Umfrage

Anbieter erwarten weiter sinkende DSL-Preise

teltarif.de hörte sich auf der CeBIT bei den Unternehmen um
Von Björn Brodersen

Der Preisdruck auf dem deutschen DSL-Markt ist ungebrochen. Pauschalzugänge für das schnelle Surfen gibt es bundesweit inzwischen bei vielen Anbietern für unter 10 Euro im Monat, in den Ballungsräumen stehen den Kunden sogar oftmals Flatrates für unter 5 Euro zur Verfügung. Kürzlich hat der Provider GMX die erste über die gesamte Vertragslaufzeit kostenlose Flatrate auf den Markt gebracht, die Kunden zahlen dabei nur die DSL-Anschlusskosten. An diesen hat allerdings noch kein T-DSL-Provider oder -Wiederverkäufer gerüttelt, nur bei den Vollanschluss-Anbietern finden die Kunden in den Paketangeboten günstigere Anschluss-Grundkosten.

Doch was können die Kunden nach dem ersten kostenlosen Zugangsangebot auf dem Markt künftig von den Anbietern erwarten? Werden demnächst auch die Anschlusspreise sinken? Oder erhalten die Kunden zu den aktuellen Preisen mehr Bandbreite und Dienste? Wir haben bei den Providern nachgefragt.

Anbieter rechnen mit weiter sinkenden Preisen

Zumindest einige der befragten Anbieter gehen davon aus, dass die DSL-Preise weiter sinken werden. Versatel-Geschäftsführer Peer Knauer beispielsweise erwartet, dass die Kosten für DSL-Anschluss und -Zugang bis zum Jahr 2010 um fünf bis sechs Prozent pro Jahr reduziert werden. Auch der congster-Geschäftsführer Olaf Bader rechnet damit: "Wir erleben derzeit ein sehr umkämpftes Marktumfeld und es ist davon auszugehen, dass der Preiskampf auf dem DSL-Markt auch weiter anhalten wird", sagte er gegenüber teltarif, gab zugleich aber auch zu bedenken: "Bei congster müssen sich die Angebote alle rechnen, mit einer kostenlosen Flatrate, wie wir sie teilweise im Wettbewerb sehen, kann man auf Dauer kein Geld verdienen."

Ins gleiche Horn stieß Claas Voigt, Leiter Access bei freenet. Er zeigte sich laut eigener Aussage auf der CeBIT in Hannover "erschüttert". "Wir haben den Preisverfall nicht angezettelt und werden ihn auch nicht forcieren", erklärte er gegenüber teltarif.de. Noch niedrigere DSL-Preise seien nicht im Interesse der Anbieter. Allerdings werden die Hamburger auch in Zukunft genau beobachten, was die Konkurrenz macht. Auch freenet bietet zurzeit seine DSL-Flatrate - oder wahlweise seinen VoIP-Pauschaltarif für Telefonate ins deutsche Festnetz - kostenlos an, allerdings nur für das erste von mindestens zwei Vertragsjahren.

Auch nach Ansicht von 1&1-Vorstandssprecher Andreas Gauger können die Kunden sich in den kommenden Monaten auf noch günstigere Surfkosten freuen. Auch wenn sich der Preisverfall inzwischen auf einem "üblen Niveau" befinde, das nur mit der Situation in Frankreich vergleichbar sei, würden die Preise weiter runtergehen. Dabei sei es egal, ob die Senkungen an den Zugangskosten oder dem Anschluss-Grundentgelt vorgenommen werden, der Trend gehe ohnehin zu Bündelangeboten hin, für die die Kunden einen einzelnen Gesamtbetrag zahlen.

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