Zielsetzung

EU-Kommission will Roaming-Gebühren bis 2015 abschaffen

Brüsseler EU-Organ: Keine Rechtfertigung für hohe Minutenpreise vorhanden
Von Marc Kessler

Die EU-Kommission will Roaming-Gebühren bis zum Jahr 2015 abschaffen. Das teilt das Brüsseler EU-Organ in einer Stellungnahme zum gestrigen Roaming-Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH) mit. Der EuGH hatte den noch unter EU-Medienkommissarin Viviane Reding auf den Weg gebrachten Euro-Tarif als rechtmäßig erklärt.

In einer Erklärung begrüßt die Kommission die Entscheidung der Luxemburger Richter. Der EuGH habe die Sicht der EU-Kommission bestätigt, dass die Regulierung der Roaming-Preise notwendig und die Festlegung von Höchstgrenzen für Gesprächsminuten und SMS zulässig gewesen sei.

Allerdings will es die EU-Kommission nicht beim Status quo belassen: Neelie Kroes Die aktuelle EU-Medienkommissarin
Neelie Kroes
Foto: World Economic Forum
Bis zum Jahr 2015 will man die Preisdifferenz zwischen nationalen Gesprächen und Roaming-Gesprächen auf Null drücken. Oder anders gesagt: Im Jahr 2015 soll es keine (zusätzlichen) Roaming-Gebühren mehr geben. Da die Kosten für Roaming-Gespräche "sich nicht signifikant von denen unterscheiden dürften, die für inländische Gespräche anfallen, gibt es in einem von Wettbewerb gekennzeichneten Markt keine Rechtfertigung, Kunden deutlich höhere Preise für Roaming-Services in Rechnung zu stellen", so die EU-Kommission.

Im Jahr 2009, so die EU, habe der durchschnittliche Netto-Preis für eine Mobilfunk-Gesprächsminute innerhalb der EU (inklusive Roaming-Gesprächen) 13 Cent betragen - der für eine abgehende Roaming-Gesprächsminute aber durchschnittlich 38 Cent. Das proklamierte Ziel eines einheitlichen, EU-weiten Tarifs will man nun im Rahmen der Europäischen Digitalen Agenda verwirklichen.

Weitere Artikel zum Thema Regulierung des Roamings durch die EU

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"