Motorola

Motorola Moto Z3 Play im Test: Spielzeug mit Schwächen

Motorola hat seine Play-Reihe um das Z3 erweitert. Das Smartphone mit Mittelklasse-Technik gibt es zum Oberklasse-Preis. Kann es dennoch überzeugen?
Von

Das Moto Z3 Play verfügt auf der Unterseite über einen USB-Typ-C-Anschluss. Auf der Oberseite ist der SIM-Kartenslot integriert. Dort lassen sich entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine MicroSD-Karte unterbringen. Interessant: Der SIM-Karten-Slot verfügt über eine Metallfläche, auf die die SIM-Karten und MicroSD-Karte aufgelegt werden können. Das erleichtert das Einlegen im Gegensatz zu Karten-Slots, die oben und unten offen sind, ungemein.

Gewöhnungsbedürftig: Auf der linken Seite ist der geriffelte Homebutton verbaut. Gewöhnungsbedürftig: Auf der linken Seite ist der geriffelte Homebutton verbaut.
Foto: teltarif.de
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Position des Home-Buttons. Der hält einsam seine Stellung auf der linken Gehäuseseite. Er verfügt über eine geriffelte Oberfläche. Wir mussten im Test zwar genau hinschauen, aber es lässt sich deutlich erkennen, dass sich zwischen den Rillen Dreck sammelt, der durch bloßes Reiben nicht mehr zu entfernen ist. Daran müssen sich Nutzer gewöhnen. Auf der rechten Gehäuseseite wird das Aufkommen von Funktionstasten schon etwas belebter: Unterhalb der flächenmäßig recht schmalen beiden Lautstärketasten befindet sich der Fingerabdrucksensor. Der ist mit dem Daumen der rechten Hand auch gut zu erreichen. Die Entsperrung per Fingerabdrucksensor sowie die Gesichtserkennung klappten in der Einrichtung problemlos. In der Praxis arbeiteten beide Sensoren angenehm schnell und zuverlässig.

Auf einen Kopfhörer-Anschluss verzichtet das Motorola Z3 Play. Im Lieferumfang ist aber ein reguläres Headset mit 3,5-mm-Anschluss enthalten. Zur Kompatibilität legt Motorola einen USB-Typ-C-zu-Klinke-Adapter dazu, damit Kunden ihn auch verwenden können. An dieser Stelle hätten wir uns mehr Konsequenz gewünscht. Wer als Hersteller in modernen Zeiten schon auf einen Klinkenanschluss verzichtet, der könnte auch ein Bluetooth-Headset beilegen. Die Beilage des Adapters ist aber dennoch als positiv zu bewerten, wenn Kunden ihr eigenes Headset verwenden möchten und so nicht erst einen Adapter kaufen müssen.

Das Moto Z3 Play unterstützt die WLAN-Frequenzen 802.11 a/ac/b/g/n 2,4 GHz und 5 GHz. Der aktuelle Bluetooth-Standard 5.0 sowie NFC werden ebenfalls unterstützt.

Display

Das 6-Zoll-Super-AMOLED-Display löst in Full-HD+ (2160 x 1080 Pixel) mit einem Seitenverhältnis von 18:9 auf. Es wirkt angenehm hell und kontrastreich in geschlossenen Räumen. Auch in lichtstärkeren Umgebungen an der frischen Luft kann sich das Display sehen lassen. Wer aber bei voller Sonneneinstrahlung das Smartphone nutzen will, sollte sich ein schattigeres Plätzchen suchen.

Das Display ist aus Corning Gorilla Glas 3 gefertigt. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt laut Hersteller 79 Prozent. Dabei handelt es sich um einen guten Wert, der dem Konsumieren von Video-Streaming-Inhalten in die Hände spielt. So ist auch unterwegs das Schauen von Serien und Filmen komfortabel und macht Spaß. Die Farben sind leuchtstark und die Blickwinkelstabilität ist gut.

Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Always-on-Display zu aktivieren. Dort sind Akkustand, Uhrzeit, Datum und Tag voreingestellt. Praktisch ist einerseits, dass das Display nicht permanent aktiviert ist, sondern sich erst per Wischgeste über dem Display aktivieren lässt. Das ist sogar in einem Abstand von rund 15 Zentimetern möglich. Wir mussten aber nicht mal mit der kompletten Handfläche darüber wischen, das Always-on-Display aktivierte sich auch schon, wenn wir nur mit dem Finger über das Display fuhren. Andererseits kann das Feature schnell stören, wenn Nutzer am Schreibtisch arbeiten und sich das Handy in der Nähe befindet. Wir hatten immer das Gefühl, es folgt eine Benachrichtigung, wenn das Always-on-Display versehentlich aktiviert wurde.

Das Display des Z3 Play ist blickwinkelstabil. Das Display des Z3 Play ist blickwinkelstabil.
Foto: teltarif.de
Im Test lag das Smartphone zwischen uns und der Tastatur. Da bekommt das Feature eine ganz ungünstige Note. Durch den routinierten Blick nach unten aktivierte sich das Display häufiger auch durch die Blickgeste. Damit Nutzer nicht zu sehr abgelenkt werden, empfehlen wir, das Handy während des Arbeitens ganz auf die Seite zu legen.

Prozessor, Speicher und Akku

Die unverbindliche Preisempfehlung von rund 500 Euro haben wir bereits erwähnt. Hier sind wir bereits im Preissegment der Oberklasse angelangt. Da überrascht es doch etwas, dass im Moto Z3 Play mit dem Snapdragon 636 von Qualcomm nur ein Mittelklasse-Prozessor verbaut ist. Zum Vergleich: Das OnePlus 6 hat Qualcomms Snapdragon-845-Prozessor verbaut und ist im Preisvergleich schon deutlich unter 500 Euro zu haben. Der Snapdragon 636 im Moto Z3 Play taktet mit einem 1,8-GHz-Prozessor und einer Adreno-509-Grafikeinheit mit 850 MHz. Der Arbeitsspeicher ist 4 GB groß. Die interne Speicherkapazität beläuft sich auf 64 GB. Per MicroSD können theoretisch bis zu 2 TB erweitert werden.

Auf der rechten Gehäuse-Seite befinden sich Fingerandrucksensor und die Lautstärketasten. Auf der rechten Gehäuse-Seite befinden sich Fingerandrucksensor und die Lautstärketasten.
Foto: teltarif.de
Für den Performance-Test nutzten wir das grafisch anspruchsvolle Arcade-Rennspiel Asphalt 8: Airborne des Spieleentwicklers Gameloft. Das Spielerlebnis mit dem Moto Z3 Play war auf dem großen, schönen Display toll. Sichtbare Ruckler gab es nur in den Intro-Sequenzen vor dem Rennen. Da das Moto Z3 Play ohne Mod sehr angenehm leicht in der Hand liegt, wurde ein positives Spielerlebnis noch unterstützt.

Der Akku fasst eine Kapazität von 3000 mAh. Der reine Wert ist zunächst als unauffällig zu bewerten. In unserem Standard-Testverfahren kamen wir auf einen Praxis-Wert von 8 Stunden und 19 Minuten. Das ist auch ohne Modifikation ein guter Wert.

Auf der nächsten Seite prüfen wir, was es mit den Modulen auf sich hat und gehen auf Software, Sound, Telefonie und Internet ein.

Mehr zum Thema Test