Mastercard: Bezahlen via Gesichts- und Hand-Scan kommt
In Geschäften bezahlen mit einem Lächeln oder einem Winken? Diese biometrische Innovation will der Zahlungsdienstleister Mastercard in naher Zukunft ermöglichen. Das Finanzunternehmen verlautbarte, dass es den Service weltweit einführen möchte. Ein Pilotprojekt des „Payface“ getauften Verfahrens startet noch diese Woche in Brasilien.
Mit der gleichnamigen Smartphone-App werden die Karteninformationen, das Gesicht und der Fingerabdruck registriert. Anschließend lassen sich Käufe über einen Scan des Gesichts oder der Hand vor Ort tätigen. Dabei kommen hohe Sicherheitsstandards zum Einsatz.
Zahlen per Geste wird bald Realität
Mastercard kündigt biometrisches Checkout-Programm an
Bild: Mastercard
Einkäufe in Shops sind dank NFC-Terminals bereits äußerst unkompliziert. Die Geldkarte oder das Smartphone muss nur noch an das markierte Feld gehalten werden, um die Transaktion zu initiieren. In naher Zukunft könnte sogar dieser Schritt entfallen. Mastercard informiert in einer Pressemitteilung über sein neues biometrisches Checkout-Programm. Dieses wird softwareseitig beim Pilotprojekt mit der Technologie von Payface realisiert. Zu den weiteren Partnern gehören NEC, Aurus, PaybyFace, PopID und Fujitsu.
In St. Marche, Brasilien, startet in den kommenden Tagen die Erprobungsphase. Mastercard ermöglicht dort zunächst in fünf Supermärkten die Zahlung via Gesichts- und Hand-Scan. Anschließend sind weitere Pilotprojekte im Nahen Osten und in Asien geplant. Wann die Methode nach Europa kommt, ist noch nicht bekannt. Mastercard prognostiziert, dass der Markt für kontaktlose biometrische Technologien bis 2026 auf 18,6 Milliarden US-Dollar (circa 17,69 Milliarden Euro) ansteigt. Global seien 74 Prozent der Verbraucher dieser Methode gegenüber positiv gestimmt.
Mastercards Bezahlsystem: Sicher in vielerlei Hinsicht
Der Finanzdienstleister nutzt den Sicherheitsstandard EMV 3-D, welcher Schutz beim Einkaufen mit biometrischen Zahlungskarten, Geräten und Wearables gewährt. Bei der Identitätsprüfung erfolgt die Verifizierung über den Nutzer selbst anstatt über ein Passwort.
Es werden Standards genutzt, die laut Mastercard auch von Banken, Händlern und Technologieanbietern befolgt werden müssen. Ferner hebt das Zahlungsunternehmen hervor, dass COVID-19 den Wunsch der Konsumenten nach schnellem und kontaktlosem Zahlen vergrößert hat.
Die Girocard für den Onlinehandel wird im zweiten Halbjahr 2022 erwartet.