Mobil-Browser

Link Bubble im Test: Neuer Android-Browser erleichtert Smartphone-Surfen

Link Bubble heißt ein Smartphone-Browser, der ein ganz neues und spannendes Konzept verfolgt. Webseiten lädt der Browser im Hintergrund, sichtbar ladende Webseiten gehören der Vergangenheit an. Wir zeigen die Besonderheiten von Link Bubble.
Von Hans-Georg Kluge

Link Bubble zählt mit, wie viele Minuten es Webseiten geladen hat. In dieser Zeit können Nutzer weiterscrollen oder andere Links öffnen. Link Bubble zählt mit, wie viele Minuten es Webseiten im Hintergrund geladen hat.
Screenshot: teltarif.de
Wer viel mit seinem Smart­phone im Internet unterwegs ist, kennt Situationen, in denen mobile Browser Webseiten laden, nur um dann eine andere App zu öffnen. Mit Link Bubble soll dies der Vergangenheit angehören. App-Entwickler Chris Lacy will mit Link Bubble vor allem dann für eine bessere Benutzererfahrung sorgen, wenn Smart­phone-Apps Links auf Artikel im Internet anbieten.

Link Bubble zählt mit, wie viele Minuten es Webseiten geladen hat. In dieser Zeit können Nutzer weiterscrollen oder andere Links öffnen. Link Bubble zählt mit, wie viele Minuten es Webseiten im Hintergrund geladen hat.
Screenshot: teltarif.de
Ob das gelingt, erfahren Sie in unserem Testbericht. Wir haben Link Bubble auf zwei Nexus-5-Smartphones mit Android 4.4 getestet - dabei kommt die kostenpflichtige Version zum Einsatz. Die App ist nur für Android-Smartphones erhältlich.

Facebook Chat Heads - nur für Webseiten

Über Twitter, Messenger wie WhatsApp & Co., E-Mails oder ähnliche Dienste erhalten Nutzer viele Links zu Angeboten im Internet. Oft kommt es dabei zu Wartezeiten und App-Wechseln. Als Beispiel dient uns ein Twitter-Link zu einem YouTube-Video:

Eine Link Bubble am rechten unteren Rand im Screenshot. Eine Link Bubble am rechten unteren Rand im Screenshot.
Screenshot: teltarif.de
Twitter verwendet, wie viele andere Dienste auch, einen URL-Kürzer, der auf das eigentliche Ziel weiterleitet. Diese haben die Form https://t.co/nlPKJdhPNY. Der Buchstabensalat nach der Domain ist natürlich stets unter­schied­lich. Unser Beispiel-Link verweist auf ein YouTube-Video. Ohne Link Bubble passiert folgendes: Zunächst öffnen wir einen Browser - zum Beispiel Chrome. Dieser löst den Link auf und stellt fest, dass es sich um ein YouTube-Video handelt. Jetzt bietet der Browser an, den Link zu öffnen, unter anderem auch direkt in der YouTube-App.

Mit Link Bubble entfällt nicht nur der Zwischenschritt über den Browser: Nach einem Klick auf den Link öffnet sich eine "Link Bubble", in der die App den Link im Hintergrund lädt - das erinnert an die Chat Heads des Facebook Messengers. Ist der Link aufgelöst, startet Link Bubble automatisch die YouTube-App.

Das erspart dem Nutzer mindestens einen Klick - vor allem aber lässt sich noch im Twitter-Feed scrollen, während der Link lädt. Und der Nutzer ist nicht mehr Zeuge mehrerer App-Wechsel. Ist auf einer Webseite ein YouTube-Video eingebettet, zeigt Link Bubble einen Link an, um zur YouTube-App zu wechseln. Für die besten Ergebnisse sollte Link Bubble als Standard-Browser gewählt sein.

Praktisch: Floating-Browser mit Tabs und einfachen Aktionen

Eine Link Bubble im teltarif.de-Twitter-Feed. Eine Link Bubble im teltarif.de-Twitter-Feed.
Screenshot: teltarif.de
Bei einfachen Internet-Links aus dem Twitter-Feed funktioniert Link Bubble ganz ähnlich. Die Internetseite öffnet sich dann in einem Overlay-Fenster über der Ursprungs-App - aber erst dann, wenn der Ladevorgang erfolgreich abgeschlossen ist - optional auch erst, wenn der Nutzer die Link Bubble drückt.

