Telefonterror

100 Werbe-Anrufe nach Kündigung: Ex-Kunde verklagt Vodafone

Provider verspricht ein Ende des ungewollten Telefonterrors
Von Steffen Herget

Zu viel Kommunikation ist auch nicht gut Zu viel Kommunikation ist auch nicht gut
Bild: teltarif.de
Da ging der eigene Kunden-Service wohl ein ganzes Stück zu weit: Vodafone wurde von einem ehemaligen Kunden verklagt, da dieser nach der Kündigung von zwei Mobilfunk-Verträgen einen wahren Telefonterror über sich ergehen lassen musste. Über 100 Mal hatten die Mitarbeiter des Düsseldorfer Providers auf dem Handy des wechselwilligen Kunden angerufen - und das trotz des mehrfach geäußerten Wunsches, man möge das doch bitte unterlassen. Dem 30-Jährigen Mann wurde es zu bunt: Er verklagte seinen ehemaligen Mobilfunk-Anbieter und erwirkte eine Einstweilige Verfügung gegen Vodafone, wie das WAZ [Link entfernt] berichtete. Nun hat man sich offenbar vor Gericht getroffen und eine schnelle Einigung erzielt, wie ein weiterer Artikel [Link entfernt] der Zeitung besagt.

Zu viel Kommunikation ist auch nicht gut Zu viel Kommunikation ist auch nicht gut
Bild: teltarif.de
Die ganze Geschichte begann mit der Kündigung zweier SIM-Karten am 13. Juni und 15. Juli, die Vodafone per SMS auch bestätigte. Bereits beim ersten Anruf eines Service-Mitarbeiters am 20. Juni, der den Kunden von der Kündigung abbringen wollte, wurde dieser deutlich und erklärte ausdrücklich, keine solchen Anrufe mehr erhalten zu wollen. Es folgten jedoch zahlreiche Anrufe mit Angeboten zu Tarifen und Handys, die den Kunden bei Vodafone halten sollten. Ein Mitarbeiter habe dabei auch bestätigt, dass das Anruf-Verbot seit dem 27. Juni im System bei Vodafone hinterlegt sei - ohne Erfolg offenbar. Vodafone-Sprecher Kuzey Esener erklärte gegenüber der Zeitung, die Sperre sei leider nur für eine der beiden gekündigten Nummern eingetragen gewesen, deshalb habe der abwanderungswillige Kunde weiterhin Anrufe mit Angeboten erhalten - am Ende über 100 Mal.

Vodafone gelobt Besserung

Der Düsseldorfer Provider hat unterdessen offenbar das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter im Kunden-Service eingesehen und ist vor Gericht auf den ehemaligen Kunden zugegangen. Vodafone hat fest zugesagt, dass der betroffene Kunde künftig keine weiteren Anrufe erhalten würde. Passiert dies nachweislich aber doch, wird eine saftige Strafe: Vodafone muss dann 5 100 Euro an den Betroffenen zahlen. Die bisher aufgelaufenen Gerichtskosten trägt ebenfalls Vodafone. Wie es scheint, hat sich der ungewollte Aufwand der Hotline-Mitarbeiter damit alles andere als gelohnt.

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