Radio

Ausblick: Digitalradio und Internetradio im Jahr 2015

Wie geht es bei den digitalen Hörfunktechnologien DAB+ und Internetradio im kommenden Jahr weiter? Wir geben einen Ausblick auf das Jahr 2015.
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Einige Deutsche nutzen digitale Radio­technologien, um darüber Radio zu hören. Fünf Millionen digitale Radios mit DAB+-Empfang sind bereits verkauft worden, mehr als 20 Millionen schalten darüber hinaus zumindest sporadisch ein Internetradio-Programm über PC, Notebook, Smartphone, Tablet oder Smart-TV-Gerät an. Auch über Satellit und Kabel wird digitales Radio gehört. Wir wagen einen Ausblick und schauen in die Glaskugel, was im kommenden Jahr beim digitalen Hörfunk alles zu erwarten ist.

Bundesweites Digitalradio

Beim bundesweiten Digital­radio-Multiplex (Kanal 5C) steht bereits im Januar eine Erweiterung des Sender­netzes bevor. Die Standorte Wittenberg und Brocken sorgen für eine Verbesserung der Versorgung in Mittel­deutschland. Über einen weiteren Netzausbau gibt es darüber hinaus eine stabile Einigung, wie man das Ganze umsetzen könnte. Das Ziel ist dabei eine Verdoppelung der Sender­anzahl gegenüber heute in einem Zeitfenster von gut zwei Jahren. Ein Teil der privaten Sender möchte jedoch vor endgültigen Verträgen mit dem Netz­betreiber Media Broadcast abwarten, wie sich ARD und die Kommission zur Ermittlung des Finanz­bedarfs der Landesrundfunk­anstalten (KEF) verständigen. Die KEF hat darüber zu entscheiden wie viele Gebührenmittel die ARD-Anstalten für DAB+ erhalten. Daher ist noch offen, ab wann mit dem weiteren Netzausbau begonnen werden kann.

Radiomodell von Auna Ausblick: Digitalradio im Jahr 2015
Bild: Auna
In programmlicher Sicht könnte es Zuwachs geben. Bislang wurde der ehemalige Sendeplatz von Kiss FM noch nicht ausgeschrieben. Über dieses Thema wollten die Landes­medien­anstalten jedoch erst abschließend beraten, nachdem klar ist, ob der bundesweite Multiplex in einen Plattform­betrieb umgewandelt wird, sprich: der Netz­betreiber selbst ohne langwieriges Ausschreibungs­szenario über die Programm­belegung entscheiden kann. Hierzu laufen immer noch Gespräche. Gegebenenfalls wird der Sendeplatz auch gar nicht neu vergeben, da auch das Deutschland­radio Interesse an den freien Capacity Units (CUs) angemeldet hat, um seine bestehenden Hörfunk­programme mit einem besseren Fehler­schutz zu versehen.

Ob der geplante zweite bundesweite Multiplex ebenfalls schon im Jahr 2015 an den Start geht, ist ebenso offen. Wie der Geschäfts­führer des geplanten Plattform­betreibers Privates Radio Deutschland, Axel W. Rudolph, zuletzt im Branchen­dienst "Radio-wird-digital" mitteilte, sei das Weihnachts­geschäft 2015 nach wie vor Ziel für den Start­termin. Aber: "Leider wird die Zeit bis dahin knapp und es bedürfte großer Anstrengungen aller an der Regulierung Beteiligten, dies zu erreichen", bremste Rudolph zu hohe Erwartungen. Privates Radio Deutschland will 14 themen­orientierte Sparten­kanäle in einem bundesweiten Multiplex via DAB+ ausstrahlen. Darunter etwa Programme zu Interessens­gebieten wie Reise, Hobby, Gesundheit/Wellness oder Automobil.

Auf der nächsten Seite geht unser Ausblick weiter mit einem Blick auf die Bundesländer und die Situation privater Hörfunksender.

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