Antennenfernsehen

ZDF-Verwaltungsrat gibt grünes Licht für DVB-T2-Umstieg

Wie erwartet hat sich der Verwaltungsrat des ZDF beim digital-terrestrischen Antennenfernsehen für einen Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 ausgesprochen. Los geht es schon in wenigen Wochen in Full-HD-Qualität.
Von

Der Colonius in Köln. Von diesem Fernsehturm werden bereits DVB-T2-Tests ausgestrahlt Der Colonius in Köln. Von diesem Fernsehturm werden bereits DVB-T2-Tests ausgestrahlt
Bild: Media Broadcast
Eine Überraschung ist es nicht: Der ZDF-Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag den Weg für den Neustart des digital-terrestrischen Antennenfernsehens frei gemacht und dem Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 HD zugestimmt. Mit dem Technikwechsel will das ZDF seinen Zuschauern alle Programme der Senderfamilie - also ZDF HD, ZDFneo HD, ZDFinfo HD, 3sat HD und KiKA HD - ohne zusätzliche Kosten in bester HD-Qualität und frei empfangbar anbieten.

Gesamtangebot in Full-HD

Der Colonius in Köln. Von diesem Fernsehturm werden bereits DVB-T2-Tests ausgestrahlt Der Colonius in Köln. Von diesem Fernsehturm werden bereits DVB-T2-Tests ausgestrahlt
Bild: Media Broadcast
"Über den terrestrischen Verbreitungsweg wird dann dem Zuschauer - im Vergleich zu Kabel und Satellit - das modernste, effektivste und qualitativ hochwertigste Bildsignal angeboten, das zudem auch noch viel Entwicklungspotenzial nach oben hat", sagte Dr. Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF, nach der Entscheidung des Verwaltungsrats. Bezüglich der Bildqualität stelle DVB-T2 eine Alternative zu anderen Verbreitungswegen dar, kommt doch erstmals das unter dem Begriff "Full HD" bekannte 1080p50 in Kombination mit dem neusten Kodierverfahren HEVC zum Einsatz. Auch diese Information ist nicht wirklich neu und wurde bereits im vergangenen Jahr auf der Fachmesse Anga Com publik gemacht.

Bereits im Mai 2016 soll DVB-T2 in einer ersten Stufe in den wichtigsten Ballungsräumen starten. Das ZDF will nach diesem Soft-Launch zunächst nur mit seinem Hauptprogramm ZDF HD dabei sein. Verwendet wird ein Sendernetz aus Kanälen, die ursprünglich für das gescheiterte Handyfernsehen DVB-H gedacht waren. Der DVB-T2-Regelbetrieb mit der vollen Programmvielfalt soll dann im Frühjahr 2017 zunächst in den Ballungsräumen Deutschlands beginnen und in mehreren Stufen bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. Insgesamt soll sich die technische Reichweite aber nicht erhöhen, sprich: Dort, wo heute der Empfang des DVB-T-Signals nur mit Dachantenne möglich ist, wird es auch bei DVB-T2 nicht anders sein. Aufgrund modernerer Parameter könnte sich jedoch vor allem in den Randbereichen die Signalqualität verbessern.

RTL Nitro und sixx starten auf DVB-T im Rhein-Main-Gebiet

Noch im alten DVB-T-Modus darf die RTL Television GmbH ihr Programm RTL Nitro künftig auch digital-terrestrisch im Rhein-Main-Gebiet verbreiten. Ebenso kann die ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH ihr Programm sixx dort ausstrahlen. Dies beschloss die Versammlung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) in ihrer letzten Sitzung. Nachdem "Channel 21" auf eine Verbreitung des Teleshoppingangebotes Ende 2015 verzichtete, hatte die LPR Hessen diese und weitere DVB-T-Übertragungskapazitäten im Rhein-Main-Gebiet öffentlich ausgeschrieben. Es wird ein kurzes Intermezzo im alten DVB-T-Modus: Bereits 2017 wollen auch RTL und ProSiebenSat.1 auf DVB-T2 umstellen, die Programme sollen dann verschlüsselt in einem kostenpflichtigen Bouquet in HD-Qualität verbreitet werden.

Alle wichtigen Infos zur Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 haben wir auf einer Ratgeberseite für Sie zusammengestellt.

Mehr zum Thema DVB-T2