Mobiles Internet im Netz von Vodafone im Test
Dank mehrerer Messungen mit mehr als 100 MBit/s in Berlin hat Vodafone in diesem Jahr die Telekom bei der maximal während unserer Tests erreichten Geschwindigkeiten geschlagen. Abseits dessen dieser nur an "Hotspots" erreichten Werte war die Geschwindigkeit im Up- und Downstream bei Vodafone aber in der Regel langsamer als im Telekom-Netz. Auch die Ping-Zeiten waren im Telekom-Netz geringer als bei unserem Test im Vodafone-Netz. Dabei sei aber nochmals darauf hingewiesen, dass es uns weniger um echte Messungen mit "Wasserständen und Tauchtiefen" als vielmehr um Praxis-Tests ging. Dennoch zeigen die Resultate, dass Vodafone zumindest an den Standorten, an denen wir die Tests vorgenommen haben, LTE offenbar auf 800 MHz ausgebaut hat, wo die Performance typischerweise zwischen 20 und 40 MBit/s liegt - je nach Auslastung der lokalen Funkzelle.
Auch in kleineren Städten wie Butzbach in Mittelhessen und Bad Soden-Salmünster im
Main-Kinzig-Kreis haben wir LTE im Vodafone-Netz einem Test unterzogen. Dabei waren
die Resultate in Butzbach ähnlich wie in den Großstädten. Im Downstream erreichten
wir 21 bis 37 MBit/s, im Upstream waren es 13 bis 16 MBit/s und
die Pingzeiten lagen bei 48 bis 71 ms. In Bad Soden-Salmünster waren die
Ergebnisse dagegen schlechter. Hier kamen wir lediglich auf etwa 15 MBit/s im
Downstream sowie 5 bis 6 MBit/s im Upstream. Die Ansprechzeiten von 49 bis
64 ms waren dagegen auf dem gleichen Niveau wie in den anderen Städten.
Gute Performance im LTE-Netz
Foto; Vodafone, teltarif.de
LTE-Netzausbau schreitet weiter voran
Wie im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom haben wir auch im Vodafone-Netz beobachtet, dass die LTE-Abdeckung weiter voranschreitet. Allerdings hat der Netzbetreiber zumindest in den Regionen, in denen wir den Ausbau stichprobenartig beobachtet haben (Rhein-Main-Gebiet, Großraum Berlin, Rhein-Neckar-Raum, Nordbayern, Rheinland), ein wenig auf die Bremse getreten. Es kommen nicht mehr so viele neu mit dem 4G-Netz erschlossene Gegenden hinzu wie im vergangenen Jahr.
Innerhalb bereits versorgter Städte und Landstriche beobachteten wir aber auch im Vodafone-Netz deutliche Optimierungen. LTE steht jetzt beispielsweise in Restaurants in Frankfurt am Main oder in Hotels in Berlin auch innerhalb geschlossener Räume zur Verfügung, wo im vergangenen Jahr nur schwach außerhalb der Gebäude der Empfang möglich war.
Pluspunkt gegenüber Telekom: Vodafone baut auch UMTS weiter aus
Während sich die Deutsche Telekom bei weiteren Netzoptimierungen oft auf LTE beschränkt, beobachten wir bei Vodafone, dass nach wie vor auch neue UMTS-Basisstationen hinzukommen. Bestes Beispiel dafür ist die Berliner Fanmeile zur Fußball-Weltmeisterschaft, die speziell mit UMTS-Technik nachgerüstet wurde, um hier für zusätzliche Kapazitäten sowohl für den mobilen Internet-Zugang als auch für Telefonate zu sorgen.
Auch in anderen Teilen der Bundeshauptstadt wie zum Beispiel in Gropiusstadt beobachteten wir in den vergangenen Monaten, dass das UMTS-Netz nun auch in Gebäuden Indoor-Empfang und bis zu 10 MBit/s im Downstream liefert, wo im Herbst vergangenen Jahres nur GSM-Empfang mit EDGE-Internet verfügbar war. Über den UMTS-Ausbau parallel zu LTE werden sich vor allem diejenigen Kunden freuen, die Verträge oder Prepaidkarten nutzen, bei denen der LTE-Zugang nicht möglich ist.
Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie, welchen Eindruck wir vom Internet-Zugang von Vodafone über GPRS und EDGE im GSM-Netz gewonnen haben, das in vielen ländlichen Gegenden noch immer als einzige Netztechnologie zur Verfügung steht.