Test: Mit dem Smartphone über die FRITZ!Box telefonieren
Wie berichtet hat AVM Mitte April eine neue Version der FRITZ!App Fon für Android-Smartphones veröffentlicht. Während der Berliner Hersteller der iPhone-Version der Telefonie-App schon vor geraumer Zeit eine umfangreiche Aktualisierung spendiert hat, zeigte sich die Android-Variante noch vor wenigen Tagen im Design aus der Anfangszeit der Android-Plattform von Google. Jetzt steht die Version 2.0.1 im Google Play Store zum kostenlosen Download bereit. Wir haben die Anwendung auf dem Samsung Galaxy S20 Ultra ausprobiert.
Nach der Installation haben wir das Programm geöffnet. Im ersten Schritt wurde eine Übersicht zu den Funktionen angezeigt, die die FRITZ!App Fon für Android bietet. Zur Einrichtung und Nutzung muss eine WLAN-Verbindung zur FRITZ!Box bestehen. Sind mehrere Router im Heimnetzwerk aktiv, so werden diese aufgelistet und der Nutzer kann selbst entscheiden, zu welchem Gerät die Verbindung aufgebaut werden soll. Dabei erscheint ein Hinweis dazu, welche FRITZ!Box direkt mit dem Internet-Anschluss verbunden ist.
Anmeldung über FRITZ!Box-Kennwort
FRITZ!App Fon im Menü des Samsung Galaxy S20 Ultra
Foto: teltarif.de
Die Anmeldung am Router erfolgt über das FRITZ!Box-Kennwort. Im Anschluss muss der Anwender die Berechtigung für Audioaufnahmen erteilen. Das erscheint logisch, denn ohne Zugang zum Mikrofon des Smartphones sind Telefonate kaum möglich. Festgelegt werden muss auch eine Rufnummer, die bei abgehenden Gesprächen übermittelt wird.
Was bei der Ersteinrichtung fehlt, ist ein Konfigurationsmenü für eingehende Anrufe. Stattdessen reagiert die App standardmäßig auf eingehende Verbindungen auf allen in der FRITZ!Box registrierten Rufnummern. Wer bestimmte Telefonnummern auswählen möchte, muss das im Menü "Einstellungen" nach der Ersteinrichtung erledigen. Die Rufnummer, die die App als interne Nebenstelle erhält, wird automatisch vergeben.
FRITZ!Box-Auswahl bei der Ersteinrichtung
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Handy-Telefonbuch fürs Festnetz-Telefon
Ebenfalls im Rahmen der Ersteinrichtung kann der Nutzer festlegen, ob die FRITZ!App Fon eingehende Anrufe auch dann signalisieren soll, wenn der "Nicht-stören-Modus" des Smartphones aktiviert ist. Die hier getroffene Konfiguration lässt sich später anpassen. Optional kann der Zugriff auf das Telefonbuch des Smartphones erteilt werden. Dann steht dieses im Adressbuch der App zusätzlich zu den in der FRITZ!Box gespeicherten Kontakten zur Verfügung.
Anforderung von Berechtigungen
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Ein Fehler bei der automatischen Konfiguration betrifft den Klingelton. Hier wurde in unserem Fall der Benachrichtigungston anstelle des Klingeltons als Standard ausgewählt. Diese Einstellung lässt sich auch ändern - das sollte man auch dringend machen, falls für Benachrichtigungen nur ein sehr leiser Ton ausgewählt wurde. Ein eher dezenter akustischer Hinweis ist für SMS- oder WhatsApp-Nachrichten sicher angemessen, für die Signalisierung von Anrufen aber eher unpraktisch.
Ersteinrichtung abgeschlossen
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Gute Sprachqualität und moderater Akkuverbrauch
Abgehende Anrufe werden genauso schnell verbunden wie beim Einsatz eines DECT-Telefons. Die Sprachqualität war während unseres Tests stets sehr gut. In größerer Entfernung zum Router kam es zu kurzen Aussetzern und Knack-Geräuschen. Hier bietet ein über DECT verbundenes FRITZ!Fon eine etwas robustere Verbindungsqualität.
Anders als die bisherige Version der FRITZ!App Fon für Android verbraucht die neue Variante im Ruhezustand kaum Akkukapazität. Eingehende Telefonate wurden aber auch dann zuverlässig angezeigt, wenn das Smartphone gerade nicht aktiv verwendet wurde. Erfreulich ist nicht zuletzt die neue Benutzeroberfläche, die nun ähnlich wie die Oberfläche der iOS-Version der FRITZ!App Fon aussieht.
Telefonat über die FRITZ!App Fon
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Alternative zum separaten Festnetztelefon
Mit der neuen Version ist die FRITZ!App Fon für Android "erwachsen" geworden. Die Benutzeroberfläche ist in einem zeitgemäßen Design gehalten, die Einrichtung ist sehr einfach möglich und die Sprachqualität ist gut. Vorteil gegenüber der Nutzung eines separaten Festnetztelefons ist unter anderem die Möglichkeit, für Festnetzanrufe auf das Handy-Telefonbuch zurückzugreifen.
Ebenfalls vorteilhaft: Man kann Festnetz- und Mobilfunktelefonate über dasselbe Endgerät führen.