Messeauftritt

Überflieger: HTC und das Tablet HTC Flyer

Alternatives Ökosystem zu Apples iPad mit iOS und iTunes
Von Björn Brodersen

Allerdings musste HTC in diesem Jahr auch harsche Kritik einstecken: Während andere Hersteller wie Samsung oder LG Handys mit Dual-Core-Prozessoren bzw. mit 3D-Bildschirmen zeigten, präsentierte HTC Neuaufgüsse der Erfolsgmodelle HTC Desire und HTC Wildfire und beschwor den "Wow-Effekt" beim Anfassen des HTC Incredible S mit seiner speziell gestalteten Rückseite. Aus diesem Grund waren weniger die neuen Android-Handys als das ebenfalls unter dem Google-Betriebssystem laufende Tablet Flyer der Star des HTC-Auftritts auf dem Mobile World Congress in dieser Woche. Der Hersteller lässt sich allerdings von der Kritik nicht beirren und verweist auf sein Firmenmotto "quietly brilliant".

Neue Dienste für das Tablet HTC Flyer

Überflieger: HTC und das Tablet HTC Flyer Begehrtes Objekt: das HTC Flyer
Bild: teltarif.de
Doch auch das Tablet HTC Flyer bot für einige Experten Enttäuschungen: Zum einen läuft es zunächst noch unter der Android-Version 2.3.3 (Gingerbread) und nicht unter der Version 3.0 (Honeycomb) und die Software lief offenbar noch nicht so rund, dass die Besucher der Pressekonferenz das Tablets selbst in die Hand nehmen konnten. Stattdessen führten HTC-Mitarbeiter ausgewählte Funktionen des HTC Flyer vor. HTC versicherte allerdings, dass es für das HTC Flyer ein Update auf Android Honeycomb geben wird. Außerdem sollen die Benutzeroberfläche HTC Sense sowie die diversen in dem Gerät verbauten Sensoren für Bedienkomfort und 3D-Animationen auf dem Tablet sorgen.

Auf der anderen Seite hebt sich das Tablet der Taiwanesen von den Geräte der Konkurrenz ab: Mit 499 Euro für die Variante ohne UMTS ist das HTC Flyer beispielsweise zu einem vergleichsweise günstigen Kaufpreis erhältlich. Dazu kommt es in einem Unibody-Gehäuse aus Aluminium und ist mit einem Gewicht von 415 Gramm recht leicht sowie mit seinem 7-Zoll-Display recht klein und daher für die mobile Nutzung geeignet. Dank der Scribe-Technologie lässt sich der kapazitive S-LCD-Touchscreen des Tablets sowohl per Finger als auch per Eingabestift bedienen. Und im Innern des HTC Flyer arbeitet ein Ein-Kern-Prozessor, der aber mit 1,5 GHz getaktet ist. Zudem stehen 1 GB RAM-Speicher und 32 GB interner Speicherplatz zur Verfügung, und das HTC Flyer bietet einen Steckplatz für microSD-Karten.

Ganzes Ökosystem rund um das HTC Flyer, aber kein eigener App-Store

Datenblätter

"Wir steigen in den Tablet-Markt nicht einfach mit einem 'Me-too'-Gerät ein", sagte CEO Peter Chou bei der Präsentation des Tablets in Barcelona. Das HTC Flyer werde sich vielmehr mit zahlreichen Diensten und neuen Funktionen von der Konkurrenz absetzen. So positioniert HTC das Flyer einerseits - wie das Apple iPad - als Gerät für den Medienkonsum zu Hause und unterwegs, andererseits aber auch als tauglich für den Business-Einsatz. Neue Services wurden in Barcelona gleich mitvorgestellt: zum Beispiel der in Deutschland noch nicht verfügbare Cloud-Gaming-Dienst OnLive und der Video-on-Demand-Dienst HTC Watch mit mehreren hundert HD-Filmen von großen Filmstudios. Dazu hat HTC gerade den Videospezialisten Saffron Digital übernommen. Einen eigenen App-Store wird HTC dagegen nicht betreiben.

Bei OnLive und Watch werden die Inhalte auf das Tablet gestreamt, die Rechenleistung erfolgt also nicht auf dem Gerät selbst sondern in der Cloud. Ein Spiel läuft also dabei auf einem der OnLive-Server in Belgien, das Tablet dient beim Spielen nur als Bildschirm. Dafür unterstützt das HTC Flyer Datenübertragungsraten von bis zu 14,4 MBit/s via HSPA+ sowie den aktuellen WLAN-n-Standard. Andererseits meint der Hersteller aus diesem Grunde aber auch, auf Dual-Core-Prozessoren verzichten zu können. Per HDMI oder DLNA können die Video- oder Game-Streams auch auf den größeren Fernsehbildschirm übertragen und das Tablet als Spielekonsole genutzt werden.

Auf der letzten Seite unseres Features zum HTC Flyer sehen Sie im kurzen Demo-Video, wie die Scribe-technologie auf dem Tablet funktioniert.

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