DVB-T-Betriebsversuch

BR und IRT starten DVB-T-Versuch mit MPEG-4

Effizienteres Kodierverfahren soll mehr Sender in einem Kanal ermöglichen
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Kommt das Kodierverfahren MPEG-4 beim digital-terrestrischen Fernsehen DVB-T nun doch zum Einsatz in Deutschland? Der Bayerische Rundfunk (BR) und das Institut für Rundfunktechnik (IRT [Link entfernt] ) untersuchen derzeit die Migration zu effizienteren Kodierverfahren wie eben MPEG-4 für das digitale terrestrische Fernsehen. Dabei wird auf einem terrestrischen TV-Kanal in München getestet, inwieweit sich das skalierbare Kodierverfahren für die mobile, portable bis hin zur hochauflösenden Programmverbreitung eignet. Aus dem Projekt werden Erkenntnisse erwartet, welche Entwicklungsreserven der Rundfunk aus der so genannten digitalen Dividende benötigt, um die Antennenverbreitung auf dem Stand der Technik zu halten und das Frequenzspektrum auch künftig effizient nutzen zu können.

Die MPEG-4-Kodierung kann sowohl beim herkömmlichen DVB-T-Standard als auch beim Nachfolger DVB-T2, der signifikante technische Verbesserungen mit sich bringen soll, eingesetzt werden. Vorteil ist jeweils, dass durch die effizientere Kodierung mehr TV-Sender Platz in einem Kanal finden und dadurch auch die Verbreitungskosten günstiger werden. Auch die Übertragung von hochauflösenden Signalen (HDTV) wird dadurch möglich. Nachteil ist jedoch, dass die Verbraucher neue Empfangsgeräte benötigen. Trotz dieser Hürde liebäugeln vor allem kommerzielle Veranstalter wie RTL mit dem Kodierverfahren.

Während der Medientage München, die vom 29. bis 31. Oktober 2008 stattfinden, präsentiert das IRT auf seinem Stand im ICM München die komplette Übertragungskette für MPEG-4 in DVB-T mit verschiedenen Empfangsgeräten.

Weitere lokale DVB-T-Ensembles in Sachsen

Unterdessen könnte es in Sachsen bald weitere lokale DVB-T-Ensembles nach Vorbild des Leipziger lokalen Paketes geben. Auf der Grundlage einer Bedarfsermittlung unter lokalen und regionalen privaten Fernsehveranstaltern in Sachsen hat der Medienrat der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) einen vordringlichen Bedarf an DVB-T-Übertragungskapazitäten für die Versorgung der Städte Chemnitz, Dresden, Leipzig, des Landkreises Bautzen, des Vogtlandkreises und des Landkreises Zwickau festgestellt. Mit der Beantragung der Zuordnung geeigneter Frequenzen setzt die SLM nun den Vergabeprozess in Gang, um den Umstieg von der analogen auf die digitale Programmverbreitung für die Veranstalter schnellstmöglich zu erreichen.

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