Bericht: FRITZ!Box-Hersteller AVM soll verkauft werden
AVM soll verkauft werden
Foto/Logo: AVM, Montage: teltarif.de
AVM gehört zu den beliebtesten Herstellern von Zubehör für die Heimvernetzung. Neben der FRITZ!Box, die seit vielen Jahren zu den meistgenutzten Routern gehört, hat das Unternehmen auch WLAN-Repeater, Powerline-Adapter und Smart Home Produkte im Angebot. Nun planen die Gründer von AVM einem Bericht des Handelsblatts zufolge, die Firma zu verkaufen.
Wie es unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen weiter heißt, bereitet die Investmentbank Lincoln einen Auktionsprozess vor. Es gebe zahlreiche Private-Equity-Investoren, die sich für AVM interessieren. Allerdings könne es noch Monate dauern, bis ein Verkauf zustande komme - wenn überhaupt. Lincoln lehnte gegenüber dem Handelsblatt eine Stellungnahme an.
Lukrativ könnte die Übernahme durchaus sein. So hat AVM nach eigenen Angaben 2022 einen Umsatz von 629 Millionen Euro erzielt. Das ist laut Handelsblatt ein Plus von neun Prozent. Der Betriebsgewinn werde auf 80 bis 90 Millionen Euro geschätzt. Das Unternehmen könne 750 Millionen bis eine Milliarde Euro wert sein.
AVM-Gründer: "Erfolg soll weitergehen"
AVM soll verkauft werden
Foto/Logo: AVM, Montage: teltarif.de
AVM bestätigte auf Handelsblatt-Anfrage die Verkaufsabsichten und erklärte zum Hintergrund: "Inzwischen gehen die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von AVM bereits auf die 70 zu. Ihnen ist wichtig, dass der Erfolg von AVM weitergeht, auch wenn sie eines Tages nicht mehr im Unternehmen sind. Diesen Übergang planen sie seit geraumer Zeit aktiv und diskutieren ohne Zeitdruck verschiedene Möglichkeiten."
Die Firma ist 1986 in Westberlin gegründet worden. Ziel war es, den damals von der Bundespost angebotenen Bildschirmtext (BTX) mit dem PC nutzbar zu machen. Aus dieser Pionierzeit stammt auch die Bezeichnung AVM, die für Audiovisuelles Marketing steht. Das war ein Angebot, dass die Gründer über BTX anbieten wollten.
Johannes Nill, Peter Faxel und Ulrich Müller-Albring gehören als Management-Team seit der Firmengründung zum Unternehmen. Zu Beginn lieferte AVM vor allem an Firmenkunden Hardware für den Online-Zugang. Später kamen Internet-Modems wie die FRITZ!Card für Privatkunden hinzu. Seit 2004 gibt es die FRITZ!Box als heute wichtigstes AVM-Produkt.