Themenspezial: Verbraucher & Service Betrug

Lidl Pay Betrug: Polizei ermittelt mehrere Tatverdächtige

Kurz nach dem Deutsch­land­start von Lidl Pay gab es Berichte über Betrü­gereien im Zusam­men­hang mit dem mobilen Bezahl­dienst.
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Betrug mit Lidl Pay Betrug mit Lidl Pay
Fotos: onniechua-fotolia.com/Lidl, Montage: teltarif.de
Vor knapp zwei Jahren hat Lidl seinen eigenen mobilen Bezahl­dienst in Deutsch­land gestartet. Über die Lidl-Plus-App bietet der Lebens­mit­tel­händler seitdem eine Alter­native zu Apple Pay oder Google Pay an. Mehr­wert für die Kunden: Bei Zahlungen mit Lidl Pay werden über die App akti­vierte Coupons auto­matisch berück­sich­tigt. Zudem können Anwender optional die Waren selbst scannen und so Zeit an der Kasse sparen.

Kaum gestartet gab es aller­dings Berichte, nach denen Betrüger Lidl Pay ausge­nutzt haben. Einem Bericht von Spiegel Online zufolge ist die Münchner Polizei den Lang­fin­gern auf der Spur. So habe das für Cyber­kri­mina­lität zustän­dige Krimi­nal­kom­mis­sariat 122 sechs tatver­däch­tige Männer ermit­telt. Den Personen konnten dem Bericht zufolge rund 500 Fälle zuge­ordnet werden.

Über die Höhe der entstan­denen Vermö­gens­schäden gibt es unter­schied­liche Aussagen. Diese liegen zwischen 70.000 Euro und einem Betrag in "sechs­stel­liger Höhe". Wie es weiter heißt, konnten bei Durch­suchungen zahl­reiche Handys und Note­books sicher­gestellt werden. Zwei der Täter sind dem Bericht zufolge Lidl-Mitar­bei­tern aufge­fallen, weil sie mehr­fach Gutscheine gekauft, dabei aber unter­schied­liche Bank­ver­bin­dungen ange­geben hätten.

Verschie­dene Maschen

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Fotos: onniechua-fotolia.com/Lidl, Montage: teltarif.de
Der Spiegel berichtet unter Beru­fung auf die Münchner Polizei, dass die Betrüger unter anderem mit falschen oder fremden Daten einge­kauft hätten. Mit der Lidl-Plus-App seien unter Verwen­dung falscher Zahlungs­mittel soge­nannte Wunsch­gut­scheine gekauft worden. Diese ließen sich bei anderen Firmen einlösen.

Beim Einsatz von Daten tatsäch­lich exis­tie­render Personen sei der Schwindel oft erst mit großer zeit­licher Verzö­gerung aufge­fallen. Irgend­wann meldeten sich Lidl und Inkas­soun­ter­nehmen bei den Konto­inha­bern, die von ihren angeb­lichen Käufen erst dann erfahren haben. In der Regel kannten die Betrof­fenen die Lidl-Plus-App und Lidl Pay nicht einmal.

Dem Bericht zufolge sind die Verdäch­tigen auf freiem Fuß. Sie müssen aller­dings mit einer Reihe von Anzeigen rechnen - von der Erbeu­tung von Daten über Daten­fäl­schung bis hin zum Compu­ter­betrug. Mitt­ler­weile werden die Kunden­daten bei der Regis­trie­rung von Lidl Pay - beispiels­weise mittels Login ins Online-Banking-Tool des Kunden - veri­fiziert.

In einer weiteren Meldung berichten wir über die Möglich­keit, ohne Regis­trie­rung per App an der Tank­stelle zu bezahlen.

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