Twitter: Mit Gruppenchats zurück in die Erfolgsspur
Twitter will mit Videos und Gruppenchats wachsen.
Bild: dpa
Twitter nimmt mit einer neuen Funktion den
populären Kurzmitteilungsdienst WhatsApp ins Visier und setzt zudem
stärker auf Videos. Künftig können nicht nur wie bisher zwei Nutzer
untereinander vertraulich kommunizieren, sondern auch mehrere
Personen in Gruppen, wie Twitter mitteilte. Das ist ein
Feld, das Twitter bisher Facebook oder Messaging-Diensten wie
WhatsApp überließ.
Gruppenchats über Twitter
Twitter will mit Videos und Gruppenchats wachsen.
Bild: dpa
"Wir haben festgestellt, dass man mit vielen Menschen nur über
Twitter kommuniziert, dieser Kreis der Kontakte ist also
einzigartig", sagte Produktmanager Jinen Kamdar der dpa. Jede
Twitter-Nachricht könne der Ausgangspunkt für eine Konversation sein
- und man wolle den Nutzern die Möglichkeit geben, sich auch in einem
kleinen Rahmen auszutauschen, ohne die Plattform zu verlassen.
Mit der zweiten großen Neuerung können Videos nun direkt über die Twitter-App erstellt und beim Kurznachrichtendienst hochgeladen werden. Bisher konnten über Twitter nur Links zu Videos auf anderen Plattformen verbreitet werden. Ziel sei, den Nutzern das Teilen von Videos zu erleichtern, sagte Kamdar. Es soll keine Werbe-Einspielungen vor Beginn der Videos wie etwa bei der Google-Plattform YouTube geben.
Auch Facebook bietet Nutzern und Werbekunden seit einiger Zeit die Möglichkeit, Videos direkt beim Online-Netzwerk hochzuladen. Bei Twitter können Firmen bereits seit vergangenem Frühjahr bis zu 10 Minuten lange Videos hochladen. Bei der neuen Funktion für Verbraucher ist die Länge der Clips auf 30 Sekunden begrenzt. Das habe man als optimales Format ausgemacht, sagte Kamdar. Zu Twitter gehört auch die App "Vine", über die man bis zu sechs Sekunden lange Videos teilen kann. Facebooks Plattform Instagram hat bei Videoclips eine Beschränkung von 15 Sekunden.
Börse: Anleger verlangen von Twitter höheres Wachstum
Twitter steht unter Druck der Börse, schneller zu wachsen - die Anleger zeigten sich immer wieder enttäuscht über das Plus bei den Nutzerzahlen. Nach jüngsten Angaben hatte Twitter Ende September 284 Millionen Nutzer. Facebook kommt auf über 1,3 Milliarden und der inzwischen ebenfalls zum weltgrößten Online-Netzwerk gehörende Kurzmitteilungsdienst WhatsApp 700 Millionen.