Kosten

DSL-Komplettangebote im Vergleich

Rechnen sich die neuen DSL-Angebote ohne Telefonanschluss?
Von Björn Brodersen

Nur nach dem monatlichen Grundpreis können Interessenten die Wahl des Providers für einen reinen DSL-Anschluss aber nicht treffen, da diese Angebote zurzeit nur in bestimmten Ortsnetzen verfügbar sind. freenet bietet beispielsweise zurzeit sein freenetKomplett-Angebot nur in knapp 50 Städten an, erst zum Ende des Jahres soll die Verfügbarkeit im gesamten Netz des Kooperationspartners QSC gewährleistet sein. Da auch andere Provider mit dem Kölner Netzbetreiber zusammenarbeiten, dürften Bewohner dieser Städte jedoch zwischen mehreren Anbietern auswählen können.

Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium kann auch die Mindestvertragslaufzeit sein. Wer sich jetzt auf lange Zeit an einen Provider bindet, kann in den kommenden Monaten nicht auf neue DSL-Angebote reagieren. Bei HanseNet kann man innerhalb von vier Wochen zu einem anderen Anschlussanbieter wechseln, bei freenet läuft der Vertrag dagegen über 24 Monate.

Also lieber mit oder ohne Telefonanschluss?

Vergleicht man die Grundpreise beider Anschlussvarianten miteinander, so sieht man, dass die Ersparnis bei den Nur-DSL-Anschlüssen gegenüber den Vollanschlüssen je nach Anschluss-Bandbreite etwa 5 bis 10 Euro pro Monat beträgt. Für welches DSL-Angebot - mit oder ohne Telefonanschluss - man sich entscheiden soll, hängt daher stark vom bisherigen Telefonverhalten ab. Für wen sich beispielsweise eine Handy-Flatrate à la Base rechnet, weil er viel von unterwegs ins E-Plus-Netz und ins nationale Festnetz telefoniert, spart durch einen reinen DSL-Anschluss die Grundkosten für den Telefonanschluss. Das gleiche gilt für Mobilfunkkunden von T-Mobile, Vodafone und o2, die bereits einen der Handytarife mit Heim-Option gebucht haben. Andersherum macht es ebenso wenig Sinn, sich einen reinen DSL-Anschluss sowie extra einen neuen Mobilfunktarif zu besorgen, wenn man zu Hause schon einen Festnetzanschluss hat.

Wer dagegen noch keinen Festnetzanschluss besitzt und ungern sein Handy als Haupttelefon nutzt, sollte sich überlegen, ob er bereit ist, ganz auf die Internet-Telefonie mit ihren beschriebenen Einschränkungen zu setzen, oder doch lieber auf den herkömmlichen Festnetzanschluss vertraut. Vorteil der Vollanschlüsse: In den hier beschriebenen Angeboten ist teilweise bereits ein Telefon-Pauschaltarif für Verbindungen ins deutsche Festnetz enthalten. Eine solche Sprach-Flatrate ist bei den reinen DSL-Leitungen mit Flatrate-Tarif nur bei freenet inklusive. Bei den anderen Anbietern kämen bei Bedarf dadurch noch Zusatzkosten auf den Kunden zu. Bei HanseNet kann dagegen ein analoger oder ein ISDN-Telefonanschluss für 2 bzw. 4 Euro im Monat - ohne Sprach-Pauschale - hinzubestellt werden.

Wer sich für die eine oder andere Variante entschieden hat, sollte bei der Wahl des Anbieters nicht nur auf Anschluss-Bandbreite und Monatsgrundkosten achten. Hierfür ist auch ein genauer Blick auf die im Grundpreis enthaltenen Leistungen wichtig, beispielsweise auf die Telefonie-Preise und subventionierte Hardware. Wie Sie Ihren Vollanschlussanbieter wechseln, erfahren Sie in einem gesonderten Beitrag. Informationen zur Wahl des VoIP-Anbieters finden Sie auf unserer entsprechenden Infoseite. Die Preise der wichtigsten DSL-Angebote können Sie über unseren DSL-Rechner abfragen.

Weitere DSL-Ratgeber: