Huawei G8: Was taugt der günstige Flaggschiff-Bruder?
Huawei G8 im Hands-On
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Huawei hat in der vergangenen Woche auf der IFA 2015 in Berlin das Mate S
als neues Flaggschiff präsentiert. Fast nebenbei wurde jedoch ein weiteres Smartphone erwähnt: Das
Huawei G8 bietet sowohl optisch als auch in der Ausstattung viele Gemeinsamkeiten zum Flaggschiff,
ist mit einer UVP von 399 Euro aber 250 Euro günstiger als das prominente Vergleichsmodell. Wir
haben uns das Huawei G8 im Hands-On näher angesehen und verraten, wo die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zum Mate S liegen und welchen Eindruck das G8 hinterlassen hat.
Edles Gehäuse und Full-HD-Display
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Mit seinem 5,5-Zoll-Display bietet das Huawei G8 die gleiche Displaydiagonale wie das
Mate S. Statt auf die SuperAMOLED-Technologie setzt Huawei beim günstigeren
Modell aber auf einen IPS-Bildschirm. Dadurch wirkt die Darstellung beim G8 weniger bunt und knallig, kann aber
dennoch durch naturgetreue Farben und scharfe Kontraste überzeugen. Die Auflösung ist bei beiden Geräten
identisch und beträgt 1920 mal 1080 Pixel. Sowohl die maximale Helligkeit als auch der Blickwinkel konnten
bei erster Betrachtung überzeugen.
Obwohl der Hersteller sowohl beim Mate S als auch beim G8 auf hochwertige Materialien wie Aluminium und Glas setzt, zeigt die Form des Unibody-Gehäuses deutliche Unterschiede. Denn während das Mate S von vorne eher kantig wirkt und an den Ecken nur leicht abgerundet ist, hat das G8 deutlich abgerundete Kanten. Zudem ist das günstigere Modell etwas größer als das Mate S, was beim Halten in der Hand aber kaum einen Unterschied macht. Schade ist jedoch, dass die Rückseite des Huawei G8 nicht so schön gebogen ist wie beim Mate S. Zudem wird die ebenmäßige Fläche der Rückseite durch leicht strukturierte Einsätze an der oberen und unteren Kante gestört, hinter denen sich die Antennen befinden.
Unterseite mit microUSB-Slot und Lautsprecher-Gitter
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Was die Verarbeitung angeht, so zeigt das Huawei G8 keine Schwächen. Alle Bauteile sind auf den ersten Blick
gut miteinander verbunden. An dem ins Gehäuse gefrästem Gitter für den Lautsprecher zeigt sich die Sorgfalt, mit
der Huawei das Design des G8 entwickelt hat.
Kamera vom Mate S übernommen
Auffallend an der Rückseite sind der Fingerabdruckscanner und die Kameralinse. Letztere steht etwas aus dem Gehäuse hervor, was aber nicht weiter stört. Bei der Kamera setzt Huawei auf das gleiche Modell, dass auch im Mate S zum Einsatz kommt - inklusive RGBW-Sensor, optischem Bildstabilisator, LED-Blitz und f/2.0-Blende. Fotos lassen sich mit maximal 13 Megapixel aufnehmen, die Frontkamera bietet 5 Megapixel.
Der Fingerabdruckscanner entsperrt das G8 auch aus dem Standby-Modus heraus und bietet somit einen
Vorteil gegenüber den Scannern von Samsung oder Apple. Die zusätzlichen Bedienmöglichkeiten, die mit dem
Fingerabdruckscanner des Mate S möglich sind, unterstützt der Sensor des G8 allerdings nicht.
Einzig das Auslösen der Kamera durch das Auflegen des Fingers funktioniert.
Fingerabdruckscanner und Kamera nach Vorbild des Mate S
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Huawei G8 mit Snapdragon 616
Einen prägnanten Unterschied zwischen dem Huawei G8 und dem Flaggschiff Mate S gibt es beim Prozessor: Im G8 werkelt statt eines hauseigenen HiSilicon Kirin-Chips der 64-Bit-fähige Octa-Core-Chip Snapdragon 616 von Qualcomm, der vier 1,5-GHz-Kerne und vier 1,2-GHz-Kerne bietet. Auch ein LTE-Modem ist im Chip bereits integriert. Durch dieses lassen sich via Mobilfunk maximale Datenraten von 150 MBit/s im Downstream erreichen. Für die Grafik sorgt eine Adreno 405. Das Huawei G8 ist eines der ersten Smartphones, in dem der Snapdragon 616 zum Einsatz kommt.
Wie beim Mate S stehen 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB interner Speicher bereit, der sich mittels microSD-Speicherkarte um zusätzlich bis zu 128 GB erweitern lässt. Das Arbeitstempo des Huawei G8 ist flott, Apps starten zügig und Anwendungen konnten wir ohne Ruckler durchführen. Allzu hohe Ansprüche vor allem in der Grafikdarstellung und -verarbeitung sollten Nutzer aber nicht haben, da die CPU eher für eine durchschnittliche, solide Leistung ausgelegt ist.
Der Akku des G8 hat eine Kapazität von 3000-mAh und scheint damit weitaus leistungsstärker als die 2700-mAh-Batterie des Mate S. Wie sich die Akkulaufzeit aber im Alltag schlägt, kann erst ein genauer Test zeigen.
Huawei G8 auch als Dual-SIM-Smartphone verfügbar
Wie bereits erwähnt, unterstützt das Huawei G8 LTE Cat.4. Abseits dessen wählt sich das Smartphone via WLAN
b/g/n und GPRS/EDGE bzw. UMTS/HSPA+ mit maximal 42 MBit/s ins Internet ein. Damit sind mit dem G8 genau die
Verbindungen möglich, die auch das Mate S für den Internetzugang liefert. Allerdings ist das beim WLAN
fehlende 5-GHz-Frequenzband auch für ein Mittelklassegerät enttäuschend.
Einschub für die Nano-SIM bei der Single-SIM-Version des Huawei G8
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Das Huawei G8 wird mit einer Nano-SIM betrieben und auch als Dual-SIM-Version angeboten.
Damit gibt es gegenüber dem Mate S einen entscheidenden Vorteil, da das Flaggschiff nur als Single-SIM-Variante
zu haben sein wird. LTE-Verbindungen soll das G8 laut Huawei auf beiden SIM-Slots ermöglichen, wobei ein Slot ein
sogenannter Hybrid-Slot ist. Nutzer müssen sich also entscheiden, ob sie diesen mit einer microSD-Karte zur
Speichererweiterung nutzen, oder stattdessen eine zweite Nano-SIM einlegen wollen.
Ausgeliefert wird das G8 mit Android 5.1.1 Lollipop und Emotion UI 3.1. Anfang Oktober soll
das Smartphone in die Läden kommen. Den Preis hat Huawei mit 399 Euro angegeben.
Obere Kante mit Kopfhörerbuchse
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Fazit: Huawei G8 als günstige Alternative
Huawei hat mit dem G8 ein schickes Smartphone vorgestellt, dass eine Alternative für all diejenigen ist, die nicht allzu tief in die Tasche greifen wollen. Dennoch bekommen sie ein Gerät mit Aluminium-Gehäuse und Besonderheiten wie einem Fingerabdrucksensor und Dual-SIM. In Sachen Internet und den Basis-Features der Kamera steht das Huawei G8 dem Flaggschiff Mate S in nichts nach. Auch der Arbeitsspeicher und der interne Speicher sind identisch. Allerdings müssen Nutzer auf einige Funktionen wie den zusätzlichen Bedienmöglichkeiten über den Fingerabdruckscanner verzichten.
Mehr Informationen zum aktuellen Flaggschiff Huawei Mate S finden Sie in der News zur Vorstellung. In unserem Kommentar erläutern wir, warum das Mate S auf den ersten Blick nicht vollständig überzeugen konnte.