Test

Fünf Mal Babyphone im Praxis-Test

Vom analogen Standardgerät bis zum Alarmierungsruf aufs Handy
Von Melanie Nickel, Björn Brodersen

Das Babyphone MBF 3333 von Hartig und Helling wurde wegen seiner geringeren Strahlungsintensität mit dem Umweltgütesiegel Blauer Engel ausgezeichnet. Es ist einfach zu bedienen, hat eine gute Reichweite, dafür aber keine weiteren Funktionen. Es eignet sich damit für Eltern, denen eine einfache Handhabung, gute Qualität und geringe Strahlung wichtiger sind als zusätzliche Funktionen. Wer mehr Funktionen und ein leistungsfähigeres Gerät wünscht, kann zu dem Modell MBF 9050 von Hartig und Helling greifen: Es bietet eine Reichweite von bis zu 300 Metern, eine Rücksprechfunktion, Bilderrahmen an Sender und Empfänger. Andererseits handelt es sich bei dem ebenfalls knapp 100 Euro teuren Modell MBF 9050 um ein DECT-Babyphone. Hartig und Helling MBF 3333
Foto: Hartig und Helling

Das Babyphone mit integrierter Kamera von Reer spricht dagegen Eltern an, die ihren Nachwuchs nicht nur hören, sondern auch sehen wollen. Zwar ist die Reichweite des Geräts sehr gering, dafür aber die Bildqualität gut. Selbst im Dunkeln kann man das Kind sehen. Im Lieferumfang ist ein Audio/Video-Kabel enthalten. So können Nutzer die Bilder gleich auf einen Bildschirm senden und aufnehmen.

Wer auf Nummer sicher gehen will und insbesondere seine Angst vor dem plötzlichen Kindstod beruhigen möchte, setzt auf das AC401 von Angelcare. Das Babyphone überwacht mit Hilfe von Sensormatten unter der Matratze die Atmung des Babys. Setzt diese für länger als 20 Sekunden aus, schlägt das Babyphone Alarm. Zusätzlich überwacht das Gerät die Raumtemperatur, und ein Nachtlicht ist ebenfalls integriert. Dieses Gerät stellte uns der Hersteller leider nicht zum Testen zur Verfügung.

Die Babyphones von Hartig und Helling, Reer und Angelcare im Überblick

  Hartig und Helling MBF 3333 [Link entfernt] Reer Babyphon mit Kamera [Link entfernt] Angelcare AC 401 [Link entfernt]
Kurzbeschreibung klassisches analoges Funk-Babyphone mit 2 wählbaren Kanälen und 2 Mikrofon-Empfindlichkeiten Babyphone mit Kamera Babyphone mit Sensormatten
Ausgewählte Funktionen - Reichweitenkontrolle;
- optische Batterieüberwachung an Sender und Empfänger;
- 2 Kanäle
- Kamera mit LED-Nachtsicht;
- Einstellen der Uhrzeit im Bildschirm sowie Helligkeits- und Kontrast-Regler;
- 1,5 Zoll Farbdisplay;
- optische und akustische Reichweiten-Kontrolle;
- Aufnahme an TV-Gerät oder DVD-Rekorder;
- 3 Kanäle
überwacht Bewegungen des Babys durch Sensormatten;
- 8 Kanäle;
- einstellbare Mikrofon-Empfindlichkeit;
- digitale Anzeigen für Raum-Temperatur; Geräusch-Pegel und Akku-Stand;
- zuschaltbare Reichweiten-Kontrolle;
- Überwachungs-Funktionen einzeln einstellbar: "nur Bewegungen", "Geräusche und Bewegungen", "nur Geräusche".
max. Reichweite 200 m 100 m 250 m
Handhabung Sehr einfach: in die Steckdose stecken und anstellen Recht einfach: Bedienung allein durch Ausprobieren und ohne Lesen der Anleitung möglich. Dieses Gerät wurde für Testzwecke leider nicht zur Verfügung gestellt.
Pluspunkte - besonders strahlungsarm;
- rauscharme Übertragungs-Qualität;
- kleines und handliches Elterngerät
- gute Bildqualität der Kamera mit drehbarem Objektivkopf zur optimalen Ausrichtung. Die Kamera kann deaktiviert werden. k. A.
Minuspunkte - keine Extras;
- sehr kleine Knöpfe
Sollte Ihr Kind eine Wühlmaus sein, haben Sie gelegentlich die Füße im Bild. k. A.
Kaufpreis in Euro 99,99 137,00 169,99

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Babyphones achten

Vor dem Kauf eines Babyphones müssen Sie sich Ihrer Anforderungen an das Gerät bewusst werden und mit Ihrer Sorge um das Baby abstimmen. Ob ihr Kind schläft oder schreit, können die Eltern mit jedem eingeschalteten Babyphone überprüfen. Wer Wert auf eine gute Tonqualität legt, sollte sich in Testberichten darüber informieren oder - wenn möglich - sich das Babyphone im Fachhandel vorführen lassen. Während DECT-Geräte automatisch einen freien Funkkanal finden und daher störungsunanfälliger sind, sollten die Käufer analoger Funkgeräte auf eine größere Zahl an Kanälen (vier bis acht sind üblich) achten, um eine möglichst störungsfreie Übertragung zu gewährleisten.

Bei mobilen Empfangsteilen, die den Eltern mehr Bewegungsfreiraum bieten, sollte der Käufer auf die Akku-Laufzeit achten. Funktionen wie eine zusätzliche Bildübertragung können die Akku-Laufzeit erheblich mindern. Auch eine permanente Funkverbindung zwischen Sende- und Empfangsteil schlägt sich auf die Betriebszeit nieder. Die ist zum Beispiel bei Babyphones mit einer Reichweiten-Überwachung der Fall. Praktisch ist es, wenn die Akkus direkt im Gerät geladen werden können und dafür kein zusätzliches Akku-Ladegerät notwendig ist.

Bei den angegebenen Reichweiten-Werten handelt es sich jeweils um Maximalwerte unter Idealbedingungen. Wände oder Zimmerdecken in der Wohnung können jedoch in der Praxis zu einer geringeren Reichweite führen. Doch bei allen technischen Raffinessen und hohen Reichweiten sollten Eltern immer versuchen, das Kind möglichst geringer oder gar keiner Strahlung auszusetzen, denn schließlich geht das Baby Abend für Abend auf Sendung. Zu Hause verlassen sich manche auch ganz auf ihre eigenen Ohren oder begnügen sich mit einem regelmäßigen Blick ins Kinderzimmer.

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