VoLTE

Voice over LTE bei der Deutschen Telekom im Test

Wir haben Voice over LTE mit zwei iPhone-Modellen und einem Samsung-Smartphone im Telekom-Netz getestet und berichten über Rufaufbau, Sprachqualität, Handover ins GSM-Netz und weitere Erfahrungen, die wir gemacht haben.
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Einen weiteren Fehler beobachteten wir beim Anwahlversuch zu einer besetzten Rufnummer. Die Wahlwiederholung, die wir im gefühlten Sekundentakt durchgeführt hatten, sorgte dafür, dass sich die Firmware des iPhone SE irgendwann "aufgehängt" hat. Danach war der Anschluss nicht mehr erreichbar und auch abgehende Verbindungen zu beliebigen Rufnummern waren nicht mehr möglich. Stattdessen wurde jeweils unmittelbar nach Betätigen der grünen Hörertaste ein "Besetzt" der Leitung des gewünschten Gesprächspartners angezeigt.

VoLTE am iPhone SE VoLTE am iPhone SE
Foto: teltarif.de
Am Samsung Galaxy S6 Edge konnten wir einen vergleichbaren Effekt nicht beobachten. Denkbar wäre, dass es sich hier noch um eine "Kinderkrankheit" des erst seit wenigen Tagen erhältlichen neuen Smartphones von Apple handelt, die mit einem der nächsten Firmware-Updates behoben wird.

Eindruck nach den Tests: VoLTE läuft mit kleinen Fehlern

Grundsätzlich funktioniert Voice over LTE im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom sehr gut. Der Rufaufbau ist schnell und zuverlässig, die Sprachqualität ist sehr gut und auch die Gesprächsübergabe ins 2G- oder 3G-Netz funktioniert. Allerdings erfolgt der Netzstandard-Wechsel etwas zu spät, so dass die Nutzer bei schwachem LTE-Empfang zunächst mit einer schlechten Sprachqualität leben müssen.

Bedauerlich ist das nach wie vor bestehende Problem, dass sich Rufumleitungen bei aktivierter VoLTE-Option nur noch über ein für diesen Sprachdienst im Telekom-Netz geeignetes Smartphone konfigurieren lassen. Wer beispielsweise ein fest installiertes Autotelefon verwendet, das nur GSM unterstützt, kann von diesem Gerät aus keine Umleitungen mehr aktivieren, löschen oder ändern.

Keine bundesweite Homezone bei VoLTE-Nutzung

Rufumleitungen am OnePlus 2 nicht konfigurierbar Rufumleitungen am OnePlus 2 nicht konfigurierbar
Foto: teltarif.de
Ebenfalls schade ist die fehlende Kompatibilität mit der Option Festnetznummer, dank derer die Kunden bundesweit ohne Weiterleitungsgebühren zum Festnetz-Tarif erreichbar sind. Ein mit der Sache vertrauter Insider verriet uns auf Anfrage, dass die Wahrscheinlichkeit eher gering sei, dass die Kompatibilität zwischen diesen beiden Features noch nachträglich eingerichtet wird. Der Aufwand dafür sei nicht unerheblich, während immer weniger Kunden die Festnetznummer auf dem Handy nutzen.

Damit könnte längerfristig das Aus für die mobile Festnetznummer bei Tarifen der Deutschen Telekom kommen. Perspektivisch wird VoLTE zum Standard für die mobile Telefonie und der ebenfalls noch für dieses Jahr geplante Dienst WiFi Calling wird direkt an die VoLTE-Option geknüpft. Damit müssen nicht nur Kunden, die im 4G-Netz telefonieren möchten, auf die Festnetznummer auf dem Handy verzichten. Auch Interessenten, die ihre Handynummer im WLAN nutzen und so beispielsweise im Ausland Roamingkosten sparen möchten, müssen sich von der "festnetzgünstigen" Erreichbarkeit verabschieden.

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