Am oberen Rand des Displays ist nach dem Öffnen die verlinkende App zu sehen, darüber legt sich die Webseite mit einer sehr minimalistischen Browser-Steuerung. Lediglich ein Teilen-Button und ein Options-Menü sind vorhanden - aus diesem lässt sich die Webseite beispielsweise im normalen Browser öffnen.

So sieht eine Webseite aus, nachdem eine Link Bubble geöffnet wurde (Details im Großbild). So sieht eine Webseite aus, nachdem eine Link Bubble geöffnet wurde (Details im Großbild).
Screenshot: teltarif.de
Während die Webseite lädt, können Nutzer weitere Links öffnen - zum Beispiel aus einem Twitter-Feed. Wer Link Bubble so eingestellt hat, dass sich die Seiten nach dem Laden nicht automatisch öffnen, kann zum Beispiel ein paar Links aus Twitter in Link Bubble sammeln und diese später lesen.

Webseite teilen oder Link Bubble schließen

Eine Link Bubble lässt sich mit einem Druck auf den Zurück-Button schließen. Wer sie nur verstecken möchte, tippt auf das Favicon am oberen Rand. Ein längerer Druck öffnet eine Oberfläche, auf der Nutzer die Bubble auf zwei Optionsfelder schieben können. Das linke Feld lässt sich mit allen Apps aus dem Teilen-Menü personalisieren. Diese App erhält die URL des Artikels. Voreingestellt ist Pocket, das Internet-Artikel für die spätere Lektüre speichert.

Lässt der Nutzer die Link Bubble auf das rechte Feld fallen, so öffnet sich das Android-Teilen-Menü. So lassen sich Links schnell twittern, auf Facebook posten oder per Mail an Bekannte versenden.

Technisches: Webview erst ab Android Kitkat richtig fix

Link Bubble ist derzeit nur auf Englisch verfügbar. Nutzer können die Webseite aber auch im klassischen mobilen Browser öffnen. Link Bubble ist derzeit nur auf Englisch verfügbar. Nutzer können die Webseite aber auch im klassischen mobilen Browser öffnen.
Screenshot: teltarif.de
Link Bubble verwendet Androids Web-View-Komponente, um Internetseiten anzuzeigen. Diese basiert erst seit Android 4.4 auf der schnellen Engine von Chrome - auf älteren Android-Version dürften vor allem Javascript-lastige Webseiten etwas langsamer laufen.

Link Bubble: Kostenlose Version ist eingeschränkt

Die kostenlose Version von Link Bubble [Link entfernt] ist eingeschränkt. Sie unterstützt nur eine offene Webseite zur gleichen Zeit und schnappt sich nur Links aus einer App - diese lässt sich immerhin einstellen.

Entwickler Chris Lacy möchte damit einen Ausblick auf die uneingeschränkte Version geben - wir haben auf unserem Nexus 5 das kostenpflichtige Link Bubble Pro [Link entfernt] verwendet. Als Preis sind derzeit für 3,59 Euro aufgerufen - ein Schnäppchen ist das nicht.

Fazit: Link Bubble Pro verändert das Smart­phone-Surfen

Drei Optionsfelder von Link Bubble (Details im Großbild). Drei Optionsfelder von Link Bubble (Details im Großbild).
Screenshot: teltarif.de
Unser Fazit zur App, die erst seit wenigen Stunden der Öffentlichkeit zugänglich ist, fällt positiv aus. Gerade wer häufig in Twitter oder anderen Netzwerken Links öffnet, spart mit Link Bubble Zeit und die Bedienung wirkt komfortabler. Gerade Links aus sozialen Netzwerken lassen sich mit Link Bubble schnell aufrufen, aber auch verteilen. Die kostenlose Version zeigt aber nicht vollends, welches Potenzial in Link Bubble steckt.

Ein paar Features fehlen noch - vielleicht ein zweites oder drittes konfigurierbares Optionsfeld oder auch die Möglichkeit, einen YouTube-Link in das Overlay-Feld von Link Bubble zu laden. Der Entwickler Chris Lacy dürfte im Laufe der Zeit einige Funktionen hinzufügen - dies war schon bei anderen seiner Apps der Fall.

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