Lebenszeichen

Avego/Endesha portiert Rufnummern nach DSL-Zwangskündigung

Nachdem Endesha den noch verbliebenen Bestandskunden der DSL-Marke Avego die Anschlüsse gekündigt hatte, hörten viele Kunden lange nichts mehr. Doch nun kümmert sich der Provider offenbar um die Rufnummern-Portierungen.
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Avego/Endesha portiert Rufnummern nach DSL-Zwangskündigung Avego/Endesha portiert Rufnummern nach DSL-Zwangskündigung
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Vor einigen Wochen haben die noch verbliebenen Bestandskunden der DSL-Marke Avego des hessischen Unternehmens Endesha die Kündigung für ihre DSL-Verträge erhalten (teltarif.de berichtete). Da diese ohnehin eine monatliche Kündigungsfrist hatten, mussten die Kunden prinzipiell damit rechnen. Den Neukunden-Vertrieb hatte Avego schon seit einiger Zeit eingestellt.

In der Zwischenzeit war es für viele Kunden schwierig gewesen, den Kundenservice des Unternehmens zu erreichen. Auch teltarif.de hatte sich mehrfach um eine Stellungnahme bemüht, aber keine Antwort auf eine Anfrage per E-Mail erhalten. Telefonisch war ebenfalls bei mehreren Versuchen kein Ansprechpartner zu erreichen gewesen. Ein Leser von teltarif.de hat nun allerdings ein Lebenszeichen von dem Unternehmen erhalten.

Kein Weiterbetrieb des Anschlusses, aber schnelle Portierung

Avego/Endesha portiert Rufnummern nach DSL-Zwangskündigung Avego/Endesha portiert Rufnummern nach DSL-Zwangskündigung
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Der Grund für die Kündigung der verbliebenen Bestandskunden bei Avego lag auf der Hand: Es handelt sich um den Umbau der Festnetzsparte im Hause Telefónica. Der Netzbetreiber, dessen Leitungen Avego angemietet hatte, baut die eigene ADSL-Infrastruktur in Deutschland zurück und greift zukünftig für die Vermarktung von o2-DSL auf die Telekom-Vorleistungen zurück. Telefónica besitzt daher irgendwann keine eigene Festnetz-Infrastruktur mehr, die man an Provider weitervermieten könnte.

Ein betroffener Kunde bemerkte die Kündigung von Avego erst, als Avego ihm den Internet-Anschluss abstellte. Endesha hatte die Kündigungsschreiben offenbar nur per E-Mail, aber nicht per Brief versandt. Bei der Suche im Spam-Ordner seines E-Mail-Postfachs fand der Kunde dann schließlich das Kündigungsschreiben und bestellte umgehend einen Anschluss bei einem neuen Provider. Dieser soll aber erst in zwei bis drei Wochen geschaltet werden, was in der Branche eine übliche Zeitspanne darstellt.

Bei Avego/Endesha fragte der Kunde daher nach, ob es nicht möglich sei, bis zur Schaltung durch den neuen Provider den bisherigen Anschluss bei Avego noch einmal zu aktivieren. Auch über die Portierung seiner Festnetz-Nummer machte er sich aufgrund der unzureichenden Kommunikation seitens des Providers Sorgen. Doch der Kundenservice von Avego antwortete dem Kunden; in dem Schreiben heißt es unter anderem:

Momentan ist der Telefonsupport eingestellt, da wir ausschließlich mit der Bearbeitung der vielen Portierungswünsche zu tun haben. [...] Ich schlage vor, dass [Name des neuen Anbieters] rasch einen Neuanschluss schaltet und den Portierungsantrag für Ihre Rufnummer bei uns über Telefónica einreicht. Wir beantworten alle auf diesem Weg eingehenden Portierungsanfragen zeitnah, in der Regel am gleichen Tag.

Dem Wunsch, den Anschluss bis zur Übernahme durch den neuen Provider nochmals freizuschalten, konnte Avego nicht nachkommen. Die Rufnummernportierungen sollten aber innerhalb einer akzeptablen Zeitspanne stattfinden. Wer als ehemaliger Bestandskunde von der Problematik betroffen ist, sollte sich umgehend an den Kundenservice des Providers wenden, da dort die Portierungsaufträge wohl mit Priorität vor anderen Dingen erledigt werden.

Wem von Avego/Endesha der DSL-Anschluss gekündigt wurde und wer noch keinen neuen DSL-Provider hat, kann im Tarifrechner von teltarif.de schnell und zuverlässig einen neuen Anbieter finden.

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