CES: Nvidia Tegra 4 steigert Grafikleistung drastisch
Der neue Tegra-4-Prozessor von Nvidia
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Chip-Hersteller Nvidia hat auf der
CES 2013 wie erwartet seine neuen Prozessoren
für Smartphones, Tablets und andere mobile Geräte vorgestellt. Auf der ersten
Pressekonferenz im Vorfeld der diesjährigen Messe in Las Vegas betonte Nvidia die
zahlreichen Vorteile, die der neue Chip im Vergleich zu seinen Vorgängern mitbringen
soll. Der Nvidia Tegra 4 hat zwar wie
der Tegra 3 "nur" vier CPU-Kerne, diese nutzen
allerdings erstmals die neue A15-Technologie von ARM. Begleitet werden die vier allgemeinen Rechenkerne beim
Nvidia Tegra 4 von weiteren 72 GPU-Kernen für Grafik, Bildbearbeitung
und weitere parallelisierbare Aufgaben. Beim Vorgänger Tegra 3 waren
es noch zwölf GPU-Kerne.
Der neue Tegra-4-Prozessor von Nvidia
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Im Alltag soll sich die Geschwindigkeit vor allem beim Surfen im Internet erhöhen.
Der Nvidia Tegra 4 baut Webseiten etwa doppelt so schnell auf wie sein Vorgänger und
hängt dabei - zumindest laut den Testergebnissen von Nvidia - auch den aktuellen
Apple-Prozessor ab, der im
iPad der vierten Generation seinen Dienst verrichtet.
Wenn voraussichtlich im Herbst die ersten Geräte mit dem Tegra 4
auf den Markt kommen, werden sich diese jedoch mit dem iPad der fünften
oder gar sechsten Generation messen müssen. Daher ist es gut möglich,
dass Apple, die
von Samsung weiterentwickelte ARM-Prozessoren verbauen, bis dahin schon
wieder die Nase vorne hat.
HDR-Fotografie wird zum Standard
Nvidia hat bei dem neuen Chip auch die Fotografie und die dazugehörigen
Berechnungen optimiert.
Der Tegra-4-Prozessor
soll die Konkurrenz abhängen
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So werden die 72 Grafikkerne zusammen mit speziellen Befehlsroutinen dazu eingesetzt,
die HDR-Fotographie (bei der eindrucksvoll hohe Kontraste möglich sind,
in dem das fertige Bild aus zwei unterschiedlich lange belichteten
Einzelaufnahmen zusammengesetzt wird) deutlich zu beschleunigen.
So werden mit dem neuen Prozessor beide
Einzelbilder fast simultan aufgenommen. Dies befreit die HDR-Fotographie davon, nur bei
stillstehenden Objekten vernünftig eingesetzt werden zu können. Anstatt bisher
2 Sekunden zur Verarbeitung
braucht ein Tegra-4-Gerät künftig nur noch 0,2 Sekunden,
also ein Zehntel der Zeit.
Project Shield: Eigene Spiele-Konsole von Nvidia
Die mobile Spielekonsole "Project Shield"
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Natürlich hat Nvidia mit dem Tegra 4 auch an die Spieler gedacht. Die
72 Grafikeinheiten bieten hier zahlreiche neue Möglichkeiten.
Speziell für Spieler sind auch weitere Bauformen jenseits von Handy
und Tablet möglich, die der Tegra 4 antreiben kann. Dazu hat
Nvidia unter dem Namen Project Shield eine eigene mobile Spielekonsole
entwickelt. Das Gerät läuft unter dem Google-Betriebssystem Android, lässt sich jedoch
auch mit einem PC koppeln. Project Shield hat ein 5 Zoll großes Display, das auf-
und zugeklappt werden kann. Die Leistung der Plattform ermöglicht es, Videos in vierfacher
Full-HD-Auflösung abzuspielen. Der interne 38-Wattstunden-Akku soll bis zu zehn Stunden
Spielspaß ermöglichen. Spieler werden sich darüber freuen, dass die neue Konsole neben
dem Google Play Store auch die Verbindung mit dem PC-Spiele-Angebot Steam ermöglicht.
Wann und zu welchem Preis Project Shield in den Handel kommen wird, ist noch nicht bekannt.
Mobilfunk-Modem mit acht eigenen Prozessoren
Die neue Soft-Modem-Technologie von Nvidia
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Der neue Nvidia Tegra 4 verfügt zudem über ein integriertes Modem, das
Soft Modem i500 mit acht internen Prozessoren.
Es unterstützt LTE ebenso wie die
restlichen Mobilfunk-Standards und ist im Gegensatz zu den bisher in
Endgeräten üblichen Mobilfunk-Modems frei programmierbar. So müssen
für verschiedene Codierungs-Standards (GSM/EDGE, HSPA, LTE) nicht
mehr verschiedene Schaltgruppen integriert werden. So wird weniger
kostbare Chip-Fläche verbraucht. Zu fürchten ist allerdings, dass der
Stromverbrauch im Vergleich zu dezidierten Schaltkreisen ansteigt,
insbesondere im Standby, wenn das Handy
schläft, aber natürlich dennoch laufend auf Signale aus dem Netz lauscht,
ob zum Beispiel ein Anruf reinkommt.
Erste Geräte noch in diesem Jahr
Die ersten neuen Geräte, die den Nvidia Tegra 4 an Bord haben, dürften noch in diesem Jahr erscheinen. Derzeit setzen zahlreiche Hardware-Produzenten auf die Prozessoren des Unternehmens aus dem kalifornischen Santa Clara, beispielsweise Acer und Asus, aber auch Handy-Hersteller wie HTC, LG, Sony und Toshiba. Einige dieser Unternehmen könnten bereits in den kommenden Tagen auf der Messe in Las Vegas entsprechende neue Modelle ankündigen.