MWC-Einsatz

KnowRoaming: Die Roaming-SIM im Auslandseinsatz

Trotz fallender Preise für EU-Roaming bleibt Roaming außerhalb Europas teuer. Darum gibt es Anbieter wie KnowRoaming. Wir haben uns auf dem MWC in Barcelona eine Roaming-SIM geben lassen und den Dienst getestet.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

KnowRoaming-SIM im MWC-Test KnowRoaming-SIM im MWC-Test
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Mobile World Congress ist beileibe nicht nur eine Messe für Smartphones und Gadgets zum Anfassen - auch viele Diensteanbieter tummeln sich dort. Dazu gehören auch Anbieter von internationalen Roaming-SIM-Karten, die außerhalb der EU kalkulierbare Kosten bei der Mobilfunk-Nutzung bieten möchten.

Einer dieser Anbieter ist KnowRoaming, über den wir bereits berichtet haben: Die aufklebbare Roaming-SIM wird zwar noch angeboten, hat sich im täglichen Einsatz aber offenbar als wenig praktikabel erwiesen. Darum haben wir uns am Messestand von KnowRoaming auf dem MWC eine echte SIM-Karte für einen Kurz-Test geben lassen. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, in Zusammenarbeit mit einigen Hardware-Herstellern eine rein App-basierte Roaming-Lösung anzubieten, die ganz ohne separate SIM auskommen soll.

Ersteinrichtung dauert rund 20 Minuten

KnowRoaming-SIM im MWC-Test KnowRoaming-SIM im MWC-Test
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Auf dem Mobile World Congress haben wir nun aber zunächst die echte SIM-Karte von KnowRoaming einem Kurztest unterzogen. Zunächst muss der Nutzer die App von KnowRoaming installieren, diese ist für Android und iOS verfügbar. Nach dem Öffnen der App wurden wir gefragt, ob wir eine SIM-Karte oder einen SIM-Sticker registrieren möchten - hier wählten wir die SIM-Karte.

Vor der Registrierung fragt die App sicherheitshalber nochmals nach, ob das Smartphone wirklich entsperrt ist, denn wenn das Gerät einen SIM-Lock hat, ist KnowRoaming natürlich nicht verwendbar. Nun mussten wir die auf der SIM-Karte aufgedruckte Seriennummer freirubbeln und in der App eingeben. Für die Account-Registrierung benötigt KnowRoaming dann Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse und Passwort.

Nun gibt KnowRoaming die Möglichkeit, Guthaben aufzuladen - unsere Testkarte beinhaltete bereits ein Guthaben von 20 US-Dollar. Bezahlt wird per Kreditkarte. Im letzten Schritt wies uns die App darauf hin, dass wir nun vor dem Einlegen der SIM auf jeden Fall das Daten-Roaming im Smartphone abschalten sollten. In der App entdeckten wir, dass uns zwei Mobilnummern zugeteilt worden waren, eine britische und eine USA-Nummer. Nummern aus anderen Ländern können hinzugekauft werden, deutsche Handy-Nummern werden allerdings noch nicht angeboten.

Erst nach diesem ganzen Prozedere legten wir die SIM erstmals ins Smartphone ein. Eine PIN wird nicht abgefragt, nach dem Einschalten dauerte es aber rund zwei Minuten, bis die SIM-Karte eines der spanischen Netze fand - sie buchte sich bei Yoigo ein. Zum Surfen mussten wir allerdings dann Datenroaming wieder einschalten und manuell den APN konfigurieren - die App gab uns dazu eine kurze Anleitung.

Test der SIM-Karte und Kosten

Das erste, was wir im anschließenden Test des Dienstes herausfanden war, dass Telefongespräche nicht direkt aufgebaut, sondern per Callback geführt werden. Telefonate zu deutschen Handys wurden innerhalb weniger Sekunden per Callback aufgebaut und klangen von der Sprachqualität her wie ein GSM-Telefonat.

Ins mobile Datennetz von Yoigo buchte sich die SIM ebenfalls problemlos ein. Sofort konnten wir mobile Webseiten in einer annehmbaren Geschwindigkeit aufrufen oder E-Mails abrufen. Wir wollten aber genau messen, welche Geschwindigkeit uns mit der KnowRoaming-SIM zur Verfügung steht. Im Downstream maßen wir mit der App Floq 1,8 MBit/s, im Upstream 218 kBit/s. Das ist für das Surfen auf mobilen Webseiten ausreichend. Der Ping war mit 303 ms allerdings recht hoch. Wir müssen allerdings dazu sagen, dass wir den Test im voll besetzten Pressecenter auf dem Messegelände in Barcelona durchgeführt haben - dafür gehen diese Werte durchaus in Ordnung für eine internationale Roaming-SIM.

Unter dem Menüpunkt "Rates" zeigt die App schließlich an, was der ganze Spaß kostet: Das Surfen in Spanien wird mit 15 Cent pro MB berechnet, auch für Deutschland gibt die App diesen Preis aus. Würde Telefonie funktionieren, kosten eingehende Anrufe in Spanien 8 Cent pro Minute. Telefonate ins spanische Festnetz kosten 11 Cent Minutenpreis und in spanische Mobilfunknetze 16 Cent pro Minute.

Wollten wir mit der KnowRoaming-SIM aus Spanien nach Deutschland telefonieren, würde dies ebenfalls 11 Cent Minutenpreis ins Festnetz, aber nur 14 Cent pro Minute in deutsche Mobilfunknetze kosten. Diese Preise gelten auch bei einer Verwendung innerhalb Deutschlands.

Mehr zum Thema Roaming-SIM-Karten