Studie

Streaming: Internet erstmals meistge­nutz­ter TV-Empfangsweg

Immer mehr TV-Zuschauer setzen auf Strea­ming als Alter­native zu Satel­liten­emp­fang und Kabel­fern­sehen. Auch DVB-T2 legt wieder zu.
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Fern­sehen wird in Deutsch­land mitt­ler­weile mehr­heit­lich via Internet empfangen. Das betrifft die Wieder­gabe von Live-Inhalten genauso wie die zeit­ver­setzte Nutzung. Das ist eines der Ergeb­nisse des TV-Strea­ming-Reports 2022, den der Strea­ming-TV-Dienst­leister Zattoo jetzt veröf­fent­licht hat. Wie es weiter heißt, kann sich mehr als die Hälfte der 1000 befragten Internet-Nutzer im Alter zwischen 16 und 69 Jahren vorstellen, Fern­sehen ausschließ­lich über das Internet zu konsu­mieren.

Der Studie zufolge bestä­tigt das aktu­elle Ergebnis den Trend, der sich schon in den vergan­genen Jahren abge­zeichnet habe. Rund 40 Prozent der Internet-Nutzer würden für den TV-Empfang auch oder ausschließ­lich auf Strea­ming setzen. Im vergan­genen Jahr lag der Wert noch bei 36 Prozent. Das Internet habe damit den Kabel­anschluss als meist­genutzten Empfangsweg abge­löst. Aktuell nutzen 38 Prozent der Befragten Kabel-TV. Das sind drei Prozent­punkte weniger als vor einem Jahr.

Terres­tri­sches Fern­sehen: Mehr Nutzer auf nied­rigem Niveau

Studie zur TV-Nutzung Studie zur TV-Nutzung
Foto: dpa
Inter­essant ist das Ergebnis für terres­tri­sches Fern­sehen. In diesem Jahr haben 9 Prozent der Befragten ange­geben, DVB-T2 zu nutzen. Das ist ein Prozent­punkt mehr als im vergan­genen Jahr. Dabei ist die Zukunft des Anten­nen­fern­sehens unsi­cher. Die bishe­rigen Frequenz­zuwei­sungen laufen 2030 aus. Im kommenden Jahr soll auf einer Welt­funk­kon­ferenz über die künf­tige Nutzung entschieden werden. Inter­esse haben neben den Rund­funk­anstalten auch die Mobil­funk-Netz­betreiber.

Live-TV via Internet haben der Studie zufolge 31 Prozent der Befragten genutzt. Das entspricht einer Stei­gerung um sechs Prozent­punkte gegen­über dem Vorjahr. Gegen­über 2020 liegt die Stei­gerung sogar bei elf Prozent­punkten. 49 Prozent der Onliner nutzen die Media­theken der TV-Veran­stalter - das ist im Jahres­ver­gleich ein Minus von einem Prozent­punkt. Die Portale von ARD (79 Prozent der Media­theken-Nutzer) und ZDF (77 Prozent) haben dabei die größte Akzep­tanz.

YouTube-Nutzung stagniert

YouTube bewegt sich mit 64 Prozent auf Vorjahres-Niveau, Video-on-Demand-Ange­bote stei­gern sich von 32 auf 34 Prozent. Dabei ist Disney+ der Veran­stalter mit dem größten Wachstum. Der vor zwei Jahren gestar­tete Dienst konnte sich um acht Prozent­punkte auf 39 Prozent aller Video-on-Demand-Zuschauer stei­gern. Immerhin 19 Prozent der Befragten gaben an, Bewegt­bild-Ange­bote auch über soziale Netz­werke zu nutzen.

Smart-TVs sind seit 2020 die meist­genutzten Geräte für TV-Strea­ming. Bereits 64 Prozent aller Strea­ming-Nutzer verwenden diese Geräte - Tendenz stei­gend. Hingegen nimmt die Nutzung auf Compu­tern und Smart­phones ab. 52 Prozent der Befragten gaben zudem an, sie könnten sich vorstellen, Fern­sehen ausschließ­lich via Internet zu konsu­mieren. Nur noch 17 Prozent gaben an, das sei für sie undenkbar. Die Zahl der Anwender, die bereits ausschließ­lich auf Strea­ming setzen, ist mit 4 Prozent aller­dings noch recht klein.

In einer weiteren Meldung haben wir über ein neues TV-Paket von Ocilion berichtet.

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