EU: 5 Jahre Smartphone-Updates und Ersatzteile
Die EU-Kommission will Smartphones und Tablets eine verlängerte Nutzungsdauer durch fünf Jahre Updates und Ersatzteile sowie besseren Akkus bescheren. In einem neuen Entwurf schildert das supranationale Organ Details zu den angedachten Änderungen. Egal welcher Hersteller oder welches Mobilgerät, europaweit würden demnach Sicherheitspatches fünf Jahre und Betriebssystem-Updates drei Jahre erhältlich sein. Für Komponenten wie Displays, Mikrofone und Ladebuchsen soll eine ebenso lange Verfügbarkeit gelten. Anders sieht es bei den Akkus aus. Diese müssen entweder eine Mindestanforderung erfüllen oder sich austauschen lassen.
EU nimmt Update-Muffel-Hersteller ins Visier
EU-Kommission strebt 5 Jahre Updates an
Europäische Kommission, Xiaomi, Huawei
In puncto Software-Aktualisierungen sind insbesondere drei Unternehmen, nämlich Samsung, Apple und Google, vorbildlich. Bei den iPhones können User mit sechs bis sieben Jahren Support und bei diversen Galaxy- und Pixel-Telefonen mit fünf Jahren Support rechnen. Alle anderen Mobilgeräte-Konstrukteure auf Android-Basis überzeugen nicht vollends hinsichtlich der Updates. Das möchte die EU-Kommission ändern. Im aktuellen Entwurf von Ende August sind Vorschläge für eine nachhaltigere Smartphone- und Tablet-Nutzung festgehalten.
Demnach soll es bei allen Herstellern fünf Jahre Sicherheitspatches und drei Jahre Betriebssystem-Updates geben. Ferner müssten die Aktualisierungen spätestens zwei Monate nach der öffentlichen Herausgabe verteilt werden. Falls die EU-Kommission diese Empfehlungen durchsetzt, verpflichten sich die Hersteller überdies zu einer Qualitätssicherung der Aktualisierungen. Die Akkulaufzeit und die Performance dürften sich nicht verschlechtern. Bei der geplanten Reparierbarkeit von fünf Jahren nimmt die aufladbare Batterie einen Sonderstatus ein.
Wechselbarer Akku oder hohe Effizienz
Hersteller müssen nicht zwingend Akkus als Zubehör anbieten. Allerdings soll der verbaute Stromspeicher in diesen Fällen eine hohe Effizienz haben. Nach 500 Ladezyklen muss die Kapazität 83 Prozent betragen, nach 1000 Ladezyklen 80 Prozent. Zum Vergleich: Apples aktuelle iPhone-Akkus sind mit einer Kapazität von 80 Prozent nach 500 Ladezyklen spezifiziert. Während die Firmen in diesem Punkt Entscheidungsfreiheit haben, gilt das nicht für die restlichen Komponenten. Die Kunden hätten das Recht, fünf Jahre lang Displays, SIM- und Speicherkarten-Trays, Mikrofone, Ladebuchsen und Scharniere beziehen zu können.
HMD Global will mit Nokia Circula dem Smartphone ebenfalls ein längeres Leben bescheren.