Windows 10

Fall Creators Update mit fehlender OneDrive-Funktion veröffentlicht

Im Laufe des gestrigen Abends ist der Traffic der Microsoft-Server sprunghaft angestiegen, denn das Fall Creators Update für Windows 10 ist offiziell freigegeben worden. Wider Erwarten hat sich jedoch ein kleines Fehlerchen eingeschlichen.
Von Stefan Kirchner

Kleinigkeiten und weniger wichtige Dinge

Für manche von Interesse sind neue Emojis, die für Messenger und anderen Programme zur Verfügung stehen.

Neu ist auch, dass sich die Lautstärke des Rechners differenzierter steuern lässt. Anstatt das komplette System lauter oder leiser zu machen, kann für einzelne Programme die Lautstärke angepasst werden. Die entsprechende Option findet sich im Lautstärke-Mixer. Überhaupt ist in Sachen Medien so einiges passiert. Zum Beispiel können UWP-Apps, die sowohl für Windows 10 als auch Windows 10 Mobile entwickelt wurden, automatisch nach Ordnern mit neuen Medien auf dem jeweiligen Gerät suchen. Die gefundenen Ordner lassen sich auf Wunsch zur Medien-Bibliothek hinzufügen - oder die Funktion für die Zukunft ausschalten.

In den Einstellungen von Windows 10 taucht nun der neue Punkt Handy auf. Dieser ist für ein Geräte-übergreifendes Arbeiten von Interesse. Denn in diesem Bereich lässt sich ein iPhone oder Android-Smartphone mit dem eigenen Rechner verknüpfen, um bei Microsoft-eigenen Apps im Idealfall nahezu nahtlos vom Windows-PC auf das Smartphone zu wechseln und umgekehrt. Derzeit ist das Feature noch auf Websites beschränkt, die sich vom Mobilgerät auf den Windows-PC schicken lassen, aber Microsoft könnte die Funktion in Zukunft deutlich ausbauen. Windows 10 Fall Creators Update Egal ob iOS oder Android, das Smartphone lässt sich nun mit Windows 10 verknüpfen
Screenshot: teltarif.de / Stefan Kirchner
Die Einstellungen für Cortana hat Microsoft nun zentral in den Windows-10-Einstellungen untergebracht. Übrigens kann Cortana unter Windows 10 nun eingehende Anrufe auf verknüpften Smartphones entgegennehmen, abweisen oder mit einer SMS beantworten.

Neu ist, dass Standard-Programme nicht mehr nur nach Datei-Endung, sondern auch nach Protokoll festgelegt werden können. Nicht mehr in das Fall Creators Update geschafft hat es hingegen die Zeitleiste, welche derzeit für die ersten Insider-Preview-Tester des Redstone4-Updates ausgerollt wird.

Schneller an das Update gelangen

Ein Weg, schneller an ein größeres Windows-Update zu gelangen, ist das Windows Media Creation Tool zum Erstellen von Installationsmedien. Dazu braucht es wahlweise eine DVD oder einen USB-Stick, worauf die Installationsdateien für das Windows-10-Betriebssystem kopiert und bootfähig gemacht werden.

Ein zweiter Weg, um schneller an das Update zu gelangen, sind ISO-Dateien aus dem Microsoft-Netzwerk MSDN zum Beispiel. Für diese Medien braucht es allerdings einen Abonnement-basierenden Entwickler-Account mit Zugangsberechtigung für Betriebssysteme und einen gültigen Lizenzschlüssel, damit die Windows-Version auch ordnungsgemäß aktiviert werden kann. Einfache Nutzer mit einem Microsoft-Account und ohne ein Entwickler-Abo werden demzufolge diesen Weg nicht gehen können.

Ein dritter Weg ist der sogenannte Update Assistent, welcher automatisch die neueste Version - aktuell eben das Fall Creators Update - herunterlädt und installiert. Das Tool selbst sollte auf jedem Windows-10-Rechner vorhanden sein, ansonsten lässt es sich über diese Website beziehen.

Die ersten Probleme sind auch schon da

Funktionell hat sich vor allem bei Microsofts Cloud-Dienst OneDrive etwas getan, wie weiter oben bereits angegeben. Allerdings ist genau diese eine Funktion, die von vielen Nutzern bereits ersehnt wird, gar nicht verfügbar, wie DrWindows berichtet. Files on Demand, respektive "Dateien bei Bedarf" im Deutschen, ist in der Client-Version von OneDrive im Fall Creators Update noch gar nicht aktiviert. Die Option ist schlicht und ergreifend nicht in den OneDrive-Einstellungen vorhanden.

Da sich der OneDrive-Client unabhängig vom Betriebssystem aktualisieren lässt, bleibt zu hoffen, dass die fehlende Funktion bald ausgeliefert wird. Die Verzögerung ist aber trotzdem ein Ärgernis, zumal Microsoft diese Funktion als Teil des Fall Creators Update bewirbt. Windows 10 Fall Creators Update OneDrive Dateien bei Bedarf: Links wie es ist, rechts wie es sein müsste
Screenshots: teltarif.de / DrWindows
Wer noch nicht die neuste Version von OneDrive installiert hat, findet die Setup-Datei bei Microsoft zum manuellen Download. Wichtig ist, dass mindestens die OneDrive-Version oder neuer installiert ist, um Dateien bei Bedarf aktivieren und nutzen zu können.

Was noch aussteht, ist das größere Fall Creators Update für den Smartphone-Ableger Windows 10 Mobile. Allzu viel Neues dürfen sich die verbliebenen Besitzer solcher Geräte nicht erhoffen, denn technisch gesehen bleibt das Fall Creators Update für Smartphones auf der Software-Basis des Creators Update stehen.

Ärgerlich ist zudem, dass gerade Spieler seit dem vorherigen Creators Update über Einbrüche der Spieleleistung klagen. Bisherigen Berichten von Testern der letzten Build-Versionen aus dem Insider-Programm lassen jedoch befürchten, dass sich Microsoft zumindest kurzfristig nicht des Problems angenommen hat.

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