Ratgeber Tablet-TV

DVB-T auf iPad und Android-Tablet nutzen: Diese Möglichkeiten gibt es

Fernsehen per DVB-T ist ein Feature, das bislang nicht auf Tablets Einzug gehalten hat, obwohl sich gerade Geräte ab 10 Zoll perfekt dafür eignen würden. Wie Fernsehen auf dem Tablet ohne Internet mit externer Hardware klappt, erläutern wir in diesem Ratgeber.
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Für einen exemplarischen Test von DVB-T am Tablet haben wir uns den Elgato EyeTV mobile für das iPad ausgesucht. Direkt bei Elgato kostet dieser Adapter 99,95 Euro, im freien Handel ist er für rund 80 Euro erhältlich. Geliefert wird der DVB-T-Adapter für den Lightning-Anschluss, er ist aber wahlweise auch mit 30-poligem Dock-Connector beziehungsweise Micro-USB-Port erhältlich.

Die Senderliste beim Elgato EyTV mobile Die Senderliste beim Elgato EyTV mobile
Bild: teltarif.de / Thomas Michel
Der Lieferumfang ist beim Elgato EyeTV mobile recht großzügig ausgefallen. Außer dem DVB-T-Empfänger befindet sich eine Mini-Teleskopantenne mit 3,5-Millimeter-MCX-Verbindung in der Packung. Diese ist für den Fall gedacht, dass die DVB-T-Versorgung so gut ist, dass keine externe Antenne benötigt wird. Sollte der Empfang schlechter werden, kann der Nutzer wahlweise auch die zweite Antenne mit Magnetfuß und abnehmbarem Saugnapf verwenden. Außerdem wird ein MCX-auf-BNC-Adapter mitgeliefert.

Das beiliegende Micro-USB-Ladekabel ist für die Datenübertragung nicht relevant, aber wichtig für die Stromversorgung. Es kann nämlich vorkommen, dass die vom iPad per Lightning-Anschluss bereitgestellte Energie zu gering für den TV-Adapter ist. Darum hat der Elgato EyeTV mobile einen eigenen Akku integriert, der nach Angaben von Elgato vor der ersten Benutzung am USB-Port eines Computers aufgeladen werden sollte. In unserem Test hat das ungefähr eine Stunde gedauert. Anschließend mussten wir aus dem Appstore die kostenlose EyeTV-App herunterladen und installieren, was ebenfalls flugs vonstatten ging. Diesen Schritt sollte der Nutzer laut Elgato vor dem ersten Anstecken des DVB-T-Adapters erledigen. Später kann der Nutzer in den Einstellungen der App entscheiden, ob eher der Elgato-Akku oder eher der iPad-Akku geschont werden soll.

Problemlose Installation und Benutzung mit Aufnahmemöglichkeit

Zum Wechsel des Senders wird beim Elgato EyeTV nach rechts oder links gewischt Zum Wechsel des Senders wird beim Elgato EyeTV nach rechts oder links gewischt
Bild: teltarif.de / Thomas Michel
Nach dem Anstecken brauchte der Elgato EyeTV mobile im Test nur wenige Sekunden, um zusammen mit der App betriebsbereit zu sein. Auf der Startseite der App zeigte er nach der Sendersuche die aktuelle Senderliste an und lud danach das aktuelle Programm in die Listenansicht. Nach dem Antippen eines Senders öffnete sich der TV-Bildschirm im Vollbild auf dem iPad. Um den Sender zu wechseln, muss der Anwender gar nicht zurück in die Senderliste, sondern kann mit Wischen nach rechts oder links zum nächsten Programm springen.

Die Bild- und Soundqualität war übrigens deutlich besser als bei anderen günstigen mobilen DVB-T-Empfängern mit eigenem Bildschirm und Lautsprecher. Wer seine Umwelt nicht stören will, kann den Sound über den Kopfhörerausgang des iPads genießen. Durch Tippen auf den Aufnahmebutton kann der Nutzer das laufende Programm mitschneiden, die Sendung wird in der App dann unter der Rubrik "Filmarchiv" abgelegt und kann dort angesehen werden. Weitere Funktionen bietet die App nicht - für einen schnellen mobilen Fernsehgenuss ist sie aber unserer Auffassung nach geeignet.

Störungen haben wir bei der Nutzung keine erlebt - es sei denn, der DVB-T-Empfang wird schlecht. Wie bei jedem anderen DVB-T-Empfänger auch treten zuerst Tonaussetzer und Klötzchenbildung beim Bild auf, bevor die Wiedergabe komplett zusammenbricht. Aber selbst in Räumen, in den denen andere DVB-T-Empfänger Probleme hatten, empfing der Elgato EyeTV ein gutes Signal.

Fazit: DVB-T für unterwegs mit gutem Tablet zu empfehlen

Die App für den Elgato EyeTV erlaubt auch die TV-Aufnahme Die App für den Elgato EyeTV erlaubt auch die TV-Aufnahme
Bild: teltarif.de / Thomas Michel
Wenn das verwendete Tablet - wie das iPad - eine überdurchschnittliche Bild- und Tonqualität besitzt, ist der TV-Konsum unserer Auffassung nach auf diesem Wege deutlich komfortabler als über billige DVB-T-Empfänger mit pixeligem 7-Zoll-Display und quäkendem Sound. Allerdings sollte man für die Ersteinrichtung eines Tablet-Adapters gut fünf Minuten vor Beginn der Sendung einplanen.

Dem Geschmack des Nutzers bleibt es überlassen, ob er sich für einen ansteckbaren Adapter oder ein separates Gerät mit WLAN-Übertragung entscheidet. Viel wichtiger ist die Frage der Stromversorgung, wenn unterwegs keine Steckdose in der Nähe ist. Ein TV-Adapter in Form einer Box kann ohne Abhängigkeit von einer Kabelverbindung am Platz mit dem besten DVB-T-Empfang aufgestellt werden, dafür ist der Akku in der Regel nach vier Stunden leer. Ein ansteckbarer Adapter ermöglicht - wenn er dazu noch einen eigenen Stütz-Akku mitbringt - einen längeren TV-Genuss, allerdings muss der Nutzer dann auch an einem Platz mit gutem DVB-T-Signal sitzen.

Eine mobile TV-Lösung ist beispielsweise interessant, wenn der Nutzer unterwegs Sportereignisse mitverfolgen möchte. Besteht unabhängig von DVB-T eine Internetverbindung per WLAN oder ist ein mobiler Datentarif mit hohem Inklusivvolumen gebucht, kann der Nutzer beispielsweise auch die Bundesliga per Internet-TV mitverfolgen. Ähnliche Ratgeber haben wir auch für die Olympischen Spiele in Sotschi verfasst, die sich via Internet, auf Smartphone und Tablet oder über spezielle Apps empfangen lassen.

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