VDSL

EU setzt in Streit um Telekom-Glasfasernetz auf Einlenken Berlins

Nach akuellem Stand keine Verfahrenseinleitung geplant
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Europäische Kommission setzt bei dem Streit um das geplante schnelle Glasfasernetz der Deutschen Telekom auf ein Einlenken der Bundesregierung. "Im Moment sind wir nicht dabei, Verfahren einzuleiten. Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung Entscheidungen fällt, die dies nicht erfordern", sagte EU-Medienkommissarin Vivian Reding heute in Hannover bei einer Fachtagung zur Computermesse CeBIT [Link entfernt] .

Die Bundesregierung will das Telekommunikationsgesetz (TKG) ändern, um das geplante Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz der Telekom für eine befristete Zeit von der Regulierung freizustellen. Die Kommission hatte aus diesem Grund der Regierung im Februar eine Stellungnahme geschickt. Diese wurde nach den Worten des Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) in der Fachabteilung mit Befremden aufgenommen worden.

"Wir diskutieren derzeit mit der deutschen Regierung. Die europäischen Vorschriften sind ganz klar und die sehen vor, dass dereguliert wird und keine neue Monopole geschaffen werden", sagte sie. Die EU sehe, dass möglicherweise Entscheidungen herbeigeführt würden, die genau dies tun. Es gebe genau definierte Märkte, die Ausnahmen ermöglichen. Dieser Fall gehöre nicht dazu.

Die Deutsche Telekom will drei Milliarden Euro in die VDSL-Technik investieren. Die ersten von insgesamt 50 Großstädten sollen noch vor der Fußball-WM Mitte des Jahres angeschlossen werden. Mit dem neuen Netz will das Bonner Unternehmen die Grundlage für so genannte "Triple Play"-Angebote schaffen, also die Bündelung von Internet, Telefonie und Medieninhalte. Das Netz soll Übertragungsraten von bis zu 50 MBit pro Sekunde ermöglichen.

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