921V und Speedport W723V Typ B.

Die Telekom bietet jenen Kunden, die auch einen Mobilfunkvertrag bei der Telekom haben, an, kostenlos die Dayflat Unlimited zu nutzen, bis der eigene Anschluss wieder funktioniert.

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