Datenschutz

Neugierige Android-Apps: Im Zweifel von Installation absehen

Viele Android-Apps verlangen mehr Zugriffsrechte als sie eigentlich benötigen. Diese Apps sollte man entweder nicht installieren oder ihre Rechte entsprechend verwalten. Mit welchem Programm Ihre Daten auf dem Smartphone sicherer sind, zeigen wir hier.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Neugierige Android-Apps im Zweifel nicht installieren Neugierige Android-Apps im Zweifel nicht installieren
Bild: dpa
Dass bei Android-Handys Nutzer­daten abgeschöpft werden, aus denen sich aus­sage­kräftige Profile zusammen­fügen lassen, ist ein offenes Geheimnis. Sowohl App-Anbieter und Werbe­netz­werke als auch Smartphone-Hersteller und Google sind daran beteiligt und informieren darüber meist nur im Klein­ge­druckten der Daten­schutz­richtlinien.

Im Kampf gegen die Daten­sammelei ist es ratsam, die bei der Installation angeforderten System­rechte genau zu studieren, und eine App dann im Zweifel nicht zu installieren. Verlange etwa eine Taschen­lampen-App mehr als den Zugriff auf Kamera und deren LED, habe sie auf dem Handy nichts verloren.

Ganz abstellen lässt sich die Sammelei allerdings nicht. Denn solange ein Smartphone mit dem Netz verbunden ist, sendet es auch Daten. Am einfachsten unterbinden lässt sich die Ortung, wobei anschließend jedoch Navi-Apps und erwünschte ortsbezogene Dienste nicht mehr funktionieren. Unter der Android-Version 4.3 konnte man bestimmten Apps über ein verstecktes Menü noch einzelne Rechte wieder entziehen. Das alternative Android-Betriebs­system CyanogenMod bietet so eine Funktion schon seit der Version 10.1.

Teilweise App-Rechte unterbinden

Neugierige Android-Apps im Zweifel nicht installieren Neugierige Android-Apps im Zweifel nicht installieren
Bild: dpa
Teilweise lässt sich der Daten­verkehr auch ohne Einschränkung der App-Rechte unterbinden. Dazu muss man sich auf dem Smartphone Administrator-Be­nutzer­rechte verschaffen beziehungsweise das Gerät rooten.

Solche Maß­nahmen sind angesichts des Ausmaßes der Sammelei nicht übertrieben: Eindeutige Kenn­zeichen wie die sogenannte Android-ID, die sich nur durch Zurücksetzen des Smartphones löschen lässt und dann neu vergeben wird, sowie die IMEI genannte Handy-Serien­nummer machen das Sammeln und Zusammen­führen von Daten den Angaben zufolge sehr leicht.

Doch damit nicht genug: Auch Namen der installierten Apps, ihre Nutzungsdauer, die MAC-Adresse des WLAN-Moduls, Providername, Android-Version sowie Gerätetyp und Gerätedetails wie die Auflösung des Displays werden mitunter ausgewertet. Vereinzelt schnappten sich Apps sogar Adressbücher, Ortsdaten oder Netz­werk­informationen wie den Namen des WLAN-Netzes.

Lesen Sie in dieser News weitere Hinweise über Datenschutz auf dem Handy.

Mehr zum Thema Apps & Datenschutz