Hermes-Chef gegen kostenlose Retouren im Online-Handel
Hermes-Chef Hanjo Schneider ist gegen kostenlose Rücksendungen beim Online-Handel.
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Der Europa-Chef des Paketversenders Hermes, Hanjo
Schneider, hat sich gegen das Geschäftsmodell mit kostenlosen
Rücksendungen ausgesprochen. "Ich halte es für falsch, kein Geld für
Retouren zu verlangen. Kosten sollten generell dem Verursacher
angerechnet werden", sagte Schneider der Welt am Sonntag. Die
Entscheidung darüber hätten aber die Hermes-Kunden zu treffen.
Angesichts der Tatsache, dass laut einer entsprechenden Studie drei von vier Kunden, die im Internet einkaufen, bereits Pakete zurückgeschickt haben, kann man Schneider durchaus verstehen - bei Kleidung oder Schuhen soll dieser Wert sogar oft deutlich höher liegen. 36 Prozent der Nutzer bestellen sogar online hin und wieder Ware, ohne überhaupt eine Kaufabsicht zu haben, sondern um sich die Sachen einfach einmal unverbindlich anzusehen.
Die meisten Retouren bringt die Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen Nutzer auf den Weg. Nach eigener Aussage schicken Käufer im Schnitt zwölf Prozent ihrer Bestellungen wieder an den Händler zurück.
Die Marktmacht konzetriert sich auf wenige Große
Hermes-Chef Hanjo Schneider ist gegen kostenlose Rücksendungen beim Online-Handel.
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Durch eine neue EU-Verbraucher-Richtlinie haben Versandunternehmen
seit Juni die Möglichkeit, für Retouren Geld zu verlangen. Große
Anbieter wie Amazon oder Zalando verzichten darauf, während andere
Online-Händler zuletzt kostenlose Retouren zurückgeschraubt hatten.
Zu dem Umstand, dass Hermes Teil des Otto-Konzerns ist und Otto ebenfalls keine Kosten für Retouren verlangt, sagte Schneider: "Im Versandhandel konzentriert sich die Marktmacht auf wenige Große wie Amazon, Otto Group oder auch Zalando. Wenn die Unternehmen die Rücksendung kostenfrei anbieten, geben sie die Richtung vor."
Im Paketmarkt seien die Gewinnmargen in den vergangenen Jahren nur kleiner geworden. "Dem Marktführer Deutsche Post sind fast alle Mittel recht, seinen Anteil zu erhöhen. Nicht von ungefähr ermittelt das Kartellamt wegen des Verdachts des Preisdumpings", sagte der Manager.