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Netztest: So gut funktionieren die Breitband-Internetzugänge

PC Magazin und Umlaut haben die Qualität der Breit­band-Inter­net­zu­gänge in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz unter­sucht. In Deutsch­land gab es einen Über­ra­schungs­sieger.
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Die Redak­tion der Fach­zeit­schrift PC Magazin hat gemeinsam mit dem Unter­nehmen Umlaut die besten Anbieter für Breit­band-Inter­net­an­schlüsse im Fest­netz ermit­telt. Die Internet-Anbin­dung zuhause hat aktuell einen beson­ders hohen Stel­len­wert, denn nach wie vor arbeiten viele Leute von zuhause aus.

Der Bench­mark-Test sei mit einem welt­weit anwend­baren Crowd­sour­cing-Verfahren durch­ge­führt worden, der sich als De-facto-Indus­trie­stan­dard für Mobil­funk- und Fest­netz­tests etabliert habe. Grund­lage seien mehr als 113 Millionen Einzel­mes­sungen an mehr als 520 000 Anschlüssen in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz. Dabei sei der Umfang des Tests nur möglich, weil die Hinter­grund­er­fas­sung der Daten im Rahmen der alltäg­li­chen Nutzung gängiger Smart­phone-Apps erfolge. PC Magazin testet Breitband-Netze PC Magazin testet Breitband-Netze
Foto: PC-Magazin/PC-Go

95 Prozent der Anschlüsse für Home­of­fice geeignet

Im Test seien in vielen Berei­chen Verbes­se­rungen gegen­über den Ergeb­nissen vom vergan­genen Jahr fest­ge­stellt worden. Mehr als 95 Prozent aller Anschlüsse in Deutsch­land seien den Anfor­de­rungen für ein Home­of­fice gewachsen. Dabei habe es hier­zu­lande eine Über­ra­schung gegeben. 1&1 Versatel war erst­mals im Test dabei und holte aus dem Stand den Gesamt­sieg unter den bundes­weiten Anbie­tern.

Das Unter­nehmen betreibe ein rund 50 000 Kilo­meter langes Glas­fa­ser­netz. Darüber werden über­wie­gend Anschlüsse von Geschäfts­kunden ange­boten. Im Privat­kun­den­be­reich arbeite der Dienst­leister mit dem Schwes­ter­un­ter­nehmen 1&1 zusammen. Vor allem bei den Down­loadraten hätten die Glas­fa­ser­an­schlüsse von 1&1 Versatel über­zeugt. In Baden-Württem­berg (Stadt und Land), Bayern, Bran­den­burg, Hessen, Rhein­land-Pfalz (jeweils Land) sowie in Berlin, Sachsen und im Saar­land (jeweils Stadt) schnitt 1&1 Versatel am besten ab. Ergebnisse in Städten Ergebnisse in Städten
Foto: PC-Magazin/PC-Go

Telekom bei Anzahl der Anschlüsse vorn

Wie das PC Magazin weiter berichtet, spielt die Telekom in einer anderen Liga als 1&1 Versatel, wenn es um die Anzahl der Anschlüsse geht. Mehr als 55 Prozent der 133 000 geprüften Inter­net­zu­gänge in ländli­cheren Gebieten Deutsch­lands stellt demnach der Vorjah­res­ge­winner und dies­jäh­rige Zweit­plat­zierte. Herz­stück für die gute Abde­ckung sei das mehr als 550 000 Kilo­meter lange Glas­fa­ser­netz des Unter­neh­mens.

Insge­samt konnte sich die Telekom gegen­über dem Vorjahr verbes­sern. Voda­fone profi­tierte von der Über­nahme der Unity­media-Kabel­netze. Im Bundesländer­ver­gleich hatte der Düssel­dorfer Netz­be­treiber in Bremen die Nase vorn, außerdem knapp in Nieder­sachsen (Stadt) und im Saar­land (Land). Die Telefónica-Marke o2 festigte ihre starke Posi­tion in städ­ti­schen Gebieten mit der besten Perfor­mance in den Bundes­län­dern Bayern, Hamburg, Hessen, Rhein­land-Pfalz und Schleswig-Holstein. So kam der Münchner Konzern auf Platz 4.

Bundes­weite Anbieter: 1&1 Versatel vor Telekom, Voda­fone und o2

In der Gesamt­wer­tung erreichten 1&1 Versatel vor Telekom, Voda­fone und o2 jeweils das Test­ur­teil "sehr gut". Dabei kam 1&1 Versatel auf 947 von maximal 1000 mögli­chen Punkten. Damit verdrängte das Unter­nehmen die Deut­sche Telekom vom ersten Platz. Die Telekom rangiert mit 893 Punkten nun auf dem zweiten Platz. Voda­fone folgt mit 885 Punkten auf Rang 3, während o2 mit 879 Punkten den vierten Platz einnimmt.

Neben bundes­weit agie­renden Netz­be­trei­bern wurde im Test auch die Qualität der regio­nalen Anbieter unter­sucht. Abseits von Groß­städten bleibt Wilhelm.tel mit der insge­samt höchsten Punkt­zahl im Bundesländer­ver­gleich in Schleswig-Holstein die Nummer 1. In den ländli­cheren Gebieten Nieder­sach­sens und Nord­rhein-West­fa­lens trium­phierte die Deut­sche Glas­faser. Pyur konnte in Sachsen-Anhalt, Bran­den­burg (Stadt) und Sachsen (Land) im Test über­zeugen. Ergebnisse auf dem Land Ergebnisse auf dem Land
Foto: PC-Magazin/PC-Go

Schweiz: Sunrise hat die Nase vorn

Die Internet-Anschlüsse in der Schweiz hinter­ließen insge­samt betrachtet das beste Bild in der DACH-Region. Alle über­re­gio­nalen Netz­be­treiber kamen auf mehr als 900 Punkte. Dabei ging Sunrise mit 962 Zählern nicht nur in der Eidge­nos­sen­schaft, sondern in der gesamten DACH-Region als Sieger hervor. Auf Platz 2 rangiert UPC mit 948 Zählen vor der Swisscom, die auf 935 Punkte kommt.

Bei den Down­load-Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­keiten über­holte Sunrise die Swisscom. Die Latenzen bei den Glas­fa­ser­an­schlüssen in Ballungs­ge­bieten blieben bei unter zehn Milli­se­kunden. UPC über­zeugte mit den höchsten Upload-Daten­raten, während die Swisscom selbst entle­gene Dörfer und dünn besie­delte Regionen mit Fest­netz­an­schlüssen versorgt.

Magenta gewinnt Test in Öster­reich

Während sich die Deut­sche Telekom in Deutsch­land dieses Mal mit dem zweiten Platz zufrie­den­geben muss, liegt die Telekom-Tochter Magenta Telekom in Öster­reich - wie schon im vergan­genen Jahr - vorn. Insbe­son­dere bei den Down­load-Geschwin­dig­keiten habe Magenta Telekom, das seine Kapa­zitäten durch die Über­nahme des Kabel­an­bie­ters UPC Austria erwei­tert hat, über­zeugt.

Die öster­rei­chi­schen Netz­be­treiber errei­chen insge­samt etwas gerin­gere Punkt­zahlen als ihre Kollegen aus der Schweiz und aus Deutsch­land. So erreichten nur zwei der drei bundes­weiten Anbieter die Note "sehr gut". Das sind Magenta Telekom mit 903 Punkten und A1 Telekom Austria mit 858 Punkte. Auf Rang 3 ist in diesem Jahr Hutchison Drei Austria zu finden, das mit 801 Punkten die Note "gut" erhält.

teltarif.de hat im Früh­jahr und Sommer wieder einen Mobil­funk-Netz­test in Deutsch­land durch­ge­führt. In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie welches Netz im teltarif.de-Test abge­schnitten hat.

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