Zattoo für iPhone und iPad: Internet-TV jetzt auch in Deutschland (Update)
Zattoo-Startseite auf dem iPhone
Foto: teltarif
Heimlich, still und leise hat die Internet-TV-Plattform Zattoo ihre seit langem bestehenden
Pläne verwirklicht, ihre Angebote auch in Deutschland auf den mobilen Multimedia-Geräten
von Apple zur Verfügung zu stellen. Dafür wird keine eigene
Applikation benötigt. Vielmehr können die Fernsehsender direkt über den zum
Betriebssystem von iPhone, iPad bzw. iPod touch gehörenden Safari-Browser empfangen
werden.
Zattoo-Startseite auf dem iPhone
Foto: teltarif
Einige Kanäle werden jeweils zum kostenlosen Ausprobieren angeboten, wie sich im
Test von teltarif.de gezeigt hat. Zudem kann der Interessent über den Browser
die komplette Programm-Auswahl einsehen, die nach Abschluss eines Abonnements
empfangen werden kann. Im Gegensatz zum Zattoo-Empfang über den PC ist die Nutzung
auf dem iPhone, iPad oder
iPod touch nämlich nicht kostenfrei.
Abo für 2 Euro im Monat, 5 Euro im Vierteljahr oder 20 Euro im Jahr
Das auch für den PC-Empfang verfügbare HD-Abonnement, mit dem am Computer die Streams
von 53 Sendern in verbesserter Qualität zu empfangen sind, schlägt bei Buchung
für einen Monat mit 2 Euro zu Buche. Interessenten, die das Angebot für ein
Vierteljahr buchen, zahlen 5 Euro und ein Jahres-Abonnement ist für 20 Euro
erhältlich.
Programmübersicht für den Safari-Browser optimiert
Foto: teltarif
Damit ist die Zattoo-Buchung für iPhone oder iPad günstiger als beispielsweise das Mobile-TV der Telekom. Dafür sind die Kosten für die Datenübertragung nicht inklusive - und insbesondere Video-Streams verbrauchen ein großes Daten-Volumen, so dass sich die Nutzung nur dann empfiehlt, wenn ein WLAN-basierter Internet-Zugang zur Verfügung steht.
Test: Zattoo funktioniert sogar über EDGE
Zattoo ist in jedem Fall für die Nutzung mit unterschiedlichen Bandbreiten gerüstet,
wie sich im Test gezeigt hat. So wird die Verbindung zunächst selbst bei Nutzung über
einen DSL-16000-Anschluss mit schlechter Ton-Qualität
und unscharfen Bildern aufgebaut. Nach wenigen Sekunden wird auf einen besseren
Stream umgeschaltet, solange ein entsprechend breitbandiger Internet-Zugang zur
Verfügung steht.
Sport 1 auf dem iPad
Foto: teltarif
Im Test war das Signal auch über einen längeren Zeitraum sowohl am iPhone 4, als auch am iPad sehr stabil. Neben DSL und UMTS konnten wir die Fernseh-Streams auch über EDGE noch empfangen - dann allerdings mit sehr unscharfem Video und gelegentlichen Aussetzern. GPRS reicht zum Empfang dagegen nicht aus - das ist bei typischerweise rund 40 kBit/s durchaus verständlich.
Angeboten wird auf dem iPhone, iPad bzw. iPod touch das gewohnte Programm-Angebot von Zattoo, das alle öffentlich-rechtlichen Sender inklusive der digitalen Spartenkanäle und Regionalprogramme sowie einige ausländische Programme umfasst. Die Angebote der großen Privatsender-Familien ProSiebenSat.1 und RTI fehlen dagegen. Immerhin kommen Sport-Fans dank Sport 1 auf ihre Kosten.
Mit Android-Smartphones Zattoo kostenlos nutzen
Während Zattoo für die Apple-Handhelds eigene Streams aufsetzt, die mit dem zum iOS-Betriebssystem gehörenden QuickTime-Player wiedergegeben werden, lässt sich Zattoo schon seit dem vergangenen Jahr kostenlos mit allen neueren Android-Smartphones nutzen, da es für dieses Betriebssystem den Adobe-Flash-Player gibt, so dass die vom PC bekannten Streams genutzt werden können.
Wie sich in einem weiteren Test von teltarif gezeigt hat, funktioniert Zattoo neben Smartphones mit Android auch mit dem Samsung Galaxy Tab kostenlos. Ob auch die neuen Honeycomb-Tablets unterstützt werden, bleibt abzuwarten, zumal es Berichte gibt, nach denen zumindest das Motorola Xoom zunächst keine Flash-Unterstützung bekommt.
Update: Zattoo auf iPhone und iPad nur kurzzeitiger Test
Wie Zattoo inzwischen mitteilte, handelt es sich bei der Möglichkeit, den Dienst in Deutschland mit iPhone und iPad zu nutzen, nur um einen Test, der kurzfristig wieder entfallen soll. Man arbeite an einer dauerhaften Lösung. Dabei seien vor allem rechtliche Fragen zu klären. Mit Android-Smartphones kann der Service dagegen weiterhin genutzt werden, da hier die gleichen Streams wie am PC empfangen werden können.