Internet-Sicherheit

Weniger Angst vor Viren, Betrug und Datenmissbrauch im Internet

BITKOM: Jeder Dritte macht aus Selbstschutz Falschangaben im Web
Von Rita Deutschbein

Weniger Angst vor Viren, Betrug und Datenmissbrauch im Internet BITKOM: Weniger Angst im Netz
Paul Hill - Fotolia.com
Die Angst vor Bedrohungen aus dem Internet sinkt. Sahen sich 85 Prozent der deutschen Internet-Nutzer im vergangenen Jahr aufgrund von Viren, Betrug und Datenmissbrauch im Netz gefährdet, sind es aktuell gut 10 Prozent weniger. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM. Der Rückgang liegt nicht zuletzt an der gestiegenen Vorsicht der Nutzer, den regelmäßigen Updates der Virenschutzprogramme, Firewalls und Software auf den Computern sowie der Änderung der wichtigsten Passwörter.

Weniger Angst vor Viren, Betrug und Datenmissbrauch im Internet BITKOM: Weniger Angst im Netz
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Unbegründet ist die Vorsicht im Internet nicht: Immerhin jeder Zweite hat online schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Bei rund 36 Prozent der Nutzer wurde der Rechner sogar von Viren befallen. Besonders kritisch sehen Internet-Nutzer auch das Online-Shopping. Obwohl der Großteil schon einmal über das Internet eingekauft hat, ist die Angst vor Betrug und Missbrauch der privaten Daten groß - jeder Achte ist laut der Umfrage beim Online-Shopping oder bei Auktionen bereits von seinem Geschäftspartner betrogen worden. Immerhin sieben Prozent der Nutzer klagten, dass Unbekannte sich mit ihren Zugangsdaten in einen Internet-Shop oder Auktionshaus eingeloggt und Waren in ihrem Namen und auf ihre Rechnung bestellt hatten.

Besonders ältere Internet-Nutzer fühlen sich bei Online-Geschäften unsicher. In der Kategorie der über 65-jährigen sieht sich jeder Zweite durch einen Betrug beim Online-Banking bedroht. In Zahlen ausgedrückt, macht diese Gruppe allerdings gerade einmal knapp ein Prozent aus. Auf unseren jeweiligen Infoseiten geben wir Tipps und Hinweise darüber, wie Sie Ihren Computer vor Viren schützen können und welche Vorsichtsmaßnahmen beim Online-Shopping zu beachten sind.

Privatsphäre und Social Media

Mit dem Aufkommen von sozialen Netzwerken stellen auch der Identitätsklau und Beleidigungen sowie Belästigungen eine immer größere Gefahr dar. Besonders jüngere Nutzer zwischen 14 und 29 Jahren (18 Prozent) fürchten sich davor, online diffamiert zu werden. Bei der Hälfte dieser Nutzer ist diese Angst bereits Realität geworden.

Weniger Angst vor Viren, Betrug und Datenmissbrauch im Internet BITKOM: Wo im Netz geflunkert wird
Bild: BITKOM
Generell wurden bei sechs Prozent der Social-Media-Nutzer und Nutzer von Online-Foren bereits die Zugangsdaten gestohlen und falsche Einträge im Profil vorgenommen. Jeder Zehnte Befragte gab an, dass in seinem Namen unerwünschte Mails verschickt wurden. Dennoch ist die gefühlte Bedrohung durch das Ausspähen und den Missbrauch persönlicher Daten gesunken: 2011 hatten 59 Prozent aller Nutzer entsprechende Sorgen, jetzt sind es lediglich noch 45 Prozent.

Um die Privatsphäre zu schützen, hat jeder dritte Internet-Nutzer (36 Prozent, etwa 19 Millionen Deutsche) schon bewusst falsche Angaben gemacht. Dies sei laut des BITKOM eine typische Abwehrreaktion auf zu umfangreiche Datenabfragen im Internet. Betroffen sind demnach vor allem soziale Netzwerke (13 Prozent) und Foren (11 Prozent). In Partnerbörsen (5 Prozent) und diversen Formularen (3 Prozent) sind Falschangaben zum Schutz der eigenen Daten weniger ausgeprägt. Das Flunkern ist laut der Studie besonders bei jungen Nutzern ein Thema. So haben 44 Prozent der 14- bis 29-Jährigen schon einmal falsche Angaben gemacht, aber nur 25 Prozent der Internetnutzer ab 65 Jahren.

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