Markplatz

Facebook als Alternative zu eBay Kleinanzeigen & Co.

Wie gut lässt sich als Verkäufer auf Facebook Geld verdienen und wie schlägt sich das soziale Netzwerk gegen andere Marktplätze? Wir klären es im Artikel.
Von Daniel Rottinger

Nutzer können sich für passende Gruppen entscheiden Nutzer können sich für passende Gruppen entscheiden
Bild: teltarif/Screenshot-Facebook
Wer auf seinem Dachboden oder im Keller ungenutzte Gegenstände findet, kann diese im Internet zu Geld machen. Dafür gibt es zahlreiche Portale, die sich auf die Vermittlung von Käufern und Verkäufern spezialisiert haben. Doch abseits von eBay und anderen Kleinanzeigen-Portalen bietet auch Facebook die Veräußerung von Artikeln an. Wir zeigen, welche Stärken und Schwächen das Angebot aufweist.

Um auf Facebook Artikel kaufen bzw. verkaufen zu können, muss sich der Nutzer zunächst wie gewohnt einloggen. Anschließend ruft der Anwender die Facebook-Gruppen-Suche auf [Link entfernt] und wählt durch einen Klick auf den "Beitreten"-Button eine Gruppe aus, die am ehesten zu den eigenen Interessen passt. Um die Entscheidung zu vereinfachen, zeigt Facebook auf einer Karte den Standort der jeweiligen Verkaufsgruppen an.

Vorbereitung ist die halbe Miete

Nutzer können sich für passende Gruppen entscheiden Nutzer können sich für passende Gruppen entscheiden
Bild: teltarif/Screenshot-Facebook
Während der Zugang bei einigen Gruppen komplett offen gehalten ist, erfordern andere zunächst eine Bestätigung durch einen Gruppenadmin. Erst dann können Nutzer aktiv mitwirken und mit Beiträgen interagieren. Bis die Freischaltung erfolgt ist, kann sich der Anwender über die Umgangsformen und Verhaltensregeln informieren, welche von den Gruppenadmins formuliert wurden. Bevor der Nutzer mit dem ersten Verkauf eines Produkts loslegt, lohnt sich ein Überblick über die bisherigen Transaktionen anderer Gruppenmitglieder. Nur so kann ein Gefühl für die Gestaltung erfolgreicher Verkaufsbeiträge entwickelt werden.

Angebotserstellung: So gelingt der erste Verkauf über Facebook

Angebotsvorlage ist sehr schlicht gehalten Angebotsvorlage ist sehr schlicht gehalten
Bild: teltarif/Screenshot-Facebook
Wie auch bei anderen Marktplätzen ist die Bereitstellung mehrerer Fotos von Vorteil, damit sich potenzielle Käufer einen Eindruck von der Ware machen können. Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, formuliert der Anwender unter der Beitragskategorie Etwas verkaufen seine Anzeige. Dabei wird zunächst ein passender Titel eingegeben. In unserem Beispiel verkaufen wir das Samsung-Smartphone Galaxy S5 und wählen entsprechend als Überschrift Samsung Galaxy S5 32 GB inkl. OVP - so gut wie neu. Nun geben wir noch einen Preis an und schreiben eine knackige Beschreibung, die Informationen zu dem Artikel, dem Zustand und den Verkaufsmodalitäten enthält. Gerade bei lokalen Verkaufsgruppen bietet sich eine Barzahlung bei Selbstabholung an. Abschließend sollte noch der Hinweis erfolgen, dass sich interessierte Nutzer per Privatnachricht melden sollen. Abgerundet wird die Kleinanzeige durch den Upload ein oder mehrerer Fotos. Durch einen Klick auf den Posten-Button wird das Angebot scharf geschaltet.

Feedback-System: Bewertungen und manuelle Strichlisten

Verkauf über Facebook wird in Gruppen organisiert Verkauf über Facebook wird in Gruppen organisiert
Bild: teltarif/Screenshot-Facebook
Um vor dem Kauf oder Verkauf eines Produkts einen ersten Eindruck von dem Gegenüber zu erhalten, kann der Anwender auf das jeweilige Nutzerprofil klicken. Dabei erfährt er dann meist, wie lange der potenzielle Handels­partner auf Facebook registriert ist und kann so Fake-Profile leichter enttarnen. Weiterhin hat Facebook für die Verkaufsgruppen ein Feedbacksystem eingeführt und der Nutzer kann sich durch einen Klick auf die Kleinanzeige über die Bewertungen des Verkäufers informieren. Alternativ führen einige Gruppenadmins auch manuell Listen, die über das Feedback von Käufer und Verkäufer Auskunft geben.

Gerade beim Handel über weite Distanzen lohnt es sich mit seinem Gegenüber per Telefon kurz auszutauschen, um sich dadurch einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Ein Restrisiko bleibt allerdings beim Versand von Artikeln per Post. Ein versicherter Versand bzw. die Lieferung per Tracking-Code kann dieses allerdings etwas abfedern.

Fazit: Die Vor- und Nachteile gegenübergestellt

Sind Verkäufe über Facebook empfehlenswert und welche Vor- und Nachteile gibt es gegenüber anderen Marktplätzen? Eine zentrale Anlaufstelle für Kleinanzeigen gibt es bei Facebook nicht. Stattdessen werden diese bekanntlich über dezentrale, sich selbst organisierende Verkaufsgruppen publiziert. Somit trifft der Nutzer je nach Gruppe ein ganz anderes Klima an und begegnet anderen Käufer- bzw. Verkäuferkreisen. Ein klarer Vorteil ist allerdings der einfache Einstieg. Ein Konto bei Facebook haben ohnehin bereits viele Nutzer, weshalb eine Registrierung nicht erforderlich ist. Die erste eigene Kleinanzeige lässt sich zudem schnell einstellen, da Anwender das bereits bekannte Facebook-Layout antreffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Nutzung von Verkaufs­gruppen keinerlei Zusatzgebühren entstehen. Dadurch müssen Nutzer etwa nicht für Hervorhebungen oder das Einstellen mehrerer Bilder einen Obolus zahlen, wie es auf anderen Verkaufsplattformen der Fall ist.

Bei allen Vorteilen gibt es Schattenseiten: So sind Angebote nicht katalogisiert, weshalb das Auffinden von bestimmten Produkten nicht so leicht fällt. Zwar kann der Nutzer über die Suchfunktion auch nach bestimmten Schlagworten Ausschau halten, doch der Komfort und die Filterfunktionen anderer Marktplätze fehlen bei Facebook. Ein Nachteil ergibt sich auch durch die geringe Einstiegshürde: Auch Abzocker haben so leichter Zugang und entsprechend vorsichtig sollten Interessenten beim Handel auf dem sozialen Netzwerk agieren.

In einer weiteren Meldung hatten wir über Technik-Einkäufe aus Asien berichtet.

Mehr zum Thema Facebook