Mobiles Bezahlen

Erfahrungsbericht: Londoner Nahverkehr mit Apple Pay

Der öffent­liche Nahver­kehr in London (Trans­port for London) lässt sich bequem "mobil" bezahlen. Wir haben das mit einer Apple Watch und Apple Pay auspro­biert.
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Wer in London mit den öffent­lichen Verkehrs­mit­teln unter­wegs ist, kann die Kosten dafür auch über mobiles Bezahlen beglei­chen. Damit ist nicht nur der Kauf an einem Ticket­auto­maten gemeint, sondern das direkte Bezahlen mit einem Smart­phone oder einer smarten Uhr an einem Karten­lese­gerät an den Zugangs­schranken zu den Bahnen.

Wir haben das einmal auspro­biert. Unsere Erfah­rungen lesen Sie im nach­fol­genden Bericht.

Public Trans­port in London mit Apple Pay - so gehts

London: ÖPNV "mobil" Bezahlen am Beispiel von Apple Pay London: ÖPNV "mobil" Bezahlen am Beispiel von Apple Pay
Fotos: Image licensed by Ingram Image/Apple, Montage: teltarif.de

Datenblätter

Wer beispiels­weise am Flug­hafen London-Gatwick ankommt, kann mit dem Public Trans­port (ÖPNV) in die City fahren. Dafür ist logi­scher­weise ein Ticket­kauf notwendig. Eine beliebte Methode ist die "Oyster Card". Diese kann als Prepaid-Vari­ante aufge­laden und für Fahrten genutzt werden. Die Karte wird an das Karten­lese­gerät gehalten, das den Zugang zum Bahn­steig gewährt. Eine Oyster Card ist aber nicht zwin­gend Voraus­set­zung, um Fahrten mit dem Londoner Nahver­kehr zu bezahlen. Es ist auch möglich, dies mit einem NFC-fähigen Smart­phone oder einer smarten Uhr direkt an einem Karten­lese­gerät zu bezahlen, das den Zugang zum Bahn­steig gewährt. Ein solches (gelbes) Karten­lese­gerät sehen Sie auf dem weiter unten einge­bun­denen Bild.

Eine Fahrt vom Flug­hafen London-Gatwick zur Victoria Station kostet am Wochen­ende derzeit 9 Pfund (ca. 10 Euro). Die Kosten dafür müssen Sie nicht beglei­chen, indem Sie erst an einem Auto­maten ein Ticket beispiels­weise in Form einer Oyster Card erwerben, das Sie anschlie­ßend an das Karten­lese­gerät halten, um die Schranke zu den Bahn­steigen zu öffnen. Nutzen Sie beispiels­weise Apples Bezahl­dienst Apple Pay, können Sie sich diesen Umweg sparen und entweder das iPhone oder eine Apple Watch direkt an das Karten­lese­gerät halten.

Test mit Apple Watch

Wir haben eine VISA-Karte sowohl in der Apple Wallet auf einem iPhone 11 Pro Max als auch in der gleich­namigen Sammel-App auf einer Apple Watch Series 5 gespei­chert. Es besteht die Möglich­keit, die VISA-Kredit­karte auch in den Express­modus zu versetzen. Dann soll die Zahlung auch ohne zwei­maliges Tippen der Apple-Watch-Außen­taste funk­tio­nieren, was den Bezahl­vor­gang beschleu­nigt. Wir entschieden uns jedoch dagegen, weil das zwei­malige Tippen der Apple-Außen­taste unserer Meinung nach eben­falls schnell vonstatten geht. Prak­tischer kann es durchaus sein, wenn statt einer Smart­watch ein iPhone mit Apple Pay genutzt und FaceID zur Auto­risie­rung der Zahlung notwendig ist. Ist die Zahlungsart als Express-ÖPNV-Karte einge­richtet, wird dieser Weg gespart.

Der Express-Modus kann eben­falls hilf­reich sein, wenn die Akkus von Smart­watch oder iPhone nicht mehr mit ausrei­chend Energie gefüllt sind. Kompa­tible iPhone-Modelle unter­stützen eine Power-Reserve, um eine als Express-ÖPNV-Karte genutzte Zahlungsart dennoch verwenden zu können.

Wer die kontakt­lose Bezahl­funk­tion einer Kredit­karte nutzt - denn die kann eben­falls dort aufge­legt werden - sollte darauf achten, nicht verse­hent­lich mehrere Karten gleich­zeitig auf das Lese­gerät zu legen, wie auf der Seite von Trans­port for London beschrieben wird.

Richtig ausche­cken

Gelbes Kartenlesegerät in London Gelbes Kartenlesegerät in London
Bild: Apple, Screenshot: teltarif.de
Wenn Sie mit der Apple Watch oder dem iPhone für eine Fahrt einge­checkt haben, müssen Sie sich auch wieder ausche­cken, damit die Fahrt korrekt berechnet werden kann. Bleiben wir beim Beispiel des Airports London-Gatwick. Von dort aus ist es möglich, eine Bahn zur Victoria Station zu nehmen. Verlassen Sie dort den Zug, müssen Sie erneut eine Schranke passieren, um den Bahnhof verlassen zu können. Damit die Abrech­nung korrekt erfolgt, müssen Sie darauf achten, beim Ausche­cken die gleiche Karte zu verwenden, die Sie auch beim Einche­cken am Start­bahnhof verwendet haben.

Haben Sie die Push-Benach­rich­tigung für abge­wickelte Zahlungen via Apple Pay akti­viert, wundern Sie sich nicht, wenn die Infor­mation für den ÖPNV in London erst deut­lich später kommt. In unserem Fall bezahlten wir die Rück­fahrt zum Gatwick Airport von der Victoria Station aus gegen 16 Uhr nach­mit­tags. Die Zahlungs­infor­mation wurde auf der Apple Watch erst am Morgen des Folge­tages ange­zeigt - anders als bei Zahlungen in einem Shop, für die in der Regel sofort eine Push-Benach­rich­tigung erfolgt. Die spätere Abrech­nung liegt vermut­lich daran, dass das System erst einmal prüft, wie viele Fahrten über­haupt an einem Tag gemacht werden. Die Abrech­nung erfolgt entspre­chend später. In unserem Fall wurden korrekt 18 Pfund ange­zeigt, was zwei Mal 9 Pfund für je Hin- und Rück­fahrt entspricht.

Neben Apple Pay sind auf Trans­port for London weitere Zahlungs­optionen wie Google Pay, Samsung Pay, Fitbit Pay und Garmin Pay ange­geben.

Samsung arbeitet an einer neuen Wallet-App, die unter anderem den Bezahl­dienst Samsung Pay inte­griert. Details dazu und ab wann die App zum Down­load verfügbar sein soll, lesen Sie in einer weiteren News.

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