Bedarfsanmeldung

Höherer Rundfunkbeitrag: So viel mehr Geld fordert das ZDF

Das ZDF hat zum Monats­ende den Finanz­bedarf bei der KEF ange­meldet. Nach Wunsch des "Zweiten" soll der Beitrag steigen, die Anmel­dung liege jedoch deut­lich unter der Infla­tions­rate.
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Das ZDF hat zum Monats­ende den Finanz­bedarf für die Jahre 2025 bis 2028 bei der Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten (KEF) ange­meldet. Das "Zweite" fordert eine Erhö­hung des Beitrags. In der Anmel­dung wurden jedoch laut eigenen Aussagen nicht die aktuell hohe Infla­tions­rate, sondern deut­lich nied­rigere Werte veran­schlagt.

Bei der Prognose des Programm­auf­wands geht das ZDF ledig­lich von einer Teue­rung von 2,16 Prozent pro Jahr aus. Bei den Perso­nal­kosten kalku­liert die Anmel­dung eine jähr­liche Stei­gerung von 2,71 Prozent. Das liege deut­lich unter den aktu­ellen Tarif­stei­gerungen in vielen Bran­chen. Die reale Kosten­ent­wick­lung müsse das ZDF durch Einspa­rungen in der kommenden Beitrags­periode ausglei­chen, hieß es.

Keine zusätz­lichen Mittel für Moder­nisie­rungen und stra­tegi­sche Maßnahmen

Das ZDF will eine moderate Anhebung des Rundfunkbeitrags Das ZDF will eine moderate Anhebung des Rundfunkbeitrags
Foto: dpa
Für notwen­dige Moder­nisie­rungen und stra­tegi­sche Maßnahmen bean­tragt das ZDF laut eigenen Angaben keine zusätz­lichen Mittel. Das gelte für den Stra­tegie­pro­zess, in dessen Rahmen jähr­lich 100 Millionen Euro umge­schichtet werden, um ein Publikum zu errei­chen, das nur noch selten ZDF-Ange­bote nutzt. Auch der Ausbau der ZDF-Media­thek zu einer modernen Strea­ming-Platt­form werde bereits seit 2020 mit einem auf fünf Jahre ange­legten Projekt voran­getrieben.

Dafür inves­tiere das ZDF erheb­liche Mittel, die komplett durch Einspa­rungen an anderer Stelle finan­ziert werden. Ein neues Login und ein auf trans­parenten Algo­rithmen basie­rendes Empfeh­lungs­system sind bereits einge­führt. Davon profi­tiert auch das gemein­same Strea­ming-Netz­werk, das die Media­theken von ZDF und ARD über eine enge tech­nolo­gische Zusam­men­arbeit verknüpft. Die ARD hat das Empfeh­lungs­system des ZDF bereits über­nommen. Es gibt auch schon über­grei­fende Empfeh­lungen bei Doku­men­tationen und im Bereich Kultur. In Zukunft sollen User ohne Barriere auf alle Inhalte von ZDF und ARD zugreifen können. Das ZDF wird dieses Netz­werk mit der ARD, aber auch ARTE weiter­ent­wickeln. Dabei seien die Mainzer offen für weitere euro­päi­sche Partner.

KEF macht Anfang 2024 Vorschlag

Die KEF wird die Anmel­dungen der Rund­funk­anstalten in den kommenden Monaten über­prüfen und den Ländern Anfang 2024 einen Vorschlag über die künf­tige Beitrags­höhe unter­breiten. Dieser bildet dann die Grund­lage für eine Entschei­dung der Landes­regie­rungen und der Landes­par­lamente. Der Rund­funk­bei­trag liegt seit August 2021 bei monat­lich 18,36 Euro. Davon erhält das ZDF 4,69 Euro. Darin enthalten sind die Aufwen­dungen für das Haupt­pro­gramm, ZDFneo und ZDFinfo, die ZDFmediathek sowie hälftig die Kosten für die Gemein­schafts­pro­gramme 3sat, Phoenix und KiKa, einschließ­lich aller Verwal­tungs-, Produk­tions- und Perso­nal­kosten.

Während das ZDF aktuell solche Pläne nicht verfolgt, will die ARD ein lineares TV-Programm einstellen.

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