Angeschaut

Archos 70b und Hanvon HPad - eReader oder Android-Tablet?

Wir haben uns die beiden Geräte auf der CeBIT angeschaut
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Das Hanvon HPad A 116 misst 199 mal 126 mal 10,8 Millimeter und ist damit ungefähr genauso groß wie der Archos 70b eReader. Das aus Aluminium und Magnesium bestehende Gehäuse signalisiert aber, dass das HPad zu der gehobenen Klasse gehören möchte. Davon zeugt auch die Ausstattung. So verfügt das Gerät über zwei Kameras (eine 1,3-Magapixel-Kamera auf der Vorderseite für Videotelefonie und eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite), Bluetooth und WLAN. Eine Version mit 3G-Schnittstelle soll es auch geben. Eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist vorhanden. Darüber hinaus stellt das HPad auch einen Mini-HDMI-Ausgang für den Anschluss am Flachbildfernseher bereit. Verwunderlich ist jedoch, dass Hanvon den internen Speicher mit 2 GB sehr knapp bemessen hat. Zum Erweitern müssen Micro-SD-Karten eingesetzt werden. Das Hanvon HPad A116 verrichten eine 1-GHz-CPU und512 MB DDR2-RAM ihren Dienst. Hanvon HPad A116: 1-GHz-CPU & 512 MB DDR2-RAM
Bild: teltarif.de

Archos 70b Internet Tablet

Bedient wird das HPad über einen kapazitiven 7-Zoll-Touchscreen, der zuverlässig auf Eingaben reagiert und 1024 mal 600 Pixel auflöst. Er überzeugt überdies mit einer klaren und kontrastreichen Anzeige. Leider spiegelt das Display aber ziemlich stark. Für die Anzeige von eBooks ist das nicht besonders vorteilhaft. Mechanische Bedienelemente mit Ausnahme des Ausschaltknopfs sind nicht vorhanden. Stattdessen befindet sich am unteren Displayrand ein Touchpanel.

1-GHz-Prozessor - aber nicht immer flüssig

Dafür, dass die 1-GHz-CPU zusammen mit 512 MB DDR2-RAM für halbwegs ausreichende Rechenleistung sorgen sollten, geht der Wechsel zwischen den von Hanvon angepasstem Homescreens nicht ganz flüssig von statten. Ein Firmwareupdate könnte an dieser Stelle vermutlich Abhilfe schaffen. Einer der Homescreens fungiert als virtuelles Bücherregal, das auch direkt Zugriff auf den "Hanvon E-Book-Store" ermöglicht. Zum Marktstart des HPad in Deutschland könnte der elektronische Bücherladen auch hierzulande verfügbar sein, so Hanvon. Lesesoftware für EPUB-, PDF- TXT- und HTML-Dokumente ist vorinstalliert. Für weitere Formate müssen Apps nachinstalliert werden. Sie können über den "Hanvon App Market" bezogen werden.

Der 3300 mAh starke Lithium-Polymer-Akku soll rund 6 Stunden Videowiedergabe und 8 Stunden Lesevergnügen gewährleisten. Zurzeit läuft Android 2.2 (Froyo) auf dem HPad. Ein Update auf die aktuelle Version 2.3 (Gingerbread) ist laut Hanvon vorgesehen. Das Hanvon HPad A116 ist noch nicht erhältlich. Konkrete Angaben zum Marktstart und Verkaufspreisen in Deutschland konnten die Mitarbeiter von Hanvon im Standgespräch noch nicht machen. Wahrscheinlich wird das Gerät aber erst in der zweiten Jahreshälfte hierzulande in die Läden kommen. Mit einem Preis unter 200 Euro kann in Anbetracht der Ausstattungsmerkmale nicht gerechnet werden.

Fazit: Bücherwürmer sind mit eInk-Displays besser beraten

Echte Bücherwürmer werden weder mit dem Archos 70b eReader noch mit dem Hanvon HPad A116 wirklich glücklich. Die Akku-Laufzeit ist für den passionierten Leser bei beiden Geräten viel zu kurz. Gleichzeitig strengt das Betrachten von Texten auf dem TFT-Display die Augen auf Dauer außerordentlich an. Angepasste Oberflächen mit Bücherregalwidgets und vorinstallierte eReading-Software machen aus einem Tablet-artigen Gerät eben nicht noch nicht einen richtigen eBook-Reader. Jeder, der ganze Romane elektronisch lesen möchte, ist daher mit einem eBook-Reader mit elektronischer Tinte besser beraten. Wer dagegen nur selten eBooks liest und mehr Wert auf Multimedia-Funktionen legt, bekommt aber mit dem Archos 70b eReader ein solides Einsteigertablet zum fairen Preis.

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