Glasfaser: o2 und BUGLAS vereinbaren Rahmenvertrag
Für schnelles LTE oder 5G braucht es schnelle Leitungen, welche die Sendetürme und Stationen mit den Vermittlungs-Servern verbinden. Viele Stationen stehen in den Städten, wo die Netzbelastung besonders hoch ist.
Hier ergeben sich für Telefónica (o2) künftig Verbesserungen, denn der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS) und der Telekommunikationsanbieter haben sich auf einen Rahmenvertrag für den beschleunigten Ausbau der 5G-Infrastruktur in Deutschland geeinigt.
Rahmenvertrag als Grundlage
BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer
Foto: BUGLAS e.V.
Diese Vereinbarung biete "eine optimale Grundlage", damit Telefónica (o2) und die im BUGLAS zusammengeschlossenen Netzbetreiber noch schneller und einfacher miteinander kooperieren könnten. Das Abkommen regele für alle BUGLAS-Mitgliedsunternehmen die Rahmenbedingungen, um die 5G-Mobilfunkstandorte im o2-Netz mit schnellen Glasfaserleitungen anzubinden.
BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer betont: „Sowohl für den 5G- als auch für den FttB/H-Ausbau sind Kooperationen der zentrale, effiziente und ressourcenschonende Schlüssel zur modernen Gigabitgesellschaft. Um die Vielzahl an lokalen, kommunalen und regionalen Netzbetreibern mit den nationalen Anbietern wie o2-Telefónica zusammenzubringen, braucht der TK-Markt standardisierte Angebote und Rahmenverträge. Wir freuen uns daher sehr darüber, dass wir einen 5G-Rahmenvertrag mit o2-Telefónica abschließen konnten und laden auch alle anderen nationalen Netzbetreiber dazu ein, sich mit uns über weitere Rahmenverträge und Standardisierungen auszutauschen.“ Sein Gesprächspartner, Mallik Rao, Technik-Chef bei Telefónica (o2) möchte seine rund 28.000 Mobilfunkstandorte zunehmend mit schnellen Glasfaserleitungen anbinden, um den o2-Kunden im 5G-Zeitalter "ein noch besseres Netzerlebnis" bieten zu können. Mit dem neuen BUGLAS-Rahmenvertrag und daraus resultierenden Kooperationen wolle man zeigen, wie der Netzausbau in Deutschland "schnell, kosteneffizient, ressourcenschonend und damit äußerst nachhaltig" vorangetrieben werden kann.
BUGLAS-Netzbetreiber mit Glasfaser-Footprint in Städten
Technik-Chef Mallik Rao von Telefónica (o2) Deutschland
Foto: Telefónica / o2
Insbesondere in deutschen Städten nimmt die Datennutzung im o2-Netz rasant zu, was möglichst leistungsfähige Vernetzungslösungen erfordert. Hierfür haben die BUGLAS-Netzbetreiber in "deutschlandweit über
80 Städten mit ihren engmaschigen City-Glasfasernetzen" eine interessante Lösung. Die BUGLAS-Netzbetreiber errichten und/oder betreiben seit Jahren "echte" Glasfaserhausanschlüsse (FTTH/FTTB) und versorgen nach eigenen Angaben "deutlich mehr als eine Million" FTTB/H-Kunden in Deutschland.
Um die Netzauslastung zu optimieren und ineffizienten Überbau (Parallelausbau durch Wettbewerber) zu vermeiden, öffnen die BUGLAS-Netzbetreiber ihre Glasfasernetze für die Anbindung an die 5G-Mobilfunkstandorte von Telefónica (o2).
Viel Abklärung von Fragen im Vorfeld
So eine Kooperation ist nicht ganz trivial. Vertraglich muss einiges abgeklärt werden, was Technik, Zusammenschaltung, Wartung und das Verhalten bei technischen Problemen ("Service Level-Agreements und Processing") betrifft. Um diese Verhandlungen zu vereinfachen, haben BUGLAS und Telefónica (o2) einen Rahmenvertrag verhandelt, der auf die Bedürfnisse der vor Ort ansässigen Netzbetreiber zugeschnitten sei.
Im Detail kann nun jedes einzelne BUGLAS-Mitgliedsunternehmen diesen Rahmenvertrag als Basis für die Detailverhandlungen vor Ort nehmen, muss aber noch selbst vertraglich tätig werden, bevor die Signale fließen können.
Glasfaseranbindungen als Grundlage
Eine o2-Sendeantenne in Rosenheim (Bayern)
Foto: Telefónica / o2
Telefónica (o2) setzt bereits auf aktuell "über 100 strategische Partner im Glasfaserbereich". Die neue Vereinbarung zeige, wie die notwendige Glasfaseranbindung möglichst schnell und ressourcensparend gelingen könne.
Glasfaseranbindungen sind im Mobilfunkbereich für die schnelle und zuverlässige Signalübertragung zwischen den o2-Mobilfunkstandorten und dem Kernnetz unverzichtbar. Mit bis zu 100 GBit/s ist die Glasfaseranbindung deutlich schneller und leistungsfähiger als herkömmliche Richtfunkverbindungen. Im Hinblick auf die stetig zunehmende mobile Datennutzung sowie künftige 5G-Anwendungen kommen die maximal per Richtfunk übertragenen Datenraten mit rund 10 GBit/s perspektivisch an ihre Grenzen.
Bleibt ein Problem: Viele Sendetürme stehen irgendwo abseits (tief im Wald, auf Bergen oder einsam im Feld). Dorthin gibt es selten eine Kupfer- geschweige denn eine Glasfaserleitung. Dort wird gerne Richtfunk verwendet, weil es einfach kostengünstiger ist, bis irgendwann auch dorthin Glasfasern verlegt werden können.
In einer weiteren Meldung geht es um: Gigabitregion Heilbronn-Franken zieht positives Fazit.