Ausprobiert

freenet Funk: Die unlimitierte 99-Cent-LTE-Flatrate im Test

freenet Funk ist seit Anfang dieser Woche verfügbar. Inzwischen liegen erste Erfahrungsberichte von Kunden vor, die die 99-Cent LTE-Flatrate gebucht haben.
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Wie berichtet ist am Montag mit freenet Funk ein neuer Mobilfunk-Discounter gestartet. Die SIM-Karte kann über die für Android und iOS verfügbare App bestellt werden. Hier lässt sich der Vertrag auch administrieren. Tagesaktuell kann der Tarif gewechselt werden und wer seinen Anschluss gerade nicht benötigt, kann diesen auch für maximal 14 Tage pausieren.

Besonders spannend: Für 99 Cent pro Tag bietet freenet Funk eine echte Flatrate für Anrufe, SMS und den mobilen Internet-Zugang an. Unter dem Strich schlägt der Tarif demnach mit 29,70 Euro pro Monat zu Buche, wenn man ihn täglich nutzt und der Monat 30 Tage hat. Die Abrechnung erfolgt per PayPal.

SIM-Karten werden bis zum späten Abend ausgeliefert

freenet Funk im Test freenet Funk im Test
Foto/Logo: Mobilcom-Debitel, Grafik/Montage: teltarif.de
Der Run auf den neuen Discounter ist recht groß. Erste Interessenten haben direkt am Montag ihre SIM-Karte bestellt. Diese soll laut freenet Funk zum Teil noch am gleichen Tag geliefert werden. Das klappte bei mehreren Bestellungen in Berlin reibungslos, wobei die Startersets teilweise erst abends gegen 22 Uhr geliefert wurden.

Dieses Lieferzeitfenster bis in die späten Abendstunden ist gut für Interessenten, die unbedingt noch am gleichen Tag ihren neuen Tarif in Betrieb nehmen wollen, aber schlecht für Schichtarbeiter, die vielleicht längst schlafen. Hier wäre es zweckmäßig, wenn die Nutzer einen Zeitraum für die Lieferung definieren könnten.

Manche Kunden warten noch auf die Lieferung

Status-Infos per SMS Status-Infos per SMS
Foto: Thomas Koß
In einem anderen Fall wartet ein Berliner Kunde, der seine SIM-Karte von freenet Funk ebenfalls schon am Montagvormittag bestellt hat, nach wie vor auf die Lieferung. Eine weitere Bestellung mit Lieferanschrift im tiefsten Odenwald wurde ebenfalls noch nicht ausgeführt - hier dürfte der Standort fernab der Großstadt dafür verantwortlich sein, dass die Zustellung etwas länger dauert.

Aber auch bei einer der recht schnell ausgeführten Bestellungen klappte nicht alles so wie vom Kunden gewünscht. Der Nutzer hatte sich aus der in der App angebotenen Liste eine Rufnummer ausgesucht und den Tarif bestellt. Obwohl die Nummer als verfügbar angezeigt wurde, bekam der Kunde anschließend den Hinweis angezeigt, die Rufnummer sei vergeben.

Status-Infos per E-Mail und SMS

Gut funktionierte indes die Kommunikation. Per E-Mail und SMS wurde die Bestellung bestätigt, eine Versandbestätigung kam ebenfalls per Kurzmitteilung. Das Problem mit der "falschen" Telefonnummer ließ sich beim Testkunden allerdings nicht lösen. Im Gegenteil: freenet Funk stiftete zusätzlich Verwirrung, da in der E-Mail mit der Bestellbestätigung und in der App unterschiedliche Nummern angezeigt wurden. Providername im Handy-Display Providername im Handy-Display
Foto: Thomas Koß
Schlussendlich wurde die Handynummer aus der E-Mail, nicht aber die Nummer, die in der App genannt wurde, geschaltet. Die daraufhin kontaktierte Kundenbetreuung brauchte einen halben Tag für eine Rückmeldung, die dann auch wenig hilfreich war. Wörtlich heißt es: "Wir haben gesehen, dass Deine Wunschrufnummer bereits übernommen wurde. Bitte beachte, dass jede SIM-Karte eine automatische Rufnummer hat, bevor die Wunschrufnummer übernommen wird."

"Diese Antwort ist sinnfrei", so teltarif.de-Leser Thomas K. "Wenn ich eine Rufnummer aussuche und reserviere, dann gehe ich ja wohl davon aus, dass ich diese dann auch bekomme." Wie der Leser weiter bestätigt, wird in der App nach wie vor eine Handynummer angezeigt, die er gar nicht hat.

Schnelle Aktivierung der SIM-Karte

Bei anderen freenet-Funk-Neukunden klappte die Bestellung besser. Die SIM-Karte wurde Montag oder Dienstag geliefert, die Rufnummer war korrekt und der Mobilfunkanschluss war schnell aktiviert. Dazu muss der Kartenträger über die App eingescannt und der Tarif ausgewählt werden. Schließlich erfolgt eine Weiterleitung zu PayPal, um die Bezahlmethode einzurichten. Tarifauswahl in der App Tarifauswahl in der App
Foto: Thomas Koß
Mehrere Kunden berichteten übereinstimmend, dass die SIM-Karte innerhalb weniger Minuten aktiv war. Als Providerkennung wurde zunächst "Willkommen" angezeigt. Nach kurzer Zeit war dann der tatsächliche Name des Discounters, "freenet FUNK" im Handy-Display zu lesen.

Wie erwartet funktioniert mit dem neuen Tarif auch die LTE-Nutzung. In einem ersten Test in Berlin wurden knapp 60 MBit/s im Downstream und 20 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 38 ms erreicht. Neben dem Internet-Zugang ist es auch möglich, über LTE zu telefonieren (VoLTE). WiFi Calling steht ebenfalls zur Verfügung. Auf diesem Weg kann die Rufnummer auch jetzt schon im Ausland genutzt werden, sofern das Smartphone über WLAN mit dem Internet verbunden wird.

Datenverbrauch per App kontrollieren

Für Kunden, die anstelle der Flatrate den 1-GB-Volumentarif nutzen, ist es über die App auch möglich, den jeweils aktuellen Datenverbrauch zu überwachen. Zudem gibt es direkt in der freenet-Funk-App auch einen Speedtest, den WhatsApp-Kontakt zur Kundenbetreuung und FAQs rund um die neue Mobilfunkmarke. Speedtest in Berlin Speedtest in Berlin
Foto: Thomas Koß
Direkt über die App kann der Tarif wie angekündigt auch pausiert oder gekündigt werden. Pausieren lässt sich die aktive Nutzung der SIM-Karte für maximal 14 Tage. Danach wird der zuvor gebuchte Tarif automatisch reaktiviert. Wenignutzer sollten demnach daran denken, den Anschluss erneut zu pausieren. Im gleichen Menüpunkt kann der Anschluss auch wieder gekündigt werden.

Wer sich dazu entschließt, freenet Funk zu kündigen, kann seine SIM-Karte für den Rest des laufenden Tages noch nutzen. In der App findet sich der Hinweis, dass der Mobilfunkanschluss am jeweils nächsten Tag nicht mehr funktionieren wird. Die Rufnummer kann bei Bedarf zu einem neuen Provider mitgenommen werden.

Erste Erfahrungen durchwachsen

Die ersten Erfahrungen mit freenet Funk sind durchwachsen. So warten manche Kunden noch auf ihre SIM-Karte, obwohl diese längst zugestellt sein sollte. "Die werden überrannt worden sein", so teltarif.de-Leser Mark B. Ungünstig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass es zumindest nicht in allen Fällen eine Sendungsverfolgung gilt, sodass die Nutzer zum Teil nicht nachvollziehen können, was mit ihrem Starterset nun eigentlich passiert ist. Anschluss pausieren oder kündigen Anschluss pausieren oder kündigen
Foto: Thomas Koß
Das Problem mit der vertauschten Rufnummer dürfte ein Einzelfall sein. Dennoch sollte die Hotline - wenn sie schon eine mehrstündige Bearbeitungszeit für die Anfrage braucht - zumindest eine ernsthafte Lösung für den Kunden bereithalten. Dass in der App eine andere Rufnummer angegeben wird als tatsächlich geschaltet wurde, kann eigentlich nicht sein.

Viele Kunden haben ihr Starterset aber auch wie gewünscht erhalten und können den neuen Tarif wie geplant nutzen. Spannend wird die "Pausieren"-Funktion, die sich nach 14 Tagen automatisch beendet, sodass für Wenignutzer Kosten entstehen können, die vielleicht gar nicht in Betracht gezogen wurden. Hier bleibt zu hoffen, dass freenet Funk seine Kunden zumindest per Push-Benachrichtigung darüber informiert, dass der Tarif reaktiviert wurde.

Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Mobilfunkvertrag oder einer Prepaidkarte sind, werfen Sie doch einmal einen Blick auf unseren Tarifvergleich. Hier können Sie ein Angebot ermitteln, das Ihrem Nutzungsverhalten am ehesten entspricht.

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