Ausblick: Das könnte Google im Jahr 2015 vorstellen

Das sind die Google-Pläne für 2015.
Screenshot/Montage: teltarif.de Google startete als Suchmaschine, heute ist der Konzern in vielen Feldern der digitalen Technik tätig. Das Magazin Ars Technica hat einen Blick in die Zukunft geworfen und stellt die wichtigsten Projekte von Google im Jahr 2015 vor.

Android M: Fingerabdruck und App-Permissions

Das sind die Google-Pläne für 2015.
Screenshot/Montage: teltarif.de Ars Technica erwartet für das Jahr 2015 die Vorstellung von der nächsten Android-Version M. Diese könnte beispielsweise umfangreiche Fingerabdruck-Scan-Funktionen erhalten und auch die App-Permissions könnten zurückkehren. Dieses Feature war versteckt in Android 4.3 zu finden - wurde später aber vollständig entfernt. Das Magazin spekuliert nun, dass Google in künftigen Android-Versionen den Nutzern die Möglichkeit erneut einräumen wird, Apps einzelne Rechte zu entziehen - beispielsweise den Zugriff auf die Kamera sperren. Allerdings scheinen die darauf bezogenen Ausführungen des Online-Portals eher Wünsche zu artikulieren. Auf technischer Ebene müsste Google einen Mechanismus finden, wie Apps auf entzogenen Rechte reagieren müssen.

Dem Bericht zufolge könnte Google außerdem daran arbeiten, dass Android eine Möglichkeit erhält, Apps parallel anzuzeigen. Bislang zeigt Android üblicherweise Anwendungen im Vollbild an - einige Hersteller haben eigene Erweiterungen erstellt, mit denen zwei Apps gleichzeitig auf dem Display erscheinen. Gerüchte über eine solche Funktion direkt von Google für Android gibt es schon länger - mit Android M könnte also die Zeit gekommen sein.

Wann der Nachfolger von Android 5.0 Lollipop erscheint ist aber ungewiss. Zuletzt hieß es angeblich aus Unternehmenskreisen, schon Ende Februar sei mit Android 5.1 zu rechnen - das wäre dann aber eher ein Bugfix-Release, viele neue Funktionen sind da nicht zu erwarten. Eine neue Android-Version mit vielen neuen Funktionen ist eher im zweiten Halbjahr 2015 zu erwarten.

Neue Dienste, neue Hardware: WhatsApp-Killer und Chromecast 2

Arbeitet Google an einem weiteren Messagingdienst? Laut Ars Technica soll ein neuer Messagingdienst in den Startlöchern stehen, der zunächst für Entwicklungsländer und aufstrebende Märkte wie Indien gedacht sein soll. Interessant an diesem Gerücht ist, dass es sich hierbei nicht um - ein möglicherweise erweitertes - Hangouts handeln soll. Stattdessen setze Google auf einen weiteren Messenger, mit dem Google einen anderen Weg einschlagen möchte - wie auch immer das genau aussehen soll. Dazu passt, dass Google im August 2014 den IM-Dienst EMU kaufte. Dieser kombinierte personalisierte Funktionen in der Art von Google Now mit Messaging.

Ein Überraschungshit von Google wird dieses Jahr zwei Jahre alt: Die Rede ist natürlich vom HDMI-Stick Chromecast. Einiges spricht dafür, dass Google 2015 einen Nachfolger vorstellen wird. Der könnte dann beispielsweise WLAN-Netze im 5-Gigahertz-Spektrum unterstützen und bessere Second-Screen-Funktionen erhalten.

Wird 2015 das Jahr der Datenbrillen? Zumindest Google scheint das zu hoffen und arbeitet an der zweiten Generation von Google Glass. Wesentliche Änderungen soll es in puncto Prozessor geben: Der stammt künftig von Intel. Unklar ist, ob ein neues Design ansteht oder neue Funktionen implementiert werden.

Google X, Health-Anwendungen

In der Abteilung Google X bündelt der Konzern Aktivitäten, die nur noch wenig mit der Suchmaschine von einst zu tun haben. Längst ist Google nicht mehr nur damit beschäftigt, einfache Internetdienste wie Gmail oder Google Maps zu entwickeln. Stattdessen denkt man in Mountain View an das große Ganze: Nichts weniger als die Zukunft will Google verändern.

So passt ins Bild, dass Google beispielsweise große Anstrengungen unternimmt, selbstfahrende Autos zu entwickeln. Und im Haushalt möchte Google nach der Übernahme von Nest das Smart Home so richtig in Gang bringen.

Auch im Gesundheitssektor hat Google ein Betätigungsfeld gefunden. Mit Liftware hat Google ein Startup übernommen, dass einen Löffel entwickelt hat, der zitternde Bewegungen ausgleicht - geeignet zum Beispiel für Parkinson-Patienten. Eine smarte Kontaktlinse soll laut Ars Technica den Blutzuckerspiegel von Diabetikern anhand der Tränenflüssigkleit überwachen.

Auch im Gesundheitsbereich geht es letztlich für Google um eins: Daten sammeln. Das Ziel sei, so Ars Technica, den Normal-Zustand des Menschen zu erfassen, um Sensoren auf ungewöhnliche Messwerte zu programmieren.

Googles Ambitionen

Von Google wird es also auch im Jahr 2015 eine Menge Neuigkeiten geben - insbesondere auch in Bereichen, die viele kaum mit dem Konzern in Verbindung bringen würden. Einige Entwicklungen werden wohl nie das Licht der Welt erblicken, während andere vielleicht auf dem Markt scheitern. Diese Risiken haben Google aber noch nie daran gehindert, wilde Idee und kühne Träume zu verwirklichen. Ob die Ambitionen des Milliarden-Konzerns einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben oder ob Google eine furchterregende und gefährliche Marktmacht entwickeln wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Mehr zu dem, was im Jahr 2015 noch passieren wird, haben wir in weiteren Ausblicken zusammengestellt